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Württemberg.
Rottweil 6. Juni. Heute früh um 5 Uhr fand die Hinrichtung der zum Tode verur« theilten 4 Italiener statt. Dieselben blieben auch in den lezten Tagen durchaus gefaßt und genossen bei Nacht meist eines ruhigen Schlafs. Am Frohnleichnamsfest nahmen sie in der Früh gemeinschaftlich das heilige Abendmahl und blieben den ganzen Tag über auf ihre Bitten in Einem Arreste bei einander. Von dort aus konnten sie die Frohnleichnamsprvzkssion, deren Anblick sie mit tiefer Rührung erfüllte, vorüber ziehen sehen. Am Freitag gaben sie noch ausführliche Anweisung, wie es mii ihren Habseligkeiten gehalten werden solle. Das Geld, das sie noch besaßen, bestimmten sie alle für ibre im Zuchthaus in Gotteszell befindlichen Mit- schuldigen. Ferner baten sie den Geistlichen, allen Bewohnern RottweilS, die ihnen Gutes gethan, zu danken. Heute morgen um 3 Uhr hörte Kaplan Leupolz jeden einzelnen Beichte und ertheilte ihnen die Generalabsolution. Hierauf wurden sie von einander getrennt und jeder in einen besondern Arrest verbracht, so daß kei- ner hören konnte, wie ein anderer abgcführt wurde. PräciS 5 Uhr begann der Hinrich- tungSakt.
Baden.
Karlsruhe, 3. Juni. Die badische 2. Kammer hat sich mit allen gegen zwei Stimmen für Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen und wir stehen jezt glücklich wieder da, wo wir 15 Jahre zuvor, vor den Grundrechten standen.
Preußen.
Das Ministerium Bi'Smark macht sich immer besser. Neuestens hat et Ordonnanzen gegen die Presse erlassen, welchedcn Zeitgeist in das Mittel» alter zurückbannen sollen. Ordonnanzen, wie sie nur Napoleon zur Niederdrückung der Freiheiten Frankreichs bedurfte, sind für einen Staat, in dem die Feinde der Verfassung die winzige Min
derheit bilden gegenüber der gesezestreuen Hal« tung der 'großen Mehrheit des Volkes, doch eine allzukrasse Abnormität.
Ausland.
Frankreich.
Zum erstenmal seit zwölf Jahren zeigt sich im neuen Kaiserreiche wieder eine thätige Be« «Heiligung an den Wahlen zur gesetzgebenden Körperschaft. Mit Erstaunen vernimmt man die Nachrichten, daß sich nicht nur eine bedeutende Zahl von Wählern zu den Urnen gedrängt, son« dein auch die Wahl von Männern durchgesetzt Hai, welche nach ihrem bisherigen Wirken ihren Platz auf den Bänken der Opposition einnehmen werden. — Das Resultat der Wahlen in Frankreich soll in vfficiellen Kreisen zu Berlin nicht ohne einige Besorgniß ausgenommen worden sein, weil man dort annimmt, bei innerer Un« sicherheit werde Napoleon III. sich leicht zu einem auswärtigen Kriege bestimmen lassen, und am wenigsten werde dann Hr. Thiers einer Anleihe seine Zustimmung versagen.
Am erika.
Die Gerüchte, wonach Friedrich Hecker in der letzten Schlacht verwundet wurde, bestätigen sich. In einem in der Pfälzer Zeitung abgedruckten Schreiben meldet ein gcborner Rhein» baycr, der als Offfzier in der Univnsarmee dient, daß derselbe an seiner Seite von zwei Kugeln getroffen worden sei. Hecker hatte den Kampf, wie schon erwähnt, als Oberst des 82. JllinoisregimentS mitgemacht. Er ist bereits auf dem Wege der Genesung.
Die Eisenbahn ist nicht nur das schnellste, sondern auch sicherste Verkehrsmittel, wie oft nachgewiefen wurde. In Heffen-Darmstadt z B. kamen in den Jahren 1859—6l 96 Personen durch die Verkehrsmittel ums Leben, davon 8 durch die Eisenbahn. 77 durch gewöhnliche Fuhrwerke, 6 auf Schiffen und 5 durch Zugthiere.
Neuenbürg Ergebnis? des FruchtinarktS am 30. Mai und 6. Juni 1863.
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1523
48
1
Gem. Frucht Gerste
5
5
1
4
4
30
4
30
4
30
4
30
Haber
Erbsen
Ackerdohnen
6
33
39
26
13
3
20
3
19
3
18
66
18
—
—
—
2
Welschkorn
—
—
—
—
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—
—
—
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—
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—
_
Linsen
Summe
14
294
3V8
264
44
1614
36
Brodtaxe nach dem MittelprciS vom 30. Mai u. 6. Juni 1863 4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 15 kr. 1 Krcuzerweck muß wägen 5V- Loth.
Stadtschuldheiffenamt. W.eKiager.A
Redaktion, Druck und Verlag der Mreh'sch« Buchdrucker« in veueadür».