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Für Auswanderer nach Amerika.
Mit den Postschiffen neuer Linie und Dreimastern erster Klasse über H vre nach Nelvyork und Netvorleans erpediren die Herren Barbe und Mo risse in Havre folgende Schiffe:
N ew - Aork:
April 2. Welkin Dreimaster, Capt. Glover, 1000 Tonnen,
„ 10. Heidelberg Postschiff, Capt. Williams, 1500 T.,
„ 18. Adwance Postschiff, Capt. Child, 1500 T.,
,, 28. Wüttemberg Postschiff, Capt. Ford, 1200 T.,
New-Orleans:
April 6. Kharlemagne, Capt. Cromford, 1200 T,
,, 10. Carack, Capt. Norris, 1200 T.,
„ 17. Morse, Capt. Dunemore, 1500 T.
Zu Akkords-Abschlüssen empfiehlt sich bestens
Ness Konditor, in Mdbad,
Bezirks-Agent.
Llin-wirthschaslliches.
Neuenbürg.
Der Ausschuß des landwirthschaftli'chen Bezirksvereins hält zu Besprechung verschiedener landwirthsch. Gegenstände am nächsten Sonntag den 26 d. Mts., Nachmittags im Gasthaus zum Hirsch in bangenbrand eine Sitzung, zu welcher nicht nur die Mitglieder des Vereins, sondern alle Freunde der bandwirthschaft entladet
Der Vorstand:
Baur.
Ueber Obstbaum-Anlagen
In enge, feuchtkalte, nebelige Thäler, auf nassen und sumpfigen Boden gehören keine Obst- däume; dagegen gedeihen sie noch auf steinigtem Boden, wenn man ihnen in die Pflanzlöcher gute Erde gibt, und wenn später ihre Wurzeln zwischen den Steinen durchdringen und einen Halt finden köniun.
Betrachten wir die Obstbäume in hiesiger Gegend, so finden wir, daß sie in den meisten Fällen zu eng beisammen stehen, daß sie sich also eben deßhalb nicht gehörig entwickeln können. Es ist die geringste E ntf e rn u n g für Aepfel- oder Birnbäume, wenn man sie auf 40 Fuß weit sezt. Bei diesem Abstand hat jeder Baum den nöthigen Raum sich nach allen Seiten hin frei zu entwickeln, seine Aeste können gehörig erstarken, und die daran wachsenden Früchte unter dem Einfluß der Sonne und des Achtes vollständig ausreifen, eine ordentliche Größe und Schmackhaftigkeit erlangen. Es wird Jedem bekannt seyn, daß ein im Schatten an den unteren Aesten des Baumes erwachsener Aepfel nicht die schöne rothe Farbe bekommt, wie einer der im obersten Gipfel gestanden ist.
Wenn man auf 40 Fuß Entfernung pflanzt, so muß man eigentlich auf jede Denüzung des Bodens zu Kartoffeln oder Getreide u. dgl. ver
zichten, sobald die Obstbäume einmal gehörig erstarkt sind. Will man aber unter den Bäumen noch Ackerbau treiben, so ist es nothwendig» dieselben auf 70 — 80 Fuß von einander entfernt zu sezen.
Leim Ankauf der Obstbäume sehe man auf gute Sorten. Jede Sorte paßt nicht überall hin, deßhalb nehme man sich in Acht und Pflanze an Straßen und Wege kein frühreifes Obst, keine Bäume mit niederer, hängender Krone. Legere gehören auch nicht auf Felder die geackert werden müssen. — Dann hat man für rauhe Gegenden hauptsächlich solche Bäume zu wählen, die spät bliiben und eben deßhalb vom Frost und von den schädlichen Würmern der Insekten weniger zu leiden