Neuenbürg.

Den geehrten hiesigen Einwohnern, welche meinem lieben verstorbenen Sohn, Jeremias Heist, während seiner Krankheit so viele Beweise der Liebe und Freundschaft zu Theil werden ließen, wie auch für die zahlreiche und für mich so tröstliche Lerchen- begleitung sage ich auf diesem Wege mei­nen herzlichen Dank.

Den 17. Juni Rosine Fricdr. Heist.

1864. aus Freudenstadt.

N e u e n b ü r g.

200 fl. Pflegschalsgeld leihi gegen gesetzliche Sicherheit aus Ehr. G e n ß l e.

Dobel.

Gegen gesetzliche Sicherheit liegen 300 fl. Pflegschaftsgeld zu 4'/,"/° zum Ausleihen parat bei Pfleger Jakob Fr. N u ff.

Dennach.

180 fl. Pflegschaftsgelv liegen zum Aus­leihen gegen gesetzliche Sicherheit a 4'///« parat bei_M. esr n l l.

. Kronik.

Deutschland.

Eine unerhörte Schandibat ist von den Dänen begangen worden: sie haben inmiiten der Waffenruhe dre friesische Insel Sylt überfallen, bei nächtlicher Weile friedliche Wohnungen um­stellt und sieben der besten deutschen Patrioten aus den Beiten gerissen und nach Kopenbagcn geschleppt aus Rache wohl dafür, daß kürz­lich auch aus Sylt eine Deputation »ach Berlin gegangen war, um für die Unrheilbalkeir Schles­wigs sich zu verwenden. Ein Schrei der Ent­rüstung wird über diesen eines Seeräubers würdigen Gewaltakt eben vor dem Schluffe der Dänemark allzu nachsichtig eingeräumten Waffen­ruhe durch Deutschland gehen, er wird hoffent­lich auch bis zum Tische der Konferenz dringen und dort nicht ohne Eindruck blcrben!

Berlin» 17. Juni. DieRordd. Allg. Zeitung bemerkt: Dre Neutralität Frankreichs während eines englischen Krieges gegen Den sch. land würde der Entwicklung des französiichen Seehandels einen unermeßlichen Aufschwung geben, das letzte Mißtraue» gegen das Kaiser­reich beseitigen und die Beziehungen Deutsch­lands zu Frankreich immer inniger knüpfen.

Wtldbav, 20. Juni. Gestern Mittag zogen die Neuenbürger Schlitzen unter den Vor- anirilt ihrer Zeiger im rochen Habit in voller Ausrüstung hier ein und auf den Windhof, in dessen Schießhaus tüchtig nach der Scheibe ge­schossen wurde; Abends 7 Uhr kehrten sie wie- der zurück. Das alte Dauernsprichwort: Wenn eS rvr Johanni regnet, so regnet es nach jJohanni nicht mehr, d. h. das Wetter rd dann gut" scheint sich dieses Jahr zu be­

wahrheiten, denn seit drei Wochen hatten wir fast jeden Tag Negenwetler, und seit beute ist der Himmel wieder klar; die Heuernte Hot deß- dalb eine Verzögerung erlitten. Nächste Woche wird der greise Gencral-Feldmarschall v. Wränget rum Gebrauch unserer Bäder ankommc», wie auch Herr Baron v. Rothschild von Frankfurt. Kapellmeister Kühner wird Enteren mit dem Düppeler-Schanzenmarsch begrüßen.

Feldrennach, den 17. Juni. Gestern Morgen passirle hier einem stielsenden von Kebl, den ein Lohnkutscher von Rastatt sühne, ein Unglück, bas üble Folgen hätte haben können. Derselbe fuhr von Schwann hieher und als der hölzerne Nadschuh vom Rade entrückt war, ga- loppirie das Pferd, das der Kutscher nicht mehr anhalten konnte, davon und obervalb des Ratb- hauseS stieß das Pferd mit der Deichsel an ein HauS an, so daß demselben die Zähne einge- schlagcn und der Kutscher vom Bock herunter geworfen wurde, waö bei ihm eine starke Ver­letzung der Rippen zur Folge haue. Er wurde sogleich vom hiesigem Wundärzte >n Behand­lung genommen und war andern Tags soweit hergestelll, daß er nach Haus geführt melden konnte. Der Reuende kam mit dem Schrecken davon. An obenbezeichnciem Platze ist die Straße sehr steil und die Wendung derselben zu recht- winkelig, weßhaib hier große Vorsicht nöthi.z rst.

Aus dem Obeeamr Calw, den 18. I >n>. Die Bewohner des untern NogoldthalS haben mit besonderer Freude wahrgenominen, daß nun doch mir der von Sr. Mas. de», Köntge in Anregung gebrachten Erbos»ung weiterer war­mer Quelle., bei Lieben;-ll Eenst gemacht wer­ben soll, indem i» den letzten Tagen mit den Eigenthümein wegen käuflicher Erwerbung der für die Bohrversuche geeignet erscheinenden Grundflächen durch Miiiglicver des Fmatizkol- legiums unterhandelt wurde und diese Unter­handlungen hoffentlich auch zu einem bcsuedi.- genbeir Ergebuiß fühlen werden.

Pforzheim, den 10. Juni. Am htzten Donnerstag wurden hier zwei der Wuth ver­dächtige Hunde kingefangen. Heute schon be­klagen wir ein Mcnschenlebe», bas der gräß- lichen Krankheit als Dpfer fiel. Schlvßermei- ster O., der von seinem eigenen Hund scheu vor 6 Wochen in einen Finger gelüsten wurde, nach äußerer Heilung der Wunde aber seittem weiter nichiü verspürte, wurde in der Nacht von vorgestern auf gestern von der Wasserscheu befallen. Die Krankbcit kam in ihrer ganzen schrecklichen Weise zum Ausbruch unv führte beute Vormittag den Tod des Unglücklichen herbei. Hunbespene ist versagt.

Gold-Cours

derK. württemb. Staatskassen-Verwaltung.

Klutt-mri, den l5 Juni Istit. Württemberg. Dukaten (Fester Eours.) 5 fl. 45 kr. Dukaten mit veränderlichem Cours . . 5 fl. 32 kr-

Preußische Pistolen.9 fl. 55 kr.

Andere ditto.9 fl- 38 kr.

2U Franks-Stücke . . . . . . . -9 fl. 23 kr.

Liedaktion, Druck und Verlag der Mcch'jchen Vnchdrnckerci in Nrurndürs.