Sachsen.

Die älteren Kassenanweisungen des Großherzogchums Sachsen Weimar, welche in Gemaßhc» des Gesezes vom 27. Augu,i 1817 in Ädschnulen I Thaler und 5 Lhcilcr ausgc- geben, durch das weitere Gcsez vvm 20. April 1659 aber außer Kurs gesezt werden sind, sollen mit dem Eintritt des 1. Znni 1801 völlig ivertö- los werden, können aber noch tuS zum 31. Mai l. I. einschl. bei der Haupiftaaiskasie zu Weimar gegen neue Kassenanweisungen umgelauschl wer­den.

Ausland.

Italien.

Neapel. Der König Franz von Neapel bcsizl ein Privaivermögen von 3>5 Millionen Tyalern, das sein Baier ans allerlei Weise zu- saiiimengebrachr hat. Zu leben har er also, auch im Pr>varsia»d.

LNis.zckien.

Die Vögel und das Ungeziefer.

(Fornemng )

Ein anderes Watrvogctgeschlecht rveiteifert mit ihm an Nüzlichkeit, nämlich alle unsere Spcchtarte», die in mehr als einer H nsicht ebenfalls unbezahlbare Wohlthätcr unserer Hol,bestände sind.

> Das find kluge, starke, arbeitsame Kameraden und blick, n dich, wenn du an ihrem Baume liebst, so ernst­haft und au merksam nur ihren schönen, klaren Augen an, als wollten sie dich fragen:Beder, verstehst du auch unsere Arbeit vnd unter Handwerk, und wenn du cS vcrmuthlich nicht versiehst, so paß hübsch auf und sieh, wie nir's machen/' Ihre Vertilgung beschlagl meist sehr schädliche Insekten, wie Kicfereuten, Fichten- spinncr, Fichtenschwärmer, Kiefer, und Birkcnblali- rvespen, Kleserborlenkäscr, Tannenkäscr. Die Eirün- mw Grauipcchte zeichnen sich namenliich auch durch Vertilgung der Hornisse aus, deren gefährlicher Sta­chel ihnen nichts anbat; die Buntipechie kommen selbst in unsere BaumgäNen, um Insekten und liarven anszustören; der dreizehige und Schwarzspecht hati sich mehr an die Holzkäfer. Ein anderer inolreiler Nuzen dieser w chligen Vögel ist der, daß siedie gebornen Zimmerieute rer Waldvogel" find. Jeder einzelne Specht macht im Haufe eines Jahres mindestens ein Duzend Baumlöcher zurecht, indem er nicht nur wah­rend rer Hcckzcl! für möglichst hübsche und bequeme Wohnung sorgt, sondern auch in der Strichzcit sur elmge wenige Nachtlager sich irgend eine Hohle aus- meißclt, wobei oft mehrere Zoll lange Späne abtallcn. In allen diesen Höblcn findet nun emc Menge kleiner, insektenfressender Böget fertige Mahnung zum Nisten und Brüten und es ist bekannt, daß die Zimlnermanns- arbeit der Spechte durchaus unschädlich ist, indem sie nie gani gesunde, sondern kernfaule oder von Holzka- scrn angegangene Stämme anpickcn.

Selbst unter den Raubvögeln habe» wir au­ßerordentlich nuzlicbe, der sorgsamsten Hegung und Schonung würdige Ungezieferverlllger. Alle kleinern Raubvögel und auch einige größere nähren ihre Jungen mit Insekten und fressen zur Heckzeit auch wenig An­deres. Die nüzlichsten sind ohne Zweifel die Eulen, die, von der Natur außerordenllich weise dazu orga- riisirt, während ihrer Morgen- und Abcnddämmerungs- jagden gewaliige Massen von Forkinlektcn, besonders Dämmerungs- und Nachtfalter oder deren Raupen ab- fangen. Einzelne Eulenaneu zeichnen sich, wie die Slaare, Dohlen, Saatkrähen, Häher, Würger, vor- Iheilhast durch Vertilgung der Maikäfer aus. Ich er­wähne einer fernern Thatsache. In Berlin wurde kürz-

