kommen. Die Oberämter werden im Laufe Monats in den Best; je eines gestempelten Nor- malgewindcs gelangen, apch können die Gemeinden durch die Vermittlung der Centralstclle für Gewerbe und Handel wiche Gewinde beziehen, wenn sie nach Anleitung des Erlasses vom 30. Rov. v. I. ihre Bestellungen einrei» cheo. (Gewerbl. f. Württ)
Baden.
Mannheim, 3. Jan. In dem benachbarten Ludwrgshafen wurde der »Badischen Landeszeitung" zufolge der muihmaßliche Mörder Pvinsoi'S, des Präsidenten des Pariser Gerichtshofes, von Polizeikommissär Bär sestgenom- men, und da noch kein Gefängniß in Ludwigshasen vorhanden, nach Speyer abgefiihrt Die französischen Behörden wurden schleunigst davon unterrichtet; sie sandten einen Beamten mit rer Photographie des Mörders, welche dem Verhafteten vollständig ähnlich ist.
Hessen -Darmstadt.
Darmstadt, 3. Jan. Die neueste Nummer der hier erscheinenden Zeitschrift für die landwirthfchaftlichen Vereine enthält eine sehr deachtcnswerthe Miiiherlung über die Thätigkeit und Niizlichkeit der bei Oppenheim zur Entfernung des der Landwirthschaft so schädlichen Quellwaffers ausgestellten Eniwässerungsmaschine »m Jahr 1860- Die Ernte von nicht weniger als 2000 Morgen wurde mit Vieser Hilfe vollständig gerettet. Die Kosten betrugen für de» Morgen 2 fl. 24 kr., im Ganzen 4800 fl., während der Nuzen in billigem Anschläge auf 45000 st. berechnet werden kann. Er kommt den Gemeinden Oppenheim, Nierenstein und Ludwigshöhe zu gute. Die Grundbesizer derselben erkennen dankbar das Verdienst der Männer an, welche die Anwendung dieses Mittels empfohlen und dabei behilflich waren. Da der Erfolg der beste Lehrer ist, so möge dieses Beispiel Früchte tragen.
O e st r c i ch.
Wien, 7, Jan, Die »Donauzeitung" schreibt: Londoner Briefe aus unterrichteter Quelle sagen, England rache nicht mehr zur Abtretung Venedigs.
Schmerling, der neue Minister, ist der Mann des Tages in Oest reich. Sein Programm beschäftigt Alle, die lesen und denken können. ES sichert den Oestrcichern fast Alles zu, was sie sich wünschen mögen und waS freie Völker besizen. Aber noch ist alles Programm, steht auf dem Papier und harrt der Ausführung. In gewöhnlicher Zeit, vor einem Jahre wäre eS Triumph und Rettung gewesen, heute drängt die Zeit und Noch furchtbar und läßt schwerlich Raum zur Durchführung, ja nur zum Anfängen, selbst dann, wenn der Wille auf allen Ersten der beste ist. Ungarn droht sich loszu- reißen und geht seine eigene Bahn, die Geld- noth ist ins Ungeheure gestiegen, der furchtbarste k^rieg steht auf der Schwelle. Ob alle diese
Redaktion, Druck und Verlag der
leibhaftigen Nöthen von einem Manne — denn noch steht Schmerling allein im Ministerium und Rechbcrg obenan — mit einem Programm und in ein paar Monaten beschworen - und beseitigt werden können, — wir wünschen es, ahxx zweifeln. ^
A u s l a n d.
F r a n k r e i ct>.
Der Kaiser soll nun den festen Entschluß gefaßt haben, das französische Geschwader vor GaSia bis zur Mitte des nächsten Monats daselbst zu lassen, in der Voraussezung, daß die Italiener durch die Fortdauer des Kampfes im Huden verhindert seyn würden« im nächsten Frühjahr denKrieg gegenOestrcich zu unternehmen.«.?) Gegen drn 15. Fehruar würde sich das französische Geschwader dann yon Gaeta nach dem qbriatischen Meer begeben. 1?) (F. P.)
Italien.
Turin, 5. Jan. Ein Brief Garibaldi'- zeigt an« daß er auf jede Candidatur als Par- lamenisdeputirter verzichte, unter dem Vorgehen, die Eintracht, um zur Befreiung Venetiens zu gelangen, nicht zu stören.
Amerika.
Ncuyork, 15. Dcc. Der New-Iork Herold veröffentlicht eine Instruktion, die der an den Kaiser der Franzcftn geschickte geheime Agent der fünf Sonderbundsstaaien erhalten haben soll. Bermukhtich spricht hier nur ein kleiner Thcil der " Bevölkerung unbefugter Weise «in Namen Aller.
Miszellen.
Leipzig, im Dezember. Prof. ve. Zenker in Dresden hat bei einem im dortigen Krankenhause vo» gekommenen Erkrankung»- und daraus erfolgten Todesfall nachgcwiesen, daß die betreffende Krankheit, deren Spmptomc denen des Typhus sehr ähnelten« durch eine Unmasse von Trichinen (kleinen mikroskopischen Thierchcn, die sich häufig im rohen Schweinefleisch sturen und bei dem Genuß von solchem sich in den Eingeweide» des Menschen in Unzahl vermehren und von da aus im übrigen Körper desselben weiter verbreiten) erzeugt war. Ein dem erwähnten ähnlicher Fall, der eben sest wieder vorliegt, mag zur Warnung gegen den Genuß ungekochtem Schweinefleisches, cs sep in welcher Gestalt eS wolle« dienen. Herr Prof. Zenker hat nämlich dieser Tage von d>m Doctor Waldeck zu Corbach im Waldeck'schen eine Mitthcilung erhalten, wonach daselbst vom 3. bis 5. d. M. eine aus drei Personen bestehende Familie, alle jung, rüstig und bisher völlig gesund, plöztich unter Symptomen heftig erkrankten, die völlig den Symptomen der von Zenker entdeckten Trichincn-Krankheit entsprechen. Hr. »r. Walvcck hatte die Vermuthung ausgestellt, daß eine Jnfcction mit Trichinen vorliege, und auch wirklich in Erfahrung gebracht, daß alle drei ungekochtes Schweinefleisch genoffen hatten. Um völlig vergewissert zu werden, sandte er nun Proben von Wurst und Fletsch des Schweins an Professor Zeister uud bat um deren mlkroskapische Untersuchung. Diese ergab sofort/ daß sich Trichinen in großer Menge vorfanden. Obgleich bieß Resultat schleunigst durch den Telegraphen nach Corbach gemeldet wurde, so bezweifelt man doch, daß es gelingen werde, die Trichinen aus den Därmen zu entfernen und so die schwer Erkrankte« vom Tode zu rcticn. (Leipz. Z.)
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