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näheren Mittheilung keinerlei Veranlassung zu liegen schien, von dieser Reklamation Umgang zu nehmen. Der Antrag der Kvmmiffionsmehr- heit, dieGehaltserhöbunz deS Stadtdirektors auf 2200 fl. festzusezcn, wurde angenommen, und der weitere Antrag auf Wiedersaz von 100 fl. abgelehnt. — Bei diesem Anlaß ent- spinnl sich eine heftige Debatte über das Ver- hältniß des Stadtdirektors zn den bürgerlichen Behörden in Stuttgart und verschiedene polizeiliche Maßregeln; eö kam dabei die Kammer auf das durch einen Machtspruch der Negierung aufgehobene Gesez vom 1. Juli 1849 und die im Jahr 1851 demgemäs erfolgte Einberufung der Stände in früherer Zusammcnsezung zu sprechen. Die Tagesordnung führt auf einen zweiten nachträglichen Bericht der Finanzkommission über die Etatsrubnk: Gewerbe und Handel. ES wurde nämlich die Frage wegen Ver- willigung von 15,000 fl. zu Erbauung einer Centralwaarenhalle der Kommission zur weiteren Berichterstattung zurückgegeben. Die Kommission spricht ihre Ansicht dahin aus, daß, wenn überhaupt die Kammer mit ihr einverstanden ist, die Absicht der K. Staatsregierung wegen eines Beitrags zu einer Centralmarkthalle im Allgemeinen nicht zu beanstanden, es auch der Be- urtheilung der K. Staatsregierung zu überlassen wäre, welche Stadtgemeinde diesen Beitrag zu dem angegebenen Zweck erhalten soll. Hienach beantragt sie als ordentlichen Bedarf der Gewerbe und des Handels jährliche 63,000 pro 1861—64 zu bewilligen. Der Kommiffions. antrag wird angenommen. — 189. Sizung.
Auf der Tagesordnung steht die Bcrathung des Berichts der Kommission für Landeskulturgesez- ' gebung, betreffend den Gesezesentwurf über verschiedene zur Förderung der Bodenkultur dienende Maßregeln.
Der 18. Oktober. Die Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig wurde allenthalben durch Feuer auf den Bergen der Sache würdig gefeiert, in Württemberg u. A. besonders ausgezeichnet in Stuttgart, Calw, Lconbcrg, Murrhardt, Hcilbronn, Aalen, Ulm, Biberach, Tübingen und Eßlingen. Auch in dem benachbarten Pforzheim fand eine solenne Feier statt.
Preußen.
Berlin. Drei vielgenannte preußische Männer: v. Rodbertus, v. Berg und L. Bücher der demokratischen Partei angehörig, weisen in einer Flugschrift den Gedanken, daß jPreußen allein die Spize einer deutschen Centralgewalt bilde, ab und fordern 1) ein Bundesdirektorium, in welchem Preußen und Oestreich geborne Mitglieder sind, das dritte Mitglied von Dürsten auf Zeit gewählt wird, mit wechselndem Vorsiz und Wechsel des Sizes zwischen Wien, Berlin und Frankfurt; neben einem Oberhaus, scy es Fürstentag, sei es Staatenhaus, eine Volksvertretung, die das Neichsbudglt bewilligt, Geseze
und Verträge beräth, die sich auf Handel und Verkehr beziehen; 3) ein Bundesgericht.
Ausland.
Großbritannien.
London, 20. Okt. Die neuesten Berichte aus Neu York vom 9. Okt. melden, es gehe das Gerücht, General Price habe sich nach Arkansas zurückgezogen, und General Frcmont verfolge ihn. General M'Culloch versucht dem General Fremont den Rückzug abzuschneiden und marschirt gegen Saint-Louis.
Schweiz.
Bern, 19. Okt. Die Note des Bundesraths wegen des Grenzconflikts verweigert die von Frankreich verlangte Satisfaction, bietet aber dagegen eine nochmalige Untersuchung durch eine gemischte Commission beider ^Staaten zum Zwecke der definitiven Beilegung an.
F rankreich.
Nach der Etoile belge trug Prinz Napoleon in Begleitung der Prinzessin Clotilde und im Auftrag des Königs Victor Emmanuel in Compiegne auf Räumung Noms an. Der Kaiser Louis Napoleon soll darauf erklärt haben: daß solan gPius IX. le be, imstatuciuo nichts geändert werden solle. Man scheint danach in den Tuilcricn die Wahl eines Nachfolgers des gegenwärtigen Papstes zu erwarten, und mit Sicherheit leiten zu können.
Eine so eben in Paris erschienene neue Broschüre: „Das französische Volk an den Kaiser", fordert die Verwirklichung der Verfassungszugeständnisse, die Napolen I. in der Zusazakte 1815 verbeißen bat. Wie man aus Paris schreibt, entfaltet die Muratistische Propaganda in Neapel gegenwärtig wieder eine große Thä- tigkeit. Die Agenten Mural's, meist Corsen, vertheilen piel Geld und noch mehr Versprechungen.
LNiszellen.
Ein Abenteuer August des Starke».
(Aus einem noch ungcdrucktcn Roman.)
Durch alle Straßen Madrids strömten Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts und aller Claffen, vom Granden bis zum Bettler, von der Fürstin bis zur Zigeunerin, in Feierkleidern, wer sie haben konnte, und wenigstens mit einem neuen Bande ausgcstattet, wer sich den Diogencs-Mantel sonst zum Muster genommen, zu Wagen, zu Rosse, zu Maulthier oder zu Fuße, dem Mittelpunkte der Stadt zu.
Es gab aber in Madrid stets nur zwei Ereignisse, welche eine solche Bewegung, gleichmäßig stark unter allen Claffen der Bevölkerung Madrids, hervorzurufen im Stande waren, und diese nennen sich in neuerer Zeit eine Corrida und eine Revolution, und nannten sich in früherer Zeit ein Auto da Fe und eine Corrida, d. h. ein Stiergefecht.
Zu der Zeit, von welcher wir sprechen, war noch so wenig an der heutigen Plaza de los Toros, vor