Neuenbürg.

450 60 fl. sind aus einer Pflegschaft darzuleihcn parat.

C. F. Kraft, resign. Postverwalier.

Engelsbrand.

350 fl. Pflegschaftsgeld liegen zum Aus­leihen parat bei

Gemeinderath Funk.

Schwarzenberg.

860 fl. Pflegschaftsgeld liegen zum Auslei­hen auf einen oder mehrere Posten »4Prvcent parat bei

Lcciser Dauer.

Kronik.

Deutschland.

Der «Botschafter^ berichtet folgende Verein­barungen, wie sie in den Friedenspräliminarien enthalten sein sollen: t) Der König von Da- nemark tritt an den Kaiser von Oestreich und den König von Preußen die drei Herzogthümer Holstein, Lauenburg und Schleswig, lezteres mit allen dazu gehörigen Inseln, (also insbe­sondere mit Alfen und Sylt) ab. Die kleine Insel Arröe, welche mit dänischer Einwohner­schaft gegen Seeland za gelegen und von den Alliirtcn nicht besezt ist, deren Appertinenz zu Schleswig sehr zweifelhaft ist, scheint unter die­ser hinlänglich vollständigen Abtretung nicht begriffen zu sein. 2) Zwischen Schleswig und Jütland findet eine Grenzrektifikativn und ein Austausch der jütischen Enklaven statt und die Hauptpunkte der neuen Grenzlinie sind in dem Präliminarfriedensentwurfe festgestellt. 3) Ein bestimmter Vorbehalt ist gesez», nach welchem die drei Herzogthümer nicht im Besize der deut­schen Großmächte bleiben dürfen. Ein Was. senstillstand auf längere Zeit ist gleichzeitig ver­einbart, während dessen über den eigentlichen Ariel en verhandelt werden soll. DerBoi. schafter" fügt hinzu: Aus diesen Mittheilungen ersieht man, daß die Resultate der Friedens- Verhandlung sehr glänzend sind und der Erfolg der deutschen Diplomatie gerade soweit reicht, als die deutschen Waffen. (Auffallend ist der lange Waffenstillstand, der wieder eine weitere Verschleppung ist.)

Sonder bürg, 23. Juli. Seit 8 Tagen ist unser Unterstützungscomite thätig, Gaben aus- zutheilen und ist durch manche freundliche Sen­dung in den Stand gesetzt worden, den großen Anforderungen Bescheid zu thun. Doch wächst mit jedem Tage die Hilfsbedürftigkeit mehr und mehr. Die größte Noth bildet im Augenblicke der Wohnungsmangcl, was sich leicht aus fol­gender Uebersicht ersehen läßt: Es sind durcy Feuer total zerstört 231 Gebäude, wovon 123 Wohngebäude, unter 104 Hausnummern, im Mnzen im Brandkassenwerthe von 300,000 Mark;

durch Feuer beschädigt sind 26 Gebäude, wovon 17 Wohnhäuser, im Brandkassenwcrthe von 73,000 Mark. Durch Granaten sind mehr oder minder beschädigt 449 Hausnummern, also sicher­lich mehr als 500 Häuser Wenn man hier­nach also 200 Familien als obdachlos annimmt, so greift man gewiß nicht zu hoch. Diese armen Bewohner leben meistens noch auf dem Lande. Vor allen Dingen gilt es also, Wohnungen her­zurichten, und ist das Comite in dieser Richtung auch bereits sehr thätig gewesen. Nun sind zwar 500,000 Mark von den holsteinischen und schleswigschen Kassen für die Alsener hergegeben, sie sollen aber» wie bestimmt versichert werden kann, nur vorschußweise für die späteren Zah­lungen der LandeSbrandkasse gegeben werden. Jeder aber, der solche Regulirungen kennt, weiß, daß manche Zeit verstreicht, ehe es möglich wird, die Angelegenheit zu ordnen.

In Wangen schlug bei dem Gewitter am 2. August der Bliz in die alte über 100' hohe und 24' im Umfang haltende Linde und steckte sie rn Brand. In Untermazen schlug der Bliz in ein im Bau begriffenes Haus, erschlug einen Maurer- und einen Schreinerge- sellen und verlezte einen andern schwer. In Grunzheim, O.A. Ehingen schlug der Bli; in den Kirchthurm, wodurch die Kuppel ab- brannte.

Ellmendingen, 31.Juli. Die Trauben in unseren Weinbergen entwickeln sich in er­freulichster Weise, und holt die jetzt seit einigen Tagen herrschende sonnige Witterung in Betreff des Wachsthums der Trauben größtentheils das wieder ein, waS die bekannten kalien Tage im Monat Juni geschadet. In diesem Jahre ver­lief die Blüthezeit etwas unregelmäßig, jedoch nur in solchen Weinbergen, die an Altersschwäche leiden, während die jüngeren bereits vollständig verblüht hatten, als die belegte Kälte anfing.

(Pf. D.1

Von der Bergstraße, 30. Juli. Vcn allen Seiten gehen die erfreulichsten Erntebe­richte ein; die Felder wimmeln von Schnittern uvv die reichbeladenen Wagen ziehen vom frühen Morgen bis in die späte Nacht von. den Feldern zu den Scheunen; die Ortschaften sind den Tag über wie ausgestorben, und nur ältere Leute und Kinder sind zu Hause geblieben; ja, wir hören von älteren Landwirthen, daß seit fünfzig Jahren ein größerer Erntesegen nicht gewachsen sei. Von den auswärtigen Produktenmärkten machen wir gleiche Erfahrung, und nach Nach­richten aus Berlin vom 27. d. sind dort eben­falls sehr günstige Ernteberichle eingelaufen. Die Ernte in Ungarn ist gleich gesegnet wie die unselige, und zur Hebung des Getrei'detranS- portS hat die Staatseisenbahngescllschaft ent­sprechende Anordnungen getroffen. Ermäßigun­gen dürften auch auf der Ferdinands-Nordbayn stattfinden. Man sieht, diese Gesellschaften ver­stehen ihren Vortbeil und dürften manch' andern näher gelegenen Eisenbahnen zum Beispiel dienen.

Redaktion, Druck und Verla- der Meeh'scheu Buchdrucker« « Nrurudür».