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W i l d b a d.

Lesen, Heerde und sonstige Guß- waaren empfiehlt

G. Luppold.

Enzklösterle.

50 fl. Pflegschaftsgeld zu 4V,V, liegen gegen gesetzliche Sicherheit parat bei

Gemcinderath Frey.

Kronik.

Deutschland.

Weimar, 10. August. Nach einer Mit­theilung der Weimar'schen Zeitung werden Preu­ßen und Oesterreich beim Bunde beantragen, füc die Herzogthümer eine aus drei Mitgliedern bestehende interimistische Regierung mit Zuziehung des Bundes zu ernennen; die Bundestruppen sollen in Holstein bleiben. (?)

Altona, 17. Aug. Der Schleswig-Hol- steinischen Zeitung wird aus Kiel gemeldet, in unterrichteten Kreisen werde erzählt, daß in den nächsten Tagen Preußen bas östliche und Oester- reicher das westliche Holstein besetzen würden, und daß man diese Besetzung mit der dem Hrn. v. Bismarck zugeschriebenen Absicht in Verbindung bringe, das schleswig-holsteinische Staatsgrund­gesetz zu beseitigen u»d das ('and zur Ueder- nahme einer großen Schuldenlast zu zwingen.

Die Zahl der in den verschiedenen Straf­anstalten begnadigten Gefangenen beträgt 70. Darunter befinden sich 13 aus dem Arbeitshaus in Ludwigsburg und 9 aus dem Pönitentiarhaus. Von letzteren sind 3 vollständig, 6 mit der Be­dingung der Auswanderung begnadigt.

Der VolkSschullehrerverein hielt am 9. Aug. in Nürtingen seine jährliche Plenarversammlung, die von 3—400 Lehrern besucht worben. Ob- gleich 5 Punkte zur Erörterung auf die Tages­ordnung gesetzt waren, gelang es doch nur, die Kardinalsrage, die gegenwärtig die ganze Lehrer­welt bewegt, nämlich den Entwurf des neuen Volksschulgesetzcs, in umfassender Weise zu be- rathen. Der ganze Gesetzesentwurf fand allseitige Zustimmung, und werden die abweichenden Wünsche und Bitten in mvtivirten Resolutionen in der Form einer Eingabe dem Kuliministerium und jedem Mitgliede des Landstandes übergeben werden. Zugleich wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, in zwei Adressen Sr. Maj. dem Könige, sowie dem Hrn. Kultminister v. Golther für die wohlwollende Förderung der Sache der Volks­schule und ihrer Lehrer den wärmsten Dank des Vereins mit der Bitte um ferneres Fortschreiten auf dem begonnenen Wege anszusprechen.

Kehl, 17. August. In kurzer Zeit wird hier ein neues größeres Etablissement ins Leben treten, nämlich ein großartiges, in der unmit­telbaren Nähe des Bahnhofes errichtetes Säge­werk. Die sämmtlichen inneren Einrichtungen und Maschinen gehen aus dem viel renommirten

Benkiser'schen Etablissement in Pforzheim, die zum Betriebe des Gesammtwerkes erforderliche große Dampfmaschine mit 60—80 Pserdekräflen aus der gleichfalls rühmlich bekannten Maschinen­fabrik von G. Kuhn in Berg hervor. Mit Leitung und Uebcrwachung der Ausführung ist, wie wir vernehmen, Ingenieur Eh mann von Stuttgart betraut.

Vom Feldberg, 12. Aug. Gestern wurden wir von einem um diese Jahreszeit seltenen Gast, Schnee, heimgesucht. Er überzog den Boden für Tagesdauer mit einer dünnen Decke, so daß man genöthigt war, das Vieh unter Dach zu bringen.

Ausland.

(Eine Kugel durch 52 Jahre im Herzbeutel.) Ein 74jäbriger Invalide, der im Jahre 1812 in der Schlacht bei Salamanca einen Schuß in die linke Brusthälfte erhalten hatte, starb dieser Tage im Dubliner Spital an einer Luftröhren- entzündung, an der er seit zwei Jahren litt. Bis dahin war er ganz gesund gewesen. Nur halte er nie auf der rechten Seite liegen können, ohne, wie er sich ausdrückte, den Druck der Kugel im Herzen zu fühlen. Abnorme Geräusche waren bei der Auskultation des Herzens nicht vernom­men worben. Bei der Sektion fand man, nach der Union medicale, die Kugel in einer Herz­beutelkiste zwischen den Ausmündungen der Hohl­venen. Außerdem waren die Spuren einer ehe­maligen leichten Herzbeutelentzündung vorhanven.

Aus der Schweiz, 13. Aug. Die appen- zellischen Blätter berichten über einen Schnrefall, der auf die heißen Augusttage plötzlich am Don­nerstag Nachmittag folgte. Der Schnee bedeckte nicht nur die Berge und Höven, sondern auch die Niederungen. In Gais fiel er so stark, daß man auf demselben hätte schlitten können und waren die Spuren dieses Naturwunders noch Freitag Morgens zu schauen. Auch in St. Gallen waren Straßen und Felder kurze Zeit weiß ge­färbt und hätte man ordentliche Schneeballen machen können.

Kürzlich starb in Pruntrut iw Canton Bern Schreiber Meinet» ein überall bekannter und beliebter Mann, der auf dem Zuge des alten Napoleon nach Egypten von einer Marketenderin geboren wurde; d>e ersten drei Monate seines Lebens brachte er, auf den Tornister eines Sol­daten geschnürt, zu.

In England erhob sich ein großer Streit, ob die Kühe vorihcilhafter mit Gerste oder mit Malz zu füttern seien. Ein Bauer mästete acht junge Kühe gleicher Rare, die sich an Gesund­heit, Größe und Gtwicht so wenig wie möglich unterschieden, 4 mit Gerste, 4 mit Malz. Nach 13 Wochen ergab sich, daß die mit Gerste ge­mästeten Kühe zusammen 30 Pfund schwerer waren und 45 Thaler mehr «inbrachten als die mit Malz gefütterten.

Kedaüwil, Druck mb Berta- der Meetz'sch« Buchdruckers iu NeurudLr-,