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find ins Tis gcrathen. An Bord schreckliche Verwir­rung. Eisberge umdrängen uns von allen Seiten. Ich weiß, wir werden nicht davon kommen. Das Schiff finkt. Ich schreibe dies auf, damit unsere Freunde in England, wenn man diese Flasche findet, unser Schick­sal erfahren Wer diesen Zettel findet, möge ihn so bald als möglich veröffentlichen. W. Graham."

Bei der gegenwärtigen heißen Jahreszeit dürfte cs von Interesse sepn, zu erfahren, wie man Fleisch und Fleischwaaren möglichst lang aufbewahrcn kann. Man übergicßt nämlich das Aufzubewahrende in einem Topfe mit gekochtem Wasser, in dem etwas Eisenfcilspänc liegen; um den Zutritt der Luft unmöglich zu machen, gießt man auch eine Schichte Oel auf das Wasser. Auf obige Art behandelt, erhält sich das Fleisch nicht blos mehrere Tage, sondern 6 bis acht Wochen. Da das Oel keineswegs verloren ist, indem man dasselbe bei Gebrauch des Fleisches nur abzugießen braucht, so ist das Verfahren ohne die geringsten Kosten.

Mittel gegen die Fliegen. Um das Fleisch oder die Räume, worin es aufdewahrt wird, von Fliegen zu befreien, wird vorgeschlagen, die in- nern Wände der Fleischhallen, die überdcm ganz frei und offen scxn können, mit Lorbeeröl zu bestreichen, dessen Geruch diese Thicre nicht vertragen können. Für die Menschen ist der etwas penetrante Geruch dieses Oeles, welches sich als Fliegen adwehrend und ver­treibend bewährt, nicht gerade unangenehm, da man sich leicht daran gewöhnt. Man ka»n die Fliegen also auch ans den Wohnzimmern entfernt halten, wenn man die Rahmen der Spiegel und Gemälde mit diesem Oel e leicht bestreicht.

Einer der reichsten Türken, der frühere Großvezicr Rudschi Pascha, schrieb an den berühmten Augenarzt vr. Gräfe in Berlin, er solle geschwind nach Con- stantinopel kommen und ihm die blöden Augen heilen.

Der Herr Ookter schrieb umgehend zurück, der Herr Pascha möge nur gefälligst zu ihm nach Berlin kommen, denn in Berlin sepen gar so viele Kranke, die ihn und ihre Augen noch weniger entbehren könnten, als der reiche, in Ruhestand lebende Pascha und der Pascha hat sich vorgestern eingestellt.

Kartoffelkrankheit. Nach MartelliLre schüzt man die Kartoffeln durch folgendes einfache und wirksame Mittel vor der Krankheit, die sie feit 1847 heim ucht. Man treibt die Schafe auf die Kartoffel­felder sogleich nach der Blüthe (Mitte August), läßt sie daselbst das erste Mal etwa zwei Stunden lang dann eine Stunde, nachher eine halbe Stunde täglich bis Ende August; man schickt fie auch noch während des Septembers ein Paar Mal hin. Der Schäfer hat da­für zu sorgen, daß fie über das ganze Feld treiben. Hundert Schafe können 4 Hektaren Kartoffeln schüzen. Die Kartoffeln in den Gärten düngt man mit Schaf­mist. Während fünf aufeinanderfolgender Jahrgänge wurde dieses Mittel mit completem Erfolg von Hal- lard in Malignes angewandt. Um seine Erfahrung sicher zu stellen, trieb Hallard 1860 die Schafe nicht auf die Kartoffeln: fie gingen zu Grunde!

Das bekannte Haus Morgenthau in Mannheim macht seit kurzem Cigarren, welchen das Nicotiy gro- ßcntheils entzogen Zist; fie schmecken angenehm, aber natürlicher Weise geht dabei gerade das Eigenthümliche des Tabaks verloren.

Aufbewahrung von Käse. Um Käse gut aufzubewahrcn und fie vor Maden zu schüzen, gibt es kein besseres Mittel, als ne in Hopfen zu legen. Man kann ihnen dadurch zugleich einen angenehmen Ge­schmack gebe».

Inwiefern gleicht die Freundschaft einer Crinoline ? Beide täuschen sehr oft.

Neuenbürg. Ergebniß des Fruchtmarkts am 3. u> lO. Anglist 1861.

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2092

21

Gewicht eines Scheffels Kernen: höchstes 265 Pfd.; mittleres 264 Pfd. kleinstes: 257 Pfd.

Brodtaxe nach dem Mittelpreis vom 3. u. 10 August 1861 4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 17 kr. 1 Krcuzcrwrck muß wägen 4V« Loth.

Stadtschuldheissenamt. Weß inger.

Redaktion, Druck und Verlag der Mceh'schen Buchdruckerei in llcuevb ü rg.