Baden.

Pforzheim, den 14. März. Burger. Meister Schmidt hat die Wahl als Oberbür­germeister der hiesigen Stavi angenommen. Der­selbe war jedenfalls am besten geeignet, der würdige Nachfolger des resignieren Oberbürger­meisters Zerrenner, dessen Mitarbeiter an der Spize unserer Gemeindckollezien er seit mehre­ren Jahren war, zu werden. — Morgen wird unser schönes neues Bahnhofgebäude seiner Bestimmung jübergeben und dorihia, neben dem Postdienste, auch der Eisenbahn- und Telegraphen­betrieb verlegt werden. — In der leztern Zeit ist der Transport von Brettern, die großentheils aus dem württembergischen Enzthale kommen, nach dem hiesigen Bahnhofe ein außerordent­licher; dieselben bilden einen Hauplartikel der Güterzüge, die von hier nach Durlach re. abgehen. (Schw. M.)

Ausland.

Rußland.

Warschau. Folgende Anekdote kursirt in Warschau: Eine vornehme polnische Dame hatte sich um Begnadigung ihres schwer gravirten Sohnes an den Großfürsten gewandt, der sie, da der Sohn sich auf der Liste derjenigen be­fand, deren Begnadigung als unstatthaft erklärt war, erst nicht anhören wollte, endlich aber, durch ihre dringenden Bitten erweicht, zu dem beim Kriegsgerichte fungircnden General Roz. now sagte: »Notiren Sie sich den Namen." Roznow habe erwidert: ,,Ew. k. Hoheit, er ge­hört zu lät. a, er hat 3 Nüssen getödtel." Die Mutter, die dicß hörte, habe darauf dem Groß­fürsten gesagt: „Ew. k. Hoheit, das ist ja un- möglich, denn im „Dzienn. powszechny" steht ja, daß im Gefecht, wo mein Sohn gefangen wurde, nur 2 Russen fielen, wie kann er denn allein 3 getödtet haben?"

Miszellen.

Vom Vortheil und Nachtheil der Eier.

Fast allgemein werden die Eier, ohne einen Unter- schied in ihrer Zubereitung zu machen, für eines der vorzüglichsten und dabei leichtverdaulichsten Nahrungs­mittel gehalten, und es ist dieser Glaube auch ein ganz richtiger, wenn man nur die weichgesottenen oder auch rohen Eier im Auge hat, deren mäßiger aber öfter wiederholter Genuß, sowohl in Rücklicht des Dolters als des Eiweißes, Recon- valeScenten, und überhaupt schwachen Naturen nicht genug empfohlen werden kann.

Anders verhält eS sich mit den hartgesottenen Eiern, deren Weißes da es völlig unauflöslich ist, und ihm somit jede nährende Eigenschaft abgeht, nie ge­nossen werden sollte. (Wie viel guter Nahrungsstoff geht an Ostern durch die harten sogenannten Hasen­eier verloren und wie manches Uebeldefinden muß den­selben zugeschrieben werden!)

Der Dotier hingegen bleibt nicht nur fast oder ebenso nahrhaft, sondern er ist schon Personen, die an Magensäure gelitten, sogar sehr zuträglich gewesen, weil er besonders zum Einsaugen der Säure geeignet ist.

Was nicht verdaut werden kann, ist auch nicht nährend und aus diesem Grunde sind in Butter oder Schmalz gebackene Eier für Leute mit schwachen Ver­dauungswerkzeugen durchaus keine dienliche Speise, wie solche auch Backwerk, wozu man viele Eier ver­wendet, z. B. Kaffceküchlein, Waffeln u. s. w., nicht ertragen können. Wirklich schädlich jedoch sind die mit Esffg zubereiictcn und solche sollten eigentlich von keiner Hausfrau, die für das Wohlbefinden der ihrigen oder ihrer Gäste besorgt ist, auf den Lisch gebracht werden. Durch den Essig wird das Eiweiß so zusammengezogen daß-cS völlig unverdaulich und auch jjeder NahrungS- stoff des Dotters zerstört wird I-. L.

Hieucnbürg. Ergebnis des Fruchtmarkts am 7 —14 März 1863.

Heu-

Zm

Höchster

Niederster

Gegen

Getreide-

Vori-

Neue

Ge-

tiger

Rest

Durch-

Wahrer

Durch-

Verkaufs-

den vorigen

gcr

Zu-

sammt-

Ber-

geblie-

schnitts-

Mittel-

schnitts-

Durchschnittspreis

Gattungen.

Rest.

fuhr.

Betrag

kauf.

den

Preis.

Preis.

Preis.

Summe.

mehr

weniger

Ctr.

Ctr.

Ctr.

Ctr.

Ctr.

st.

kr.

st.

kr.

st. l kr.

st.

kr.

st

kr.

st.

Lernen neuer Gem. Frucht

38

191

229

229

—

6

34

6

28

6

2t

148l

57

24

2

11

-

Gerste

2

_

2

2

4

12

4

12

4

l2

8

—

—

—

Hader

Erbsen

Ackerbohnen

1

—

1

1

—

5

—

5

5

—

5

Wclschkorn

—

—

—

—

_

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

Linsen

1

—

1

1

—

5

—

5

—

5

—

5

—

—

—

Summe

42

191

233

233

—

1500

21

Brodtaxe nach dem Mittelpreis vom 7 — 14. März 1863 4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 15 kr. 1 Krcuzerweck muß wägen 5Vr Loth.

Stadtschuldheiffenamt.

(Mit einer Beilage.)

Wekinqer.

Redaktion, Druck und Verlag der Mreh'jchm Buchdruckerei in NeueudLr».