Anzeiger für das

und AnterhMungs-Mtt Enzihat und dessen Amge,

As»'. 1. . Neuenbürg, Samstag den 1. Januar L8LN.

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ZUM neuen Jahre 1859.

Seinen Anker wirst der Schiffer In des Meeres tiefen Grund;

Eine Weile am Gestade Hält er und die glatten Pfade Ueberschauet er zur Stund',

Sammelt neue Nahrung heute,

Morgen geht es wiederum in's Weite.

Glück zur Reise! Spann't die Segel Muthig und voll Hoffnung auf! Alle, die am Ufer stehen Und des Schiffes Abfahrt sehen, Wünschen ihm beglückten Lauf;

Doch begnügen mit den Wünschen Müssen meistens sich die armen Menschen.

Seine Pfeile schießt das Unglück Schnell und unversehens los;

Wenn die Wogen stürmisch gehen Und conträr die Winde wehen,

Sinkt die Hand uns in den Schooß. Frisches Leben kann ertrinken Und ein Leviathan selbst versinken.

Neuenbürg.

Bitte um milde Gaben.

Am 17. Juni d. I. wurden die Gemein­den Bieselsberg u. Schwarzenberg von schwerem Hagelschlag betroffen, der einen gro­ßen Tbcil ihrer Felderzeugnisse vernichtete. Der Schaden an den Felofrüchlen, welchen Biesels­berg erlitten hat, wurde bei der Abschäzung zu 7400 fl., der von Schwarzenberg zu 3000 fl. tarirt. Unter den Betroffenen sind viele Arme, denen zum Theil ihr ganzer Feldcrtrag zu Grunde gienz. Ihre Noth ist groß, für den Rest deS Winters fehlt es ihnen an den noth-

Was Du trägst im eig'nen Herzen,

Das nur ist Dein Eigenthum;

Sind es keine leeren Träume,

Sind es edle, gute Keime,

Dann ist Friede um und um,

Und ein ruhiges Gewissen

Kann Dir manchen schweren Gang versüßen.

Aber wo unheilig' Feuer

In der Seele brennt und kocht,

Undank, Lästerung und Lüge Auf die schon errung'nen Siege Laut und im Geheimen pocht,

Da kann nie ein Glück gerathen,

Denn der Fluch folgt allen bösen Thaten.

Glück zur Reise, Erdenpilger!

Laß' in's neue Jahr hinein Deinen Glauben Deine Stärkung,

Deine Liebe Deine Losung,

Hoffnung Deinen Anker seyn. Traue Dem, durch dessen Hände Geht die Schnur der Welten ohne Ende!

wendigsten Lebensbedürfnissen, für das Frühjahr an den Mitteln zur Feldbestellung. Wir rich­ten deßwegen an edle Menschenfreunde die Bitte l um Unterstüzung der Nothleidenden und richten diese Bitte besonders auch an die Gemeinden, welche in diesem Jahre durch reichen Ernte- und Herbst-Segen beglückt wurden.

Ueber die Verwendung der uns zukom« menden Beiträge werden wir in diesem Blatte Rechenschaft ablegen.

Den 23. Dezbr. 1858.

Decan Oberamtmann

A. Eisenbach. Bätzner.