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Lere wirken vortheilhaft auf das Befruchten der Blü­then von Gewächsen ein, Jndeß kann der Mensch lei­der zum Schuze der meisten von ihnen Nichts lhun: weil sie, auch wenn sie überall mehr ovcr weniger vor­handen sind, doch immer nur vereinzelt leben, sich also nicht in Gesellschaften Zusammenhalten. Wohl aber kann und sollte man die geselligen von ihnen stets nach Möglichkeit schonen.

Zunäist verdienen es die Ameisen. Denn sie schaden selbst an süßen Baumfrüchten ob. dcrgl- sehr wenig; und aus Gebäuden, wenn sie dahin kommen, lassen sie sich sz. B. durch Asche) leicht vertreiben. Sie sind aber nicht bloß Feinde der, sich oft so übermäßig vermehrenden Blattläuse; sondern sie vertilgen sogar eine sehr große, Menge der schädlichsten Rau­pe n, und zwar meistens gleich in deren frühester Ju­gend. Aus diesem Grunde untersagen die Forstmän­ner sehr mit Recht jede Störung von Ameisenhaufen in Waldungen. Desgleichen hat man, umgekehrt, so­wohl hin und wieder in Deutschlad, wie besonders in Frankreich, sie zuweilen haufenweise aus die Kohlfelder getragen, um die zahlreichen Kohl- und Nübcnraupen durch sie vertilgen zu lassen.

Nicht bloß höchst schäzbar, sondern geradezu un- ersezlich als B e fr ucht e r inn e n der Blüthen, find ü berall die Hummeln und B ienen.

Von den Hummeln bleiben leider wenige über Winter am Leben. Sie müssen sich daher im Früh­jahre erst nach und nach wieder stärker vermehren, um später im Sommer wirken zu können. Dann aber thun sie dieß auch mit sehr großem Erfolge noch der solchen Gewächsarten, wo die kleineren Bienen mit ih­rem kürzeren Säugrüssel es nicht gut, oder theilwcisc gar nicht können. So bei dem rothen Klee, und bei allen größeren Arten von Hülsenfrüchten. Die Erdhummeln wohnen nicht selten unter großen Steinen, oder in Felslöchern u. dcrgl. ; ihr bequemster, sicherster und liebster Wohnort bleiben aber stets die ^ alten, von den Erbauern verlassenen Wohnbauc der Maulwürfe. Mit einer vernünftigen, allgemeine» Scho­nung der leztcren wird folglich auch die Zabl vieler Hummel-Arten von selbst wieder zunchmen. Die Moos- hum mel n dagegen bleiben stets über der Erde: in­dem sie da, wo Gesträuch vorhanden ist, sich unter die­sem Nester im Moose bauen. Rur auf dem Freien thun sie cs nicht. Jene naturwidrige Kahlmacherei aber, die unsere deutschen Landwirthe bewogen hat, fast > keinen Strauch mehr auf den Fclkrändern zu dulden, i hat natürlich damit auch die Mooshummcln immer ! stärker vermindert, und sic strichweise fast ganz auöge- rottet. Sir werden aber wieder zahlreicher werden, sobald man sich entschließt, lebendige Dornhecken als Feldzäunc oder sonstige »Sänizpssanzungen-- arnnlegen.

Nur bei den Bienen ist durch ihr Sammeln von Honigvorrath zugleich auch dafür gesorgt, daß sie bis zum Frühjahre zahlreich vorhanden sepn können. Sie bewirken fast allein das gesicherte Befruchten der Ob st­und Waldbaum-B l ü t h en : da von anderen Blüthen» Insekten immer noch sehr wenige vorhanden sind. Eben­so thun sic darin späterhin wiederum die Hauptsache bei den gelammten Oelfrucht-Ge wüchsen, dem weißen Klee, nnd mit den Hummeln zusammen bei unzähligen anderen Pflanzen. Denn, obwohl sie bei sehr Vielem gemeinschaftlich thätig sind, so haben sie doch zugleich auch jederseits noch ihren besonderen Wir­kungskreis Die einen können also d e anderen kei­neswegs vollständig crsezen.

Darum schone man die Hummeln, wo man kann; und man vermehre die zahmen Bienen, so viel man irgend kann: auch wenn sie nicht überall gleichviel an Honig und Wachs einbringen. Denn leztcres Beides ist, naturgemäß betrachtet, ganz und gar Nebensache; es dient also nur als ein, freilich sehr willkommener Nedcngewinn. Der Hauptvortheil dage­gen ist und bleibt immer der, daß jede nach Honig oder Blumenstand ausfliegende Biene oderHummel täglich eben Tausende von Blüthen befruchtet. Ehedem waren in den Wäl» dcrn unendlich viel mehr wilde Bienen vorhanden, als man jezt irgendwo zahme hält. Drßhalb fehlt nun, ohne daß man es bedenkt, ihr nüzliches Mitwirken. Das liegt so nahe, daß man sich wahrlich nicht zu wundern hat. warum die Eichen, Buchen und viele andere Walvbäume jezt meist so wenig Früchte oder Saamen tragen. Eben mit der Zeit und mit der wachsenden Menschenzahl ist bekanntlich aber der Um­fang des Feld- und Gartenbaues nach und nach ganz außerordentlich gestiegen Darum sollte man i ?t über­all noch mehrz ah m e Bienen halten als es früher natura gemäß wilde gegeben hat. Denn leztcre wollen um so mehr wiederersezt sepn, je mehr es nun an Hum­meln fehlt, die sonst, weil sie wenig oder gar nicht aas Bäume gehen, desto mehr auf den Feldern wirkten.

Man komme daher wenigstens jezt, nach jahr» hundertelanger Umkehrung der Dinge, von der unbe­dachtsamen und leichtsinnigen Verfolgung nüzlicher Thiere zu ihrer Schonung, also von dem Naturwidrigen zu dem «Naturgemäßen, oder, mit Einem Worte von der Thorhcit wieder zur Vernunft zurück! Dann wird eS mii Ungezieserschäden, Mäusefraß u. dergl. sehr bald wieder besser werden. Denn glücklicher Weise ist ja die Welt von höherer Hand seit Uranfang her 10 eingerichtet, daß auch in dieser Beziehung rin Jahr Vernunft, wenn man sie endlich wiederkehrcn läßt, mehr wird er gut macken wird, als was ein Jahr- zcbnt menschlicher Tborbeit verdorben bat

Getreide-

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Welschkorn

1

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Ackerbobncn

4

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Linsen

2

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22

24

22

24

22

24

Roggen

3

3

3

Summe !

48

76

124

38

86

510

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Brodtaxe nach dem Mittelpreis vom 27. Noobr. u. 4. Dez. 1858 ä 14 fl. 52 kr. und nach dem Mittelgewicht von 294 Pfund 4 Pfund weißes Kernenbrod kosten 12 kr. 1 Krcuzerweck muß wägen 7 Loth.

Fleischtaxe vom 9 Noobr. 1858 an:

Ochsenflei'sch 12 kr., Rindfleisch io kr., Kuhfleisch 10 kr., Kalbfleisch 9 kr., Hammelfleisch S kr. Schweinefleisch unabgezcgcn 12 kr., abgezogen 1l kr._ Stadtschuldheissenamt Weßinger.

Redaktion, Druck und Verlag de''M e c h'schen Buchdruckerei in R ru e »b ü r g.