Neuenbürg.

Ein einjähriger Coch inchi na-Bastard- Hahn ist zu verkaufen. Wo sagt die Redaktion

Aronik.

Deutschland.

Frankfurt a. M. den 10. Mai. Der ge- sezgebende Körper, weicher gestern seine Entrüstung über Borries auesprach, erneuert einstimmig den Antrag aus Schaffung einer deut­schen Centralgewalt. (Sch. M.)

Württemberg

In Rottweil wird eine Schwarzwälder- Jndustrie-Ausstellung vorbereitet, die städtischen Behörden und die K. Centralstelle haben ihre Unlerstüzung zugesagt.

Von Seiten der Turnvereine Württembergs und deren Vorstand Georgii in Eßlingen ist eine Aufforderung ergangen, sich am 2. Tage des Volksfestes zu Schauturnen in Cannstatt zu vereinigen. Dabet sollen sich auch Feuer­wehren durch besondere Hebungen betheiligen, um dem dort zahlreich versammelten Volke aus allen Theilen des Landes recht anschauUch den Nuzen der Feuerwehren und der Nothwendig- keit des Turnens vor Augen zu legen. (H. Z ) Baden.

Heidelberg, 6. Mai. Heute haben sich hier aus theilweise entfernteren Gegenden Deutschlands Männer zusammengefunden, welche, wenn auch sonst verschiedenen Parteistellungcn angchörend, ffch vereinig­ten, dem durch die Acußerung eines deutschen Ministers empörten Nationalgcfühl einen öffentlichen Ausdruck zu geben. Derselbe lautet:

Erklärung.

Der Minister. Herr v. BorrieS, bat in öffent­licher Sizung dcr hannover'schen Kammer erklärt, der Versuch der Gründung einer Ccntralgewalt mit ein- bcitlichcr militärischer und diplomatischer Leitung

würde zu Bündnissen der deutschen Fürsten unter einander führen, sa könne selbst zu Bündnissen mit außcrdeutschen Staaten drängen, die sehr zufrieden sepn würden, die Hand in Deutschlands Angelegen­heiten zu bekommen " *

Diesem Geständniß eines deutschen Ministers, wel­ches die allgemeine Entrüstung erregt, sezen wir die Erklärung entgegen:

* Die obcnstehenden Worte sind einer Berichtigung der halbamtlichenneuen hannover'schen Zeitung" entnommen, welche sich bemüht, gegenüber den ursprünglichen Referaten dieser Zeitung und einer Reihe anderer Blätter, die Aeußerung des Mini­sters noch in möglichst günstigem Lichte erscheinen zu lassen. Die erste Lesart lautete:

Auf keine Weise würden die Regenten der Mittelstaaten, und so lange noch das Recht gelte, auch der kleinen Staaten, die Unter­ordnung unter einen andern kch gefallen lassen, sondern auf jede Art sich wehren, durch Bündnisse unter einander oder durch Allianzen mit auswärtigen Mäch­ten, welche sehr geneigt sexen, ihnen bci- zustehen."

Das deutsche Volk ist entschlossen, keinen Fußbreit, deutscher Erde unter fremde Botmäßigkeit gelangen zu lassen; immer näher rückt die Gefahr, mit welcher eine fremde Macht uns umstrickt, immer tiefer und weiter verbreitet sich die Erkenntniß, daß nur die ein­heitliche Leitung dcr militärischen Kräfte und der aus­wärtigen Politik die drohenden Gefahren erfolgreich zu bekämpfen vermag.

Der deutschen Regierung, welche Angesichts dieser Gefahr mit mannhaftem Entschluß an der Svize der im Parlament geeinigten Nation für die Ehre, die Freiheit und die Macht des Vaterlandes in die Schran­ken tritt, wird das deutsche Volk mit Vertrauen die Vollmachten übertragen sehen, deren sie zur Lösung ihrer Aufgabe bedarf.

Die deutsche Regierung dagegen, welche ihrePflicht so schmachvoll vergessen würde, daß sie bei auswär­tigen Mächten einen Rückhalt suchte in Fragen der natio na len Entwicklung, bei feindlichen Mächten Hilfe suchte oder annähme zur Abwehr der Opfer, welche zu kraftvoller Bekämpfung dieser Feinde von ihr gefordert werden, eine solche Regierung würde dem öffentlichen Urtbcil und dem Schicksal verfallen, daS V erräthcrn gebührt.

Heidelberg, 6 Mai 1860. C. Welcker. Gustav Duvernop aus Stuttgart. A. L. Rcpscher aus Cannstatt. G. Tafel aus Stuttgart, vo. zur. Pagevstccher auS Heidelberg. I. Hölder aus Stuttgart, Ur. F. Am" mermüller auS Stuttgart. K. Brater aus München. A. Ludw. v. Rochau in Heidelberg. Feodor Streit auS Coburg. Lang aus Wiesbaden. Metz aus Darm­stadt. Ur. Sigmund Müller aus Frankfurt a/M. R. v- Bennigsen au» Hannover. I»r. Pagcnstcchcr sen. in Heidelberg. H. Wägern in Heidelberg, vr. K- Maper in Heidelberg. I. Jolly auS Heidelberg. G. Gcrvinus in Heidelberg. K. Röder in Heidelberg. E- Pickford in Heidelberg, v. Vangerow in Heidelberg, v- Dusch, Professor in Heidelberg.

Hannover.

Hannover, 8. Mai. In der heutigen Sizung der zwenen Kammer erklärte Minister v. Bornes ungefävr Folgendes: Die Blätter babcn meine Aeußerung absichtlich oder unab­sichtlich irrig aufgcfaßi. Hannover'? Vergan­genheit sichere gegen Mißdeutungen. Hannover halte am Bunde fest. Keine Regierung könne aus Grund der Bundesverfassung Bündnisse mit auswärtigen Mächten, am wenigsten mit Frank- relch gegen andere deutsche Mächte eingehen; er habe nur die Möglichkeit vorgehalten, wenn durch zweckwidrige Mittel des Nationalvereins Alles aus den Fugen gehe. (St.-Anz.j Ausland.

Frankreich.

Paris, den 9. Mai. Die Patri'e schreibt: Unabhänig von den Schiffen, auf welchen sich Garibaldi einschiffte, haben zwei andere Dam­pfer Genua verlassen mit 1400 Alpenjägern, Romaznolen, Lombarden, Genueiern. 4 andere Schiffe sollen von verschiedenen Punkten aus sich mit Garibaldi vereinigen. Die Expedition ist in großem Maßstabe ausgerüstet; sie besizt Waffen, Munition, Lebensmittel, Belagerungsmaterial