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de» Indianer am allermeisten seine eigene Natur. Die tiefe Kluft zwischen dem rohen Naturzustand des Indianers und der höheren Stufe eines gesitteten Menschenlebens tritt in ihrer ganzen Größe hervor in dem trostlosen Schicksale, dem der Wilde bei seiner Berührung mit der Civilisation i» seiner Unfähigkeit verfallen ist, sich zu einem Hellen Geistesleben, zu einer sittlichen Thatkrast zu erheben. In diesem Naturzustand des Wilden ist der Geist in niedriger Trägheit und Lüsternheit befangen; ein Spielball seiner Einfalle und Leidenschaften lebt da der Mensch einförmig und träumerisch dahin, ohne alle Ahnung eines edler» Daseins. Auf dieser niedrigen Stufe des JndianerlebenS zeigt sich recht klar, welch' erne Hohe Wohlthat die Cioilisation ist. Denn nur durch die Arbeit und Kämpfe, wie durch die Noth und Leiden der Civilisation ringt der Mensch sich zu der Stufe wahrer und edler Menschenwürde empor. Dem Indianer aber wird dieses Ringe» deß- halb so schwer, und nur zu oft ganz unmöglich, weil er nicht arbeiten will und nicht kann, weil Arbeit ihm eine Entwürdigung däucht und seinem innersten Wesen widersteht.
Der Indianer in seinen gesellschaftlichen Einrichtungen ist nicht über die ersten Anfänge menschlicher Entwicklung hinauSgekommcn. Alle seine Beziehungen sind einfach, nur dem Naturbedürfniß, der Roth oder der zufälligen Gewöhnung der Familien nnd Stämme entsprechend. Die Frau gilt noch als Sklavin des Mannes, die Ehe erwärmt und verschont selten das Gefühl der Liebe, und ihre Dauer hängt von des Mannes Willkür ab. Die Familien und Stämme verbindet das Bewußtsein der gemeinsamen Abstammung, das Gcdächtniß der Vorfahren wird in Ehren gehalten, Eltern, Kinder und Verwandle erkennen die Verpflichtung an, im Noihfalle für einander zu sorgen. Der Name eines Weilen und Tapfer» ist die Bedingung der Häuptlingschaft; die freie Rathöversammlung entscheidet über Jagd- und KriegSzügc, über Leben und Tod; die Geseze des Stammes als hergebrachte Gewohnheiten beherrschen den Einzelnen, und lieber läßt
er das Leben, als daß er von der Gemeinschaft mit dem Stamm sich ausgestoßcn sieht. Sein höchster Lebenszweck ist der Ehrgeiz, sich ausgezeichnet zu wissen und Lob einzueriten. Das Recht deS Eigenthums ist auf bewegliches Vermögen beschränkt, das durch Jagd und Krieg, durch T/nsch und Erbschaft erworben wird. Berleznng und Beleidigung rächt Jeder selbst, und der Einzelne ist so lange unbeschränkt, bis er den Unwillen, den Widerstand und die Rache der Andern hervorrusl. Da dem Indianer in der öden und starren Begriffs, losigkeit seines Denkvermögens ein lebendiges Gcmein- gelühl ferne liegt, so regt nur seine Sehnsucht seine Thätigkeit an, Bon Stolz, Ehrgeiz und Rache angetrieben erduldet und unternimmt er das Aeußerste; für alles Andere hat er kein Berständniß. Daher auch die charakteristische Schweigsamkeit und Selbstbeherrschung des Indianers.
(Fortsezung folgt.)
Theeren der Seile.
Ein sehr empfehlenSwerthes Verfahren ist folgendes: Der Thecr wird mittest Dampfes erhizt, Die Fäden (Litzen) werden durch den heißen Thecr gezogen, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit daß weder die Hize auf die Hanffaser einen nachtheiligen Einfluß aus- übt, noch derselben gestattet, überflüssigen Thecr aufzunehmen. Diese Art zu theeren ist dem Verfahren, die Seile im Ganzen zu theeren, weit vorzuziehcn, weil diese t) zu sehr an Ueberhizung leiden und 2) der Theer nicht bis zur Mitte des Seiles gebracht werden kann, wodurch dann häufig Währung und Fäulniß entsteht. (Bayr. Kunst- u. Gew.-Blt. 1856.)
Gold-Course. Stuttgart, den t5. Juni 1857. Württemberg. Dukaten (Fester Cours) 5 fl. 45 kr.
Andere Dukaten ..5 fl. 30 kr.
Fricdrichsd'or.9 fl. 36 kr.
20 Franks-Stücke.9 ff. 19 kr.
L. Staatskassen-Verwaltung.
Neuenbürg. IZraebniß des Frucht»,arkts am 4. Juli 1857.
Getreide-
Bori-
Neue
Ge-
Heutia,
Im
Höchster
Wahrer
Niederster
. Verkaufs-
ger
Zufuhr
sammt-
j Ber-
Rest
Durchschnitts-
Mittelpreis.
Durchschnitts-
Summe.
Gattungen.
Rest.
Schfl.
Betrag
kauf.
gcblieb
Preis.
Preis.
Schfl,
Schfl.
I Sckfl.
Schfl.
fl.
kr.
fl.
kr.
fl.
kr.
fl.
l kr.
Kernen
29
21
50
23
27
21
20
42
20
7
476
Gem. Frucht
Gerste
Ackcrbohnev
—
—
—
—
—
—
—
—
1
I
1
Erbsen
_
Welschkorn
_
—
Haber
—
17
17
2
15
—
—
8
30
—
—
17
—
Summe
30
38
68
25
43
493
—
In Vergleichung gegen die Schranne am 27. Juni ist der Mittelpreis des KernenS gefallen um 38 kr.
Üchsenfleisch Rindfleisch Kuhffeiich Kalbfleisch.
Brodtaxe: nach dem Mittelprcis vom 13/27. Juni 1857 ä 21 fl. 24 kr.
4 Pfund weißes Kernenbrod 17 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 5'/» Lot-. Fleischtaxe vom 3. Mai 1857 an:
.13 kr.
. II kr.
.10 kr.
.9 kr.
Hammelfleisch . ... .
Schweinefleisch unabgezogen.
abgezogen.
Stadt-Schuldheissenamt. Weßinger-
9 kr- 13 kr- 12 kr-
»trh»rii»«. »r«a und Verla» der M e e b'scheu D«>h»r«aeret tu die,e,bttr».