272
Die Aussteller haben bei der Einsendung zu bemerken, in welcher Weise sie über ihre Produkte nach dem Schluffe der Ausstellung verfügen wollen.
Bei etwaigen Anständen wird die Ausstel- lungs-Commisston die ihr geeignet scheinenden Vorkehrungen wegen Entfernung der Gegenstände treffen.
Der Rücktransport einschließlich der Verpackung ist von den Ausstellern auf eigene Rechnung zu besorgen.
8) Das ganze Arrangement der Ausstellung, namentlich auch die Platzbestimmung für die eingesandten Gegenstände steht ausschließlich der Commission zu. Maßgebend hiebei ist, daß die Ausstellung ein ihrem Zwecke entsprechendes schönes Gesammtbild darstellen soll, wobei die Produkte eines Ausstellers so weit es thunlich vereinigt bleiben.
9) Von den Besuchern der Ausstellung wird ein zur Deckung der Kosten bestimmtes Eintrittsgeld erhoben, worüber vor dem Beginn derselben das Nähere veröffentlicht werden wird.
Ein gedrucktes Verzeichniß der Aussteller und der von ihnen ausgestellten Gegenstände wird ausgegeben. Stuttgart, den 22. Juli 1864.
Vir Commission für die Nlumen- und Früchte-Äusstellung.
Pforzheim.
Mein Lager in rohen und geschliffenen
OvLvn «E? Ilevrüvi»
für Holz- und Steinkohlen-Brand,
Kochgeschirre
aller Art, sowie sämmtliche Artikel zur vollkommenen Einrichtung einer Küche.
Haushaltungsgegenstände,
Eisen,- StahlundMessingwaaren, Comptoir- u. Brückenwaagen, Erdöllampen rc.
empfehle unter Zusicherung billigster Preise zur geneigten Abnahme.
CI. LV
Carl-Friedrichsstr. -1. 44 u. 45. Gegenstände für die
Kunst farberei von Wert 8vImdmLim in Lsslmxen
werden fortwährend in Empfang genommen durch
L- 2ßr. HkHixvnslQl»
in Neuenbürg.
X.8. Schnelle und pünktliche Bedie- nung wird zugestchert.
Kronik.
Deutschland.
Die Nachrichten aus Rendsburg ver» drängen alle andern in den Hintergrund Die gestimmte deutsche Presse, soweit sie ihre Inspirationen nicht aus preußischen Preßbureaus empfängt, ist im höchsten Grade alarinirt durch die Vorgänge in Rendsburg. Prinz Friedrich
Karl von Preußen, Obercommandant der preuß. Truppen, hat sich zum Herrn von Rendsburg erklär», und ist mit 6000 Mann in die Stadt eingcrückt. nachdem der hannoversche Comman« danl den üblichen Protest erlassen. Die Tragweite dieses Ereignisses läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen; gewiß scheint es aber, daß Preußen es auf eine Lahmlegung deö Bundes abgesehen hat, dessen Cioilkommiffäre und Ere- utionStluppen in Holstein der größern Macht kPrcußenS gegenüber allerdings eine klägliche Nolle spielen.
Alles dies ist nur zu sehr geeignet, allenthalben, wo die Idee eines bundesvcreinren Deutschlands noch Boden hat, die Geister zu verwirren, die Gemüther zu beunruhigen und dem Verdacht, daß hier etwas Gemachtes vorliege, Consistenz zu geben.
Die „Franks. Postz." äußert sich über die Besezung Rendsburgs: Es handelt sich um nichts und weniger, als um die Fortdauer jdeS deutschen Staatenbundes. Darüber gebe man sich keiner Täuschung hin. Wenn es ein ein. zelner Bundesgenosse unternebmen kann, ohne dringenden Grund mit gewaffneier Hand einem legalen Bundesbeschluß entgegenzutreten, statt sich beschwerend an die höchste Bundesbehörde zu wenden, so besteht der Zustand der Bundes- Anarchie, des Faustrcchts, der Vergewaltigung. Die Thalsache liegt klar vor: Preußen hat dem deutschen Bunde eine deutsche Bundesstadt entrissen. Wir wiederholen auch hier die Frage: Kann der wankende Bund nach so vielen erschütternden moralischen Niederlagen auch noch diese neueste realste ertragen.
Kiel. Der Herzog Friedrich ist nach Gotha gereist, da eine Aufforderung unterwegs war, daß er vorerst Holstein verlassen solle.
Wien, 23. Juli Hr. v. Bismarck ist h>er kühl ausgenommen worden. Die eigenmächtige Besitzung Rendsburgs erfährt hier allseitige Mißbilligung. Der „Botschafter" meldet: daß Hannover und Sachsen einen Antrag auf Genugthuung und Restitution beim Bunde vor- bereiten. (A. Z.)
Wildbad, 25. Juli. In Folge Ablebens des seitherigen Commandanien der freiwilligen Feuerwehr wurde auf heute eine Ersatzwavl anberaumt, wonach mit großer Stimmenmehrheit Postmeister Frey als neuer Commandant gewädlt wurde; es darf diese Wahl als glückliche betrachtet werden.
Aus Baden-Baden wird uns das durch französische Zeitungen verbreitete Gerücht von einer beabsichtigten Zusammenkunft der Souveräne von Frankreich und Preußen bestätigt, doch soll die Begegnung erst in der zweiten Hälfte des August stattfinden. (A. Z.)
Staufen, 21. Juli. Die gegenwärtige Ernte fällt nach den Versicherungen der Land- wirthe bezüglich aller Fruchtgattungen qualitativ so gesegnet aus, wie seit Menschengedenken keine l eingeführt worden ist.
Redaktion, Druck und Verlag der Merh'sche» Buchdrucker« «Ne» »«dir».