Württemberg

Stuttgart, 19. Oft. Die Eingabe an den ständischen Ausschuß in Betreff der kurhessischen Be r fass» n gSfr a ge ist bis sezt von 59 Mitgliedern der Kammer der Abgeordneten unterzeichnet und am 18. d. M. dem ständischen Ausschuß übergeben worden.

Baden.

AuS Baden, 19. Okt. Seit gestern ist die von den Regierungen Gadens, Hessens und von Frankfurt erbaute weitere Telegra­ph e n >. i n i e im Getriebe. Im Anschluß an die Kinzigihal- und anderseits die preußischen Linien, die Stationen Karlsruhe und Frankfurt um. fassend, ist deren Betrieb selbstständig dem Tran­sitverkehr, der sich in lezier Zeit wesentlich ver» mehrt, zugkivicsen und hieraus der telegraphi­schen Correspondenz eine vermehrte Schnellig­keit erwachsen.

Karlsruhe, 19. Okt. Unter den Vor- lagen, welche von der grvßh. Negierung den Kammern übergeben werden sollen, wird sich ein neues Oewerbegesez befinden, welches eine künftige Gewerbesreibeit anbabnen will, und eiu neues Capitalsteuergesez, welches man­chen bereits empfindlich gewordenen Mißständen abhelfen dürfte.

O e ft r e i ch.

Wien, 20. Okt. Von der montene­grinischen Gränze berichte» man, daß seit den Nachrichten von der Verschwörung in Kon- staniinopel wieder eine größere Gährung un­ter den Bewohner» der schwarzen Berge wahr- zunebmen sey.

Aus Böhmen, 16. Okt. Im Norden Böhmens scheint sich eine religiöse Beweg­ung vorzubereiien. Es gehen nämlich ganze Dörfer, wahischeinlich um dem Druck des Con­cor datS zu entgehen, zum Protestantismus über.

(D. A. Z.)

Ausland.

Italien.

Waö die Zustände von Mi tte li't a l ien betrifft, scheinen die Maßregeln gegen die Ue- bellhäier in Parma nur in solche gegen eine a gedlich de», Ausbruche nahe, über Parma, Modena und Toscana verblutete Conkrerevolu- tion überzugeben. Daß die Anstrengungen der Anhänger der entflobenen Dynastien nicht ge­ruht haben werden, ist selbstverständlich, auch ebne bekanmwerdende äußere Anzeichen. Der drohende militärische Zusammenstoß zwischen den päpstlichen Truppen und den Nomagnolen wird wohl durch den Abschluß in Zürich und den Umstand der französische» Herrschaft m Nom verzögert werden.

Chiavenna (in der Lombardei.) Am 4. September I6l8 wurde durch das Nieder« stürzen eines mächtigen Stückes des Berges Conto LaS ganze Lratlchen Pl ürs, eure Stunde

von Chiavenna an der Maira gelegen, nebst dem benachbarten Dorfe Schtlano dermaßen ver­schüttet, daß davon keine Spur mehr zu seben war; von der gesammien Einwohnerschaft (2133 Personen) blieben nur drei am Leben, die zu­fällig auswärts sich befanden. Fast dritthalb Jahrliunderte rubten belde Orte bereits im Sa oße der Erde. Nun hat sich zu Anfang die­ses Zahres eine Oesellichaft constiluirt, die zum Zweck hat, Nachgrabungen an dem Orte deS Unglücks zu veranstalten.

Paris den 23. Okt. AuS Madrid vom 22 Okt.: Die Regierung hat den Cor- t eS erklärt, daß sie den Krieg gegen Marok­ko beginnen werde. Die Begeisterung unbe­schreiblich. Senat» Kongreß und Presse bieten in Gesammtheit ihre Unterstiizunz an.

St. Petersburg, d,n 20. Okt. Die Nachricht von einem Zusammentreffen deS Czars mit dem Kaiser von Oest reich ist nicht richtig.

Schweiz.

Bern, 20. Okt. Die Nachricht deS Moniteur" wegen Unterzeichnung d»s Frie­densvertrages ist verfrüht; laut verläßli­chen Berichten aus Zürich war derselbe gestern noch nicht unterzeichnet.

Miszellen.

Die franz. Kriegsentschädigungs-Gelder vom Jahre 1813.

In dem Ersten Pariser Frieren vom 30 Mai l8l4 patten die siegreichen Verbündeten groke Schonung gegen Frankreich beobachtet. So ließen sie ibm das gekämmte Geriet, welches am l Januar 1792 zu Frankreich gehört hatte, noch vergrößert durch einzelne Bezirke von Belgien, d rch den besten Theil von Sa­voyen und durch die einverlcibten Enklaven, rin Zu­wachs, der sich auf 150 Quadratnicilen mit etwa 660,000 Einwohnern belief, wogegen freilich an 15,400,000 Menschen, welche in den Zeiten der Erobe­rung ;u dem französischen Reiche gebracht worden wa­ren, aus einem Verbände entlassen wurden, der für sie ein unnatürlicher war.

Von einer Geldenlschädigung für die unermeßli­chen Summen, die der französische Eroberungsgrist sei­nen Opfern gekostet hatte, war keine Rede. Nur die in die französischen Cassen gezogenen Cautionen, De­positen, Gemeinde« und AnstaltcnfondS rollte» ollmä« lig zurückgezahlt werde», womit bei Napoleons Rück­kehr von Elba noch nicht einmal ein Anfang gemacht war.

Auch versprach die französische Regierung, die 1,800.000 Fr, die von den 7,500,000 M.-Bco., welche Davvusi der Hamburgischen Bank entführt hatte, noch übrig waren, zu erstatten, sich auch »Mühe zu geben", das Uebrige wiedcrzufinve».

Sonst ließ man den Franzosen selbst die Gegen­stände der Wissenschaft unv Kunst, die sse, wider die bis zur Revolution beobachteten Grundiäze des euro­päischen Völkerrechtes, den .von .ihnen durchzogenen