182
Calmbach.
Ein ordentlicher Bauernknecht findet einen Plaz bei
Ernst Ran, Thannmüller.
Unterniebelsbach.
Bei der Gemeindepflege liegen 250 fl. zum Ausleihen gegen gesezliche Sicherheit ä 4 V 2 °/> parat.
Gemeindepfleger Schwemmle. Ottenhausen.
Gegen gute Bürgschaft liegen 100 fl. zum Ausleihen parat bei
Carl Benzinger. Schömberg..
600 fl. PflegschafiSgeld zu 4V, °/> liegen zum Ausleihen bereit bei
Michael Oelschläger.
Neuenbürg.
Lieder-AKranr
Heute Abend 8 Uhr.
Neuenbürg. Briefpapiere und Albumbilder mit „Neuenbürg"
in der
Me eh'scheu Buchdruckerei'.
Kronik.
Deutschland.
Württemberg.
Gestorben: Den 21. Mai zu Stuttgart Finanzminister v. Knapp Erc., Präsident der Centralbehörde für die Bcrkehrsanftalten, Mitglied des Geheimenraths, Ehrenmitglied der Centralstelle für die Landwirthschast, 6l Jahre alt.
Stuttgart den 22. Mai. Die Sammlung für die Abgebrannten in Glarus nimmt erfreulicherweise einen guten Fortgang. Die Redaktion des Schw. M. hat heute von den ihr übergebenen Beiträgen eine erste Sendung von 1500 Fr. an das Hülfskomite in Glarus abgesendet.
Baden.
Pforzheim, 21. Mai. Gleichzeitig mit der Eröffnung der Eisenbahn wird hier eine Droschkenanstalt ins Leben treten, und ist die Konzession zur Errichtung einer solchen Herrn Ratzel zum schwarzen Adler dahier ertheilt worden. Derselbe wird mit Aufstellung von 4 zwei- spännigcn Droschken den Anfang machen, ist jedoch befugt, ihre Zahl nach Bedürfniß bis auf 12 zu vermehren. Droschkenordnung, Fahrtaren u. s. w. werden die gleichen wie in andern Städten unseres Landes (Karlsruhe, Heidelberg rc.) sepn. (Pf. D.)
O e st r e i ch.
Das Verhältniß zwischen Oestrckch und Ungarn ist äußerst gespannt. Der erste Führer und Redner des ungarischen Landtags, Deak, hat hochgespannte Forderungen gestellt, die auf bloße Personal-Union hinauslaufen. Man zweifelt, daß Oestreich sie annimmt oder annehmen kann. Und dann?
Ausland.
England.
Ueber den Gemüthszustand der Königin von England, auf welche der Tod ihrer Mutter bekanntlich einen tiefen Eindruck gemacht hat, gehen bedenkliche Gerüchte.
Schweiz.
Bern den 20. Mai. Mit großer Freude sehen die Schweizer, daß das Unglück von GlaruS auch im Ausland manche milde Hand öffnet. Es ist dieses sehr dankenswerth und wird gehörig im Schuldbuch der Eidgenossen verzeichnet werden. Der wirkliche Schaden, abgesehen von den Vergütungen durch Versicherungen, beträgt über 10 Millionen, und dazu reichen die Kräfte der ganzen Schweiz nicht hin. Der Wohlstand von Glarus ist auf viele Jahrzehnte dabin, wenn sich nicht dauernde Hülfe findet. Diese werden nun, wie man hört, die reichen Städte Basel, Zürich, Genf, Neuenburg durch Vorschuß von Kapitalien zu niedrigem Zinsfuß bieten. (Schw. M.)
Italien.
Heute finden wir wieder einmal höchst beach- tenswerthe Aufschlüsse in einem Londoner Blatt, welches nicht an irüber Quelle zu schöpfen pflegt: es ist DiSracli'o Organ, das torpistische Wochenblatt „The Press." Ihm zufolge erzählt man sich in gut unterrichteten Kreisen Englands, die französische Negierung habe den Versuch erneuert, das Königreich Italien zur Abtretung der Insel Sardinien zu bewegen; das Turiner Eabinet habe sich auch zur Abtretung bcquemt unter der Bedingung, daß Frankreich der Regierung von Italien helfen werde, der Schweiz den Kanton Tessin zu entreißen. Man werde in kurzem sehen, daß die Integrität und Unabhängigkeit der Schweiz ernstlich bedroht scy; französische Jnm'guen sepen in Genf geschäftig, und Graf Cavour wühle auf den südlichen Abhängen der Alpen. Wenn diese Gerüchte sich bewahrheiten, und wirklich eine Schuz- und Truzallianz zwischen den Höfen von Paris und Turin zum Abschluß gelangt ist, dann können die französischen Truppen recht wohl in Bälde von Nom abgerufen werden, denn die französische Negierung wird bann Alles, was sie will, erreicht haben. Daß diese Vorschläge gemacht worden sind, steht außer Frage, und nur auS zwei Erwägungen zweifeln wir noch an ihrer vollständigen Annahme. Erstens hat Graf Cavour im Parlament zu Turin die feierlichsten Gelübde gethan, daß kein Zoll breit italienischen Bodens mehr abgetreten werden