harten nassanlschea Wäldern obzultegen Alle waren ächte Frankfurter, jovial, gcmüthli», lebenslustig. Ein-r besonders, eine behäbige, wohlgenährte Figur - nennen wir ihn Maier — war ein würdiger Landsmann Ham- pelmann's. Die Fülle seines Doppelkinns und seines, einem Vorgcbirg vergleichbaren Bäuchleins verdankte er sicher nicht dem Fasten, und die bekannte Kupferfarbe seines Gesichtes rechtfertigte den Schluß, daß er an Wasserscheu leide. Aber wenn er auch seinem eigenen - Corpus nicht so leicht etwas abgehcn ließ, so war er doch wenig geneigt, auf andere Zwecke das Geld, mit dem ihn Fortuna reichlich gesegnet hatte, zu ver- wenden, mit andern Worten: er war geizig in Allem, was nicht unmittelbar seinem werthen Körper zu Gute kam. So war auch jczt seine Jagdtasche mit einem gebratenen Hahn und einer Flasche ächten Malaga's gespickt; aber ein Jagdpaß . . . o, für den hatte er kein Geld gehabt. Und doch wußte er, daß das Jagen ohne einen solchen im Naffauischcn mit fünfzehn Gulden Geldbuße - eine enorme Summe nach seinenBegriffen — belegt wird. Aber, er war ja schon oft ohne Paß auf der Jagd gewesen; warum sollte er nicht auch diesmal ohne denselben durchkommcn?
Doch mit des Geschickes Mächten,
Ist kein ew'ger Bund zu flechten.
Und das Unglück schreitet schnell — dort in der Uniform eines naffauischen Landjägers einher und auf unsere Jagdgesellschaft zu, die soeben im Begriff steht, sich zum ersten Treiben anzustcllen.
»Donnerwetter! Ein Landjäger und keinen Jagdpaß I Fünfzehn Gulden Strafe!" klagte Hampelmann'» Vetter, den schon ein kalter Schauder überlief bei dem Gedanken, daß er fünfzehn Gulden ohne Gewinn für seinen Magen hcrgcben müsse.
»Nun, da läßt sich -elfen." Diese Trostesworte ließ ein Anderer auS der Gesellschaft hören, Hellwig, der, wie allgemein bekannt, den Tag für verloren hielt, au dem er nicht irgend Jemanden einen lustigen Streich gespielt. Auch jezt zuckte es wie das Wetterleuchten der Schadenfreude und neckischen Hohns um feine Mundwinkel. Jedoch gewann er eS über sich, völlig
ernsthaft hinzuzusezen: »Tu stellst dich hinter mich. Ich gebe dich für meinen Büchsensvanncr aus.«
»Wiewohl Einer und der Andere der Gesellschaft ein Lächeln, das ihm die sichere Aussicht auf einen Scherz entlockte, nicht unterdrücken konnte, ergriff doch Maier mit großer Freude den Vorschlag, der ihm einen Ausweg darzubieten schien. Ganz wie ein gedienter Büchsenspanncr stellte er sich hinter seinem angeblichen Herrn auf, sich mit se ner Büchse dies und das zu schaffen machend. In voller Gemüthsruhe sah er den i Landjäger auf sie zutreten.
»Dürfte ich Sie bitten, mir Ihren Jagdpaß ,u zeigen?» redete dieser den Frankfurter Witzbold Hell- wig an.
.Mit Vergnügen steht er Ihnen zu Diensten." Und ein vollkommen formgerechter Paß wurde dem Manne deS Gesezes vorgezeigt.
»Und der Herr Sinter Ihnen?" fragte derselbe indessen weiter.
„Ist mein Büchsenspanner."
„Ah, schon gut" Damit wendete der Landjäger sich an die übrige Jagdgesellschaft.
„Johann!" begann nun Hellwig wieder, zu Maier sich wendend. Bringe mir doch einmal aus deiner Jagdtasche den gebratenen Hahn und die Flasche Malaga her."
So bitter diese Worte ihm auch klangen, konnte der Pseudo-Büchscnspanner vor dem Landjäger doch nicht aus seiner Rolle fallen. Mit den schmerzlichsten Gefühlen erfüllte er daher seinen lcichtsinnigerweiie übernommenen Dienst. Nur widerstrebend reichte er feinem angeblichen Herrn den gebratenen Hahn und die Flasche Malaga.
„Ah, das schmeckt nach einem zweistündigen Marsch!" sagte Hellwig zu Maier, der gepreßten Herzens unp Thräncn im Auge ein Stück des herrschen Bratens, auf den er sich so gefreut, unv ein Glas Malaga, dev ihm hatte Labsal sein sollen, nach dem andern durch die unermüdliche Kehle seines zeitweiligen Herrn ver^ schwinden sah. Aber . . . fünfzehn Gulden Strafe! Nein, um keinen Preis durfte er den so^glücklich bewirkten Jrrthum des Landjägers über seine Person zerstören.
„Hier, Johann!" begann wieder des Büchsenspan- nerS boshafter Herr. „Hier hast du das Gerippe de» Hahn's und die leere Flasche. Laß dir das erster« frisch überziehen und die lcztcre am nächsten Brunnen voll- laufen!« — —
Neuenbürg. Ergebnis des Kruchtmarkts am 7 —28. Febr. 1663.
Vori
ger
Neue
Zu-
iHcu-
3>»
Höchster
Niederster
Geae
I
Gr reibe-
Ge
lammt-
tiger
Ver-
Rest
geblie-
Durch
schnitts-
Wahrer
Mittel-
Durch
schnitts-
Verkaufs-
den vorigen OurchschnittSpreiS
Gattungen.
Rest.
fubr.
Betrag
kauf.
! ben
Preis.
Preis.
Preis.
Summe.
mehr
weniger
Ctr.
Ctr.
Ctr.
Ctr.
Ctr.
fl.
! kr.
fl.
kr.
fl.
kr.
fl.
kr.
fl
kr.
fl.
Lernen neuer
122
423
545
507
38
6
34
6
26
6
20
3260
41
t
3
Gem. Frucht
—
2
2
2
4
30
4
30
4
30
9
—
—
—
32
Gerste
—
4t
4l
39
2
4
8
4
1
4
156
24
—
_
—
16-
Haber
—
tl
11
11
—
3
18
3
16
3
15
36
—
_
4
Erbsen
1
—
I
—
1
—
—
_
Lckerbobnen
—
3
3
3
—
3
45
3
45
3
45
11
15
—
Welschkorn
—
—
—
—
—>
_
—
_
Linse»
1
—
1
—
1
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
_
Summe
124
480
604
562
42
^3473"
20
Brodtax« nach dem Mittclpreis vom 7.—2A Febr. 1863 4 Pfund weißes Keruenbrod kosten lS kr. 1 Krcuzerweck muß wäge» 5V» Loth.
Stadtschuldheissenamt. Weki.u-.er-