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von Alessandria, zu rücken. Dich scheint bis Mittwoch Mittag um 2 Uhr ohne Blutvergießen vor sich gegangen zu seyn; erst von Mittags 4 Uhr meldet das Turiner Bulletin eine Ka­nonade in der Richtung von Valenza. Ein Wien. Tel. vom selben Datum spricht von einer Alar- mirung der Polinie. von der Sestamündung wahrscheinlich abwärts. Auch das Rordkorps der Oestreicher ist in der Richtung auf die Dora Balte« vorgerückt. Trino liegt am Pr in der Mitte zwischen der Sesta- und Balteamündung. Frassinmo, wo die Piemonresen 20 M. verlo­ren, liegt unterhalb Casale am Po, nabe bei der Sestamündung. Der dritte Zusammenstoß fand um den Langensee zwischen Freischaaren und Oestreichern (wahrscheinlich einzelnen Kro- atenposten) statt. (Sch. M.)

Neuenbürg im Mal. Den Verhandlungen des Gewerbe-Vereins mangelte es bis jezt nicht an Interesse, die Gewerbetreibenden haben seine Bestrebun­gen erkannt und zu den Ihrigen gemacht, sogar Andere aus höherer Stellung knv ihm gewogen. Wir dürfen von ihm sagen: Keiner hat die Be-sammlungen ver­lassen, ohne etwas für sich RüzlickeS, Belehrendes, Anregendes, wenn auch nur Unterhaltendes mitgenom­men zu'haben. Die immer gut gewählten Themas, der in möglichst umfassender und roch leicht faßlicher Weise mit Vorliebe gesichtete Stoff, beachtenswcrthe Ideen und Plane konnten nicht anders denn belebend und anregend wirken; sollte Einiges davon für jezt auf steinigten Boden gefallen seyn, nach und nach wird dieser Saame doch Früchte bringen. Soweit also kann der Verein befriedigt hinter sich blicken. Aber, fragen sich zuweilen solche, denen sein Fortbestand angelegen ist, ist dieser ein gesicherter? Wird eS mit der Zeit nicht schwer fallen, immer und immer Neues und Pi­kantes mit Geschick aufzutischrn? Welches find die Er­gebnisse auf praktischem Gebiete? Wird man von einem Verein, der zunächst eine reale Stellung eiiizu- nehmen hat, in seinen Resultaten mit der Zeit nicht auch Praktisches verlangen wollen?

Würde er sich noch etwas mehr auf socialen Boden stellen, und einige seiner bereits angeregten Ideen zur Durchführung gelangen lassen, glauben wir, könnte der Verein seinen Mitgliedern auch Materielles bieten

und damit ihr Interesse bleibend an sich kette». In einer Zeit die wie die iezige zu festem Aneinanderfchlie- ßcn so dringend mahnt, dürften unserer onmasgebli- chen Ansicht nach für praktische Anwendung nächste Be­achtung verdienen:

Associationen verwandter Gewerbe zum Einkauf von Rohstoffen, (worin die Gerber z. B. in längst« bewährter Weise vorangeschrittcn sind); ein gewerbliches Schiedsgericht nach dem Vorbild des Heidelberger;

Ausschuß zur Bcrathung in Lehrlings-Angelegenheiten; als hauptsächliche Grundlage zur Durchführung ähnlicher im Verein schon zur Sprache gekommener, wie künftiger Plane und Vorschläge dürste unstreitig die Bildung eines Vorschuß- rcsp. CreditvereiuS auf Sparsystem gegründet, dienen; in etwas unabhängigerer Stellung von der inner» Einrichtung des Vereins könnten, namentlich in nächster Zeit (vielleicht bei Einquanirungen!) Consum-Bercine viel Gutes wirken.

Das «in die Hand Nehmen und Lösen" solcher Fragen würde dem Gewerbeverein noch viele Derer zuführen, welche der Sache nach längst seine Mitglieder hätten seyn sollen, zum Theil aber sein» seitherigen Bestrebungen leider nicht immer gehörig ge­würdigt haben. Den leitenden Persönlichkeiten end­lich würde «S die schöne Genugthuung gewähren, ihre dankenSwerthe» Bemühungen erleichtert und in wohl- thätigen, tiefeingreifenden Erfolgen gekrönt zu sehen, welche sie auf dem Felde der Rhetorik allein nicht finden werden.

Manches Wort über Gewerbesrriheit und Zunft­wesen ist schon gesprochen worden; zeigen dir Ge­werbe, zunächst durch ihre Organe, inderThat. daß sie fähig sind aus sich selbst mit eigener Kraft zeitgemäße Einrichtungen zu treffen, zu wachsen und zu bestehen, so wird der Zunstzopf gewiß fallen!

Zweifeln wir nicht, es werde dem Gewerbe-Verein, wenn sich in ihm dir Intelligenz und die Solidität ferner verbinden, möglich werden, sein seither auf Be­lehrung, Anregung und Unterhaltung gegrenztes Pro­gramm zu erweitern und das Organ für dir Gewerbe unterstüzende Einrichtungen zu werden. Einzelnen ist dies, ob auch die Bedürfnisse vorliegen, nicht möglich.

Gesagtes, aus warmem Interesse für de» Gewerbe- Verein, hier gegeben, macht durchaus keinen Anspruch eines maßgebenden oder allein richtigen Vorschlags; es ist gerne der Belehrung oder Widerlegung zugänglich, soferne durch sie die Sache des Vereins gefördert wird.

Neuenbürg, Ergebnis des Frucktmarkts am 16 23 u 30 Avril 1859

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15

14

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30

1980

36

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Gern. Frucht

Gerste

2

2

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10

15

10

15

10

15

20

30

-

Haber

16

16

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18

_

_

Erbsen

Ackerbohnen

Linsen

2

2

2

Roggen

1

1

1

-

Summe

39

121

160

141

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2001

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Brodtaxe »ach dem Mittelpreis vom 16. n. 30. April 1859 ä 14 fl. 24 kr. und nach dem Mittelgewicht von 289 Pfund

4 Pfund weißes Sernenbrod koste» 12 kr. 1 Krcuzerwrck muß wägen 7'/« Loth.

Fleischtaxe vom 12. April 1859 an:

Ochsrnffeisch 13 kr., Rindfleisch 11 kr., Kuhflrisch 11 kr-, Kalbfleisch 9 kr., Hammelfleisch 9 kr. Schweinefleisch nnadgezögeit 12 kr., abgezogen 1l kr. Stadtschuldheiffenamt W e ßinger.

Redaktlo», Druck und Verlag der Me eh'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.