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bis jener Gedanke beim Publikum sich Eingang und praktische Benüzung verschaffen konnte. Diese Anwen­dung des Papinianischen Topfs, auf welche schon der Erfinder hingedcutet hatte, ist die Benüzung desselben als Dampf-, oder Schncllkochtopf.

Hat man Speisen, mit dem nöthigen Wasser ver­sehen, zur Zubereitung in einen solchen luftdicht ver­schlossenen Kochtopf gebracht, so werden sie vermöge der höheren Temperatur viel rascher gar gekocht, und dadurch tritt nicht nur eine Ersparnis an Zeit, sondern auch eine nahmhafte Ersparnis an Brennmaterial und damit eine wohlfeilere Spetsebercitung ei».

Hiezu kommt endlich noch, daß in Folge des tust- dichten Verschlusses ein Verflüchtigen der nahrhaften Spcisebestandtheile in Dampsform unmöglich und da- durch eine nahrhaftere und schmackhaftere Bereitung der Speisen gegeben ist. Diesen beträchtlichen Vorthcilen der Dampfkochtöpfe würde m Vergleich mit den ge­wöhnlichen Kochgeschirren ein Nachtheil gegenüberstchcn die Möglichkeit der Erplofion durch die zu große Spannung der Dämpfe innerhalb des Gesäffes.

Dieser Gefahr wird aber durch ein auf dem Topf angebrachtes Sicherheitsventil entgegengewirkt; über- dicß läßt sich für den unwahrscheinlichen Fall, daß das Ventil so verrostet oder verstopft wäre, daß es seinen Dienst nicht thua würde, mit Leichtigkeit die Einrichtung treffen, daß der zu stark gespannte Dampf mittelst seines Drucks auf den Deckel und eine an ihm ange­brachte Schraube den elastischen Bügel, welcher ersteren nicderdrückt, in die Höhe heben und dadurch nach allen Seiten entweichen kann.

Diese Töpfe haben im Ausland eine große Ver- breitung, auch in Württemberg haben sie schon in einigen größeren Städten Eingang, aber immer noch nicht diejenige Aufnahme gefunden, welche eine so zweck­mäßige Erfindung verdient. (Gewcrblt.)

In einer Correspondenz des Journal de Frank­fort aus Bruchsal wird erzählt, dem HofgcrichtSadvo- katen Ree, dem Verthcidigrr Oskar Becker's, scp am Samstag früh unter dem PoststempelLondon" und mit einemein Freund der Gerechtigkeit" Unter­zeichneten Begleitschreiben eine Sendung Papier zuge­gangen. In diesem Schriftstücke waren zunächst alle berühmten Schriftsteller citirt, welche den Königsmord verherrlicht haben; sodann folgt ein sorgfältiges Ver­zeichnis Namen, Vornamen, Geburtsort und Todes­tag aller Opfer des badischen Aufstandes von 1849, welcher bekanntlich von dem König, damaligen Prinzen von Preußen, niedergeworfen worden ist. Selbstver­ständlich hat es der sehr ehrcnwerthe Vcrtheidiger Becker's verschmäht, von solche» Mitteln Gebrauch zu machen.

Die nicderrheinische Volkszeitung in Düsseldorf bringt die unglaublich klingende Mittheilung, daß bei der dortigen k. Regierung allein bereits beinahe 1000 sage eintausend Adclsverleihungsgesuche eingelaufen find. Die niederrheinische Volkszcitung bemerkt hierzu:

§ Wenn wir annehmen, daß in den übrigen 25 Regie­rungsbezirken des preußischen Staats das Bedürfniß der Nobilitirung verhältnißmäßig eben so dringend ist. als in unserer Gegend, dann möchte die Zahl der Adelscandidaien in Preußen sich jezt auf ungefähr 18- bis 19,000 belaufen."

In Portugal beschäftigt man sich ernstlich mit dem Anbau von Baumwolle. Die in Algarbien, Alem- tajo und einigen afrikanischen Befizungcn des König­reichs angestelllen Versuche find sehr gut ausgefallen.

Untersuchungen haben die Gefährlichkeit der O b laten ergeben. Die rothen sind die bedenklichsten, weil sie in der Regel mit Blcipräparat angefertigt find, nach den rothen die gelben und grünen. Zum Gebrauch wird die weiße Oblate empfohlen.

Neuenbürg. Ergebnist des Fruchtmarkts am 28. Sept. 1861.

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12

15

12

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64

48

Linsen

Roggen

Summe

55

173

223

123

105

833

24

Gewicht 1 Scheffels Kernen: höchstes 267 Pfd-, mittleres 264 Pfd., niederstes 26t Pfd. Brodtaxe nach dem Mittelpreis vom 21. S°pt. 1861 4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 13 kr. 1 Krcuzerweck muß wägen 4V« Loth.

Stadtschuldheisscnamt.

Weßinger.

(Mit einer Beilage.). Redaktion, Druck und Verlag der Mee h'schcn Buchdruckerei in Ueueobürg.