Frankreich.
Paris, 8. Juli. Die Nachricht von dem zwischen dem Kaiser von Oesterreich und dem Kaiser der Franzo'en vereinbarten Waffenstillstände hat hier sehr große Uederraschung hervorgerufen. Das „Paps" bespricht die überraschende Kunde in seinem bekannten übermü- thigen Tone, der aber einen Umschlag erfahren dürste, wenn es sich bestätigt, daß, wie man von unterrichteter Seite versichert, der Waffen, stillstand auf wiederholtes Ankringen aus dem französischen Hauptquartiere unter den von Oest- reich gestellten Bedingungen abgeschlossen wurde.
Von der französischen Gränze, 4. Juli, werden der „Pfalz. Z " zwei anfallende Verhaftungen mitgetheilt, über welche sie Folgendes berichtet: In einem französischen Nachbar-Ort erhielten jüngst Eltern einen Brief auS Mailand von ihrem in der Armee d enen. den Sohne, worin er den Verlust der Franzosen bei Magenta auf 12,000 Mann angibt. Sie erzählten dieß arglos weiter, wurden aber zwei Tage darauf von dem Polizeicoinmiffär wegen Verbreitung falscher» beunruhigender Gerüchte verhaftet. Vor ungefähr 10 Tagen betrat ein Sichelhändler aus der Pfalz das französische Gebiet und wurde von der Douane untersucht, welche ein Eremplar der „Pf. Zkg." vom 3. Juni bei ihm fand, das er in einem Wirthhaus mitgenommen hatte. Der Mann wurde hieraus sechs Tage eingesperrt.
Miszellen.
Aus einem Privaibriefe aus Salo entnehmen wir folgende Stelle über das Corps Garibaldi's: »Man kann sich nichts Malerischeres denken, als die Costumes und die Haltung der Freiwilligen des Corps Garibaldi's. Neben den italienischen Nationaltrachten reiche ungarische Costumes und auch ein vornehmer Grieche im schönsten Klephten-Anzuge. Das meiste Aufsehen macht aber ein Engländer, der stets da zu finden, wo das Gefecht am heißesten ist. Er ist ein ausgezeichneter Schüze, handhabt seine Büchse mit der größten Kaltblütigkeit und notirt das Ergebniß eines jeden Schusses in feiner Schreibtafel, ehe er wieder an die Arbeit geht.«
Die angeblichen chinesischen Zwerge, den Wienern wohlbekannt, standen vorigen Mittwoch vor der Criminalpolizei zu Berlin. Es handelt sich dabei aber nicht um ihre äußerliche Bewunderung, sondern darum, amtlich fcstzustellen, wer diese bedauernSwerthen Geschöpfe find und welche Legitimation Derjenige hat, der ste in der Welt als Schaustücke umherführt. Es hat sich hierbei nun ergeben, daß die beiden angeblichen Zwerge die geistig und körperlich verkümmerten Kinder eines Schloffergelellen in Sheffield in England find und daß ihr Patron und Kerkermeister ein Schneider ist. Wir haben da also wieder einen sehr großen Humbug, von dem nur zu wünschen wäre, daß er hier sein Ende fände. Die beiden bedauernSwerthen Kinder find, worüber die stattgehabte ärztliche Untersuchung keinen Zweifel gelassen hat, blödfinnig, und zwar daS Mädchen in noch höherem Grade als der Knabe. Die armen Kinder wurden natürlich sogleich aus der Nähe ihres gewissenlosen Führers entfernt und gegen denselben sogleich die ferneren Schritte cingclcitet.
Viele der geneigten Leser unseres Blattes aus den Postbezirken Höfen, Calmbach und Wildbad scheinen der Meinung zu seyn: es könne ihnen, wie zur Zeit des Amtsbotendienstes, auch ohne Erneuerung der Bestellung oder wenn sie diese direkte an uns richten, „der E n z t h ä l e r" zukommen. Da dieses seit Aufhörens des Botendienstes und Uebergangs der Beförderung an die Postanstaltcn nicht mehr der Fall ist, machen wir zur Vermeidung von Mißverständnissen und Abschneivung aller Weitläufigkeiten die betr. verehrl. Abonnenten darauf aufmerksam, daß, wie anderwärts, alle Bestellungen und Rekla Matronen auf die durch die Post zu beziehenden Exemplare des „Enztvälers" nur bei den genannten Postämtern, zu machen sind; wo übrigens eine einfache Anzeige genügt, um das Blatt schnell und regelmäßig geliefert zu bekommen. Redaktion des Enzlhälers.
Neuenbürg. Ergebnisi des Fruchtmarkts am 2. u 9. Juli 1859.
Getreide-
Gattungen.
Vori
ger
Rest.
Schfl.
Neue
Zu
fuhr.
Sckfl.
Gesa mmt- Betrag
Schfl.
Heu
tiger
Ver
kauf.
Sckfl.
In,
Rest
geblie
ben
Sckfl.
Höchster
Durch-
schniits-
Prcis.
ff. I kr.
Wahrer
Mittel-
Preis.
> fl- kr.
Niederster
Durch-
scbnittS-
Preis.
fl. I kr.
Verkaufs-
Summe.
ff. kr.
Gegen
den vorigen Durchschnittspreis
mehr I wger.
fl I kr. Ifl. , kr.
Kernen,alter
24
81
105
46
59
l5
30
14
43
14
24
677
6
—
—
13
neuer
—
_
_
—
—
—
—-
—
—
—
—
—
Gem. Frucht
2
2
2
11
_
U
—
11
—
22
—
—
—
—
—
Gerste
_
—
_
—
—
—
—
—
—
—
Hader
1
1
1
_
—
_
—
—
—
—
—
Erbsen
—
—
—
—
—
—
—
—
Ackcrbohnen
2
_
2
2
—
_
.-
—
—
—
—
—
Lmscn
_
—
—
—
Roggen
—
-
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—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Summe
28
32
110
48
62
699
6
Brodtaxe nach dem Mittelpreis vom 2. u. S. Juli 1859 » 14 fl. 43 kr. und nach dem Mittelgewicht von 29 l Pfund 4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 12 kr. l Krcuzerweck muß wägen 7 Loth.
Fleischtaxe vom 17. Mar 1859 an:
Ochsenfleisch 14 kr., Rindfleisch 12 kr., Kuhfleisch 12 kr., Kalbfleisch 9 kr., Hammelfleisch 9 kr. Schweinefleisch »n abgezogen 1 2 kr., a bgezoge n 11 k r._ Stadtschuldheiffenamt Weßingcr.
Redaktion, Druck und Verlag der Meeh'scheu Buchdruckerei in Neuenbürg.