Wir denken doch daran im neuen Jahr,

Wie's uns ergangen ist im alten,

Dankbar für Freud' und Leid so denken wir An Gottes Hüls, an Gottes Walten.

Und wie das neue Jahr geheimnißvoll Beginnt die Schranken aufzuschließen,

So kommt der alte Freund, die Leser all'

Mit seinem Wunsche zu begrüßen.

Er weiß so wenig, als sie selber auch,

Was heut' und morgen wird geschehen,

Und eben darum ist's auch nur ein Wunsch,

Ein Wunsch für Euer Wohlergehen:

Daß, weil im alten Jahr gewesen sind Die Krieges - Furien losgelassen,

Jezt Friede walten mög' im ganzen Land,

In jedem Haus und auf den Gaffen,

Und in den Herzen allermeist; man kann,

Was innen fehlt, nicht draußen finden.

Und darum trage jeder Christenmensch Sein Herz fein sorgsam in den Händen.

Die Wissenschaft, Gewerb' und jede Kunst Steh' allezeit in schöner Blüthe,

Doch daß sie auch, als Gottes Dienerin, Sein Heiligthum in Ehrfurcht hüte!

Noch ist der Himmel nicht von Wolken frei,

Wer mag's crrathen, was wird kommen?

Erlahmt ist Mancher auf dem halben Weg,

Der seinen Anlauf rasch genommen.

Nur selten kommt der rechte Augenblick,

Der groß und wichtig ist im Leben

Und die Entscheidung bringt. Die höh're Hand. Pflegt still zu schaffen und zu weben

In stiller Werkstatt, bis nach langer Zeit Des Glückes Fäden, welche scheinen

Zerstreuet und bedeutungslos zuvor,

Zu einem Ganzen sich vereinen.

Da steht das Ganze nun mit Einem Schlag So groß und schön vor Deinem Blicke;

Doch jezt entscheide Dich, der Augenblick Bestimmt die künftigen Geschicke!

Du holest morgen nimmermehr herein,

Was Du am hcut'gen Tag versäumet.

Ein Thor, der in die Zukunft weit hinaus Von Glück und gvld'nen Bergen träumet!

So gilt es heut'! Laßt uns mit festem Schritt, Mit Glaubensmuth nun fürbaß gehen.

Und Der, der alle Welten trägt und hält,

Schau' gnädig von des Himmels Höhen!

Amtliches.

Calmbach.

Als gefunden sind der Unterzeichneten Stelle übergeben worden:

2 Frauen»Kleider,

1 wattirter Unterrock,

2 Schürze,

I paar wollene Unter-Aermel und 1 seidenes Halstüchle.

Wenn der Eigenthümer diese Kleider nicht binnen 14 Tagen abholt, so werden solche dem Finder zugewiesen.

Den 2. Januar 1860.

Schuldheissenanrt

Hosch.

Engelsbrand.

Hopfenstangen und Floßwieden- Verkauf.

Am Montag den 9. Januar 1860 von Morgens 10 Uhr an werden auf dem Nathhaus gegen baare Zahlung versteigert:

5000 Stück Hopfenstangen von 15 bis 35' lang, 2000 Stück Floßwieden von 8 bis 15' lang. Wozu Liebhaber eingeladen werden.

Schuldheiß Bäuerle.

Privalnachrichten.

Neuenbürg.

Schiller st iftung.

Kommenden Sonntag soll das gelegentlich des 10. Novembers beschlossene Institut der Schillersttftung ins Leben treten, daS sich zur Aufgabe gestellt hat, jungen Leuten an Sonn», Fest- und Feiertagen Gelegenheit zu geben durch das Lesen belehrender und unterhaltender» cher ihre freien Stunden zweckmäßig zu ver­wenden. ES werden nun besonders die Lehrlinge und Gesellen, die von obiger Einrichtung Ge­brauch machen wollen, aufgesordert, sich an benanntem Tage nach dem Nachmittags-GotteS- dicnst im Locale der Realschule einzufinden.

Der Ausschuß der Schillersttftung.

In Bezug aus Obiges wenden wir unS vertrauensvoll an die hiesigen und auswärtigen Freunde der neuen Anstalt mit der Bitte um paffende Schriften für dieselbe, sowohl beleh­renden als unterhaltenden Inhalts. In man­cher Familie, in mancher Bibliothek liegt ein Buch Jahre lang unbenuzt da, das, in der von unS angegebenen Richtung verwendet, eine Quelle von Lust und Lehre für Viele werden könnte. Zur Empfangnahme von Büchern ist erbötig der Bibliothekar: Neallchrer Friz.