Rcdaktion, Druck und Verlag der I

lich ein geschossener Waldkauz (in unfern Wäldern die gemeinste Eule) eingcvracht; dc:m Ansnehmen. fand man den Äugen fast ganz von Insekten angcsullt, und darunter waren nicht weniger als Raupen des so schädlichen K i e fc r sch w a rm e r S. Und nicht nur Ließ, in der Beriilgung der Ratten, Wald« und Feldmäuse leisten die Eulen Dienste, von deren Grvßartigteir und Wichtigkeit man selten einen richtigen Begriff Hai. Der englische Naim forscher Whue beobach- reie längere Zeit ein Schleicreulcnparchen und saue, daß cs durchschnittlich alle fünf Äinuien eine Maus in'S Nest trug; ein Lleinkauzpärchen brachte an einem Juniavend ll Mause den Jungen. Kann man sich «ine größere Verkehrtheit deuten, als die Beriolgung solcher eminentuzt,eher Tbiere, welche crniättige Bauern öfter noch an ihre Scheunenihore naget» l Was würde» dieseloeu lleuie wohl lagen, wenn man ihnen anriethe, ihre Kazen vre auch hie u..d da em.n Vogel sichten, edcnsallü all die Scheune zu nageln? Sic würden aber well geringer» Schaden davon haben als vom Lödien der Eulen; denn eine Eule fäugl täglich viel mehr Maule als eie beste Kaze- Wenn die größeren Eulen hin und wieder einen klcinen Bvgck wegiangen, io ist dieß ohne alle Bedeutung im Vergleich mit ihrer enor­men Mause- und Jnsellcnvcitilgung.

linier den a. a gra ubv og ei n gehöre» die meisten zu den schädliche», indem sie große Verheerungen unter den kleinen nuzlichcn Vögeln und deren Eiern anclch- len, wie iiamenlUch die meisten Falken, Habichte, Sper­ber, Milane, Weihe, indem auch die kleinern eben so oft Vögel als Insekten u. dgl. fressen. Der Lhurm- falke indessen, der auch bei uns nicht selten ist, frißt so viel Kaser, Heu>ch>caen und 'Feldmauie, daß iem Nuzen überwiegi, ebenso der des Röchet- und roihtu- ßigcn Falk». Von tezlerm, der fan nur von Jmekten lcbr, kam neuerlich ei» grorer Flug aui dem Durchzüge in's Waadtland und deiczie die Ovstbaume »in das Dorf Navillc. Die Einwohner wahnieu erst, diese tvaste seien Tauben, und lichteren eilichc; als sie aber, iahen, mit welcher Begierde diele Vögel die Mcnkaier weg- fraßen, hielten sie mit Schieren rin. Der niizttchste aber unter alle» unicru Ranovögeln und zugleich der häufigste ist der Mäusebussard, oft mildem röchst verderblichen Taubenhadlcht verwechjeli und ur der Re­gel rrnhumlich Moooweibc, Huhiiereieb, Huhuerweih genaunl. Die 'ch,au>ebussaide vernlgeu eine Menge von Raiten, Mäusen, Schlangen unk ilcimm Unge­ziefer. In dem Kropfe eines wichen hat mau schon 2t> uiid mehr Feldmäuse bei einander gesunden und Slein- müllcr enldeckle bei der Zerlegung ein cs iotchen Bussarvs nicht weniger als 7 BlindiLleichen, Engerlinge und ln Maulwurfsgrillen. Der jährliche Bedarf eines ein­zigen Exemplaies wirdach een angcstclltcn Beobach- tungin auf mehr als 1000 Stuck Mause berechnet. Ltundenlang sizt dieser Vogel aus einem Buich oder Dicui und paßt aur, bis der Maulwurf oder die Wie- leiunaus ein Häuflein auswirft; ran» flieg! er pfeil­schnell herbei, stößt seine Klanen kräftig durch die ge« ivckerie Erde und zieht das Thier heraus. Von dem schädlichen, einem großen Sperber ähnlichen Habicht unterscheiden ihn schon die braunen Flecke» am Bauche unv der plumpere Flug. Luch der Wespen du ssard ist ein guter Manier und frißt dabei eine Masse von Raupen, Bremsen, Hummeln und Welpen, die er rm Neste aufsucht und mrt der Brut verzehrt. Beide Bus- faroe aber thun unter den übrigen Vögeln geringen, im Vergleich zu ihrem Nuzen uiibedeuicnden Schaven, indem sie weil langsamer, phlegmatischer und plumper finv als etwa die Habichte unv Sperber.

(Forlsczung folgt.)

(Die Hölle »schmerzen.) Ein reicher Betrüger wurde plözlich lehr krank und litt an dcn hefttgiirn SchmerzenAch helfen Sie mir doch", rief er dem herbeigrrufcnen Arzte entgegen,ich leide Hvllknschwer- zeni« - Trocken erwieoerte dieser:Wie? Jezt schon!?"

rch'schen Buchdruckerei in Reuend ü rg.