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Halt! kommandirte, um allein fortzugehen und die Stel­lung der Feinde zu erkunden. Leichten Schrittes trabte sein nachtschwarzes Roß auf weichem Waldboden dahin, als wisse es wohl, wie viel daran liege, tief verborgen zu bleiben. Bald stieg sein Herr ab und schlich behut­sam weiter, die Lichtung zu übersehen, die auf Büchsen- schußweite das Fort umgab, und Schritt für Schritt folgte das treue, kluge Thier. Wirklich da lagerten die Rothhäute, keine hundert Schritte vor dem Spähen­den. Sie ruheten nicht, sie hatten die Waffen zur Hand, bereit, jeden Augenblick anzugreifen. Bis zum Strom, der in tiefer Felsschlucht zum See hinabbrauSte, stand Haufen au Haufen kampfbereit, und schon wollte Robin sich links auf das Plateau hinaus wenden, als gerade dorther das Kriegsgeschrei der Indianer gellte. Der Major warf sich auf's Pferd und wandte es zurück, als es auch dort ein hundertfaches Echo fand. In dich­ten Reihen stürmten sie daher, wuthlechzend so manche Niederlage, so vielfache schmerzliche Verluste zu rächen, von Pontiak, der im vollen Kriegerschmuck heranspren- gend sie mit wildem Ruf anfcuerte, durch die schrillen Töne der Kriegspfcife gelenkt. Nur die Seite gegen den Strom schien frei, denn der wohl hundert Fuß tief gähnende Schlund Hemmte mit senkrecht abstürzenden Wänden dort jede Flucht. Hier mußte Schwarz-Roß lebendig in die Hände seiner Todfeinde fallen.

Mit raschem Blick hatte Mac Culloch seine Lage übersehen. Einen Augenblick stuzte das edle Thier vor dem Abgrund, und sein Herr benuzte ihn, seine Kugel auf Pontiak abzufeuern. Sie fehlte ihn, aber einen jungen Häuptling, der zu Fuß mit hochgeschwungener Keule neben ihm rannte, traf sie unter dem Auge. Dann — hier war keine Wahl — stieß er seinem Lieb­ling die Sporen in die Flanken und sezte hinab, auf Leben und Tod.

Entsezt schrieen die rothcn Krieger auf, und Pon­tiak parirte im wilden Schreck kaum noch das schäu­mende Pferd. Er starrte hinab: da stieg des Feindes Rappe, den Gottes Hand beschirmt, langsam mit seinem Reiter aus den rauschenden Wogen an's andere Ufer herauf.

Es war der lezte Versuch Pontiaks gewesen, sich seines mächtigen Feindes zu entledigen: die Schuz- mächte, die ihn zu umschweben schienen, waren zu ge­waltig. Pontiak trat in Unterhandlungen, und führte an deren Schluß den Stamm der Mingo'S weiter nach Westen.

(Rath einer alten Dame an ihren Sohn.) Höre mich an, lieber Sohn, ich bin älter als Du, denn sonst könnte ich nicht Deine Mutter sepn- Hüte Dich, ein junges Mädchen zu heirathcn, bevor es Dir gelun­gen ist, wenigstens vier oder fünf Mal noch vor dem Frühstück Dich in das Haus einzuschleichen, in welchem sie wohnt. Du mußt wissen, wie lange sie des Morgens im Bette liegt. Du mußt wohl Acht geben, ob ihr Teint des Morgens derselbe ist, wie des Abends, oder ob Wasser und Handtuch ihr die Abcndblüthe von den Wangen gerieben haben. Du mußt Dich bemühen, sie zu überraschen, damit Du sie in ihrem Negligee siehst und erfährst, wie ihr Haar aussieht, wenn sie Dich nicht erwartet. Du mußt das Morgengefpräch zwischen ihr und ihrer Mutter hören. Wenn sie unfreundlich und schnippisch gegen ihre Mutter ist, so wird sie es auch gegen dich sepn, darauf verlaß Dich. Wenn Du sie aber des Morgens wach findest und schon sauber gekleidet, mit demselben Gesicht, demselben Lächeln, demselben nett gekämmten Haar, denselben bereitwilligen und freund­lichen Antworten gegen ihre Mutter, wodurch sie sich am Abend auszeichnete — und besonders, wenn sie mit behülflich ist, das Frühstück zu rechter Zeit fertig zu bringen — dann ist sie ein Juwel, mein lieber Sohn, und je eher Du sie zu gewinnen suchst, desto besser wird es für Dich sepn.

Das Stückchen Bessarabien, das Rußland an die Türkei, der es 1812 entrissen wurde, abtreten muß, ist etwa 150—160 Quadratmeilen groß und ein Fünftel von ganz Bessarabien. Die Hälfte des BodenS ist gutes, fruchtbares Land, die andere sumpfig und kaum bewohn­bar. Die Bevölkerung mag 130—140,000 Köpfe zählen. Die abzutrctenden Städte sind Kiliu (7000 Einwohner), Rcni (7300 Einw.), Tutschow mit der Festung Ismail (26,000 Einw.) und Kagul mit 2700 Einwohnern.

Zum Vortheile der Kindswärterinnen hat die prakti­sche Wissenschaft auch einmal etwas geleistet. Ein Wiener Schlossermeister hat die Erfindung gemacht, Kindcrkörbe von selbst wiegen zu lassen, und zwar mittelst Anwen­dung einer Feder im Gestelle.

Neuenbürg. Ergebnis? des Fruchtmarkts am 24. Mai 1856.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest.

Schfl.

Neue

Zufuhr

Schfl.

Ge-

sammt-

Bctrag

Schfl.

Heutig.

Ver­

kauf.

Schfl.

Im

Rest

gcblieb

Schfl.

Höchster Durchschnitts- Preis, fl. I kr.

Wahrer

Mittelpreis.

fl. I kr.

Niederster Durchschnitts- Preis, fl. ! kr.

Verkaufs-

Summe.

fl. l kr.

Kernen

9

65

74

42

32

19

10

18

49

18

—

790

—

Gem. Frucht

1

—

1

—

1

—

—

—

—

—

—

—

—

Gerste

—

i

1

1

—

—

—

10

40

—

—

10

40

Ackerbohne»

7

—

7

—

7

—

—

—

—

—

—

—

—

Erbsen

Wicken

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

—

Summe

17

66

83

43

40

800

40

In Vergleichung gegen die Schranne am 17. Mai ist der Mittelpreis des KernenS gestiegen um » fl. 31 kr.

Brodtaxe

nach dem Mittelpreis vom 10./17. d. M-, » 17 fl. 9 kr.

4 Pfund weißes Kernenbrod 14 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 6 Loth.

Fleischtaxe vom 5. Mai 1856 an:

Ochsenfleisch.11 kr. Hammelfleisch ..8 kr.

Rindfleisch . ..9 kr.

Kuhfleisch ..9 kr.

Kalbfleisch..8 kr.

Schweinefleisch unabgezogen

abgezogen . . Stadt-Schvldheiffenamt.

12 kr. ... 11 kr. Weßing er.

Rtdaltl»», Krna »nt Berlar der M e e h'sche» Bxchtruckerei in Nr« ent Sr«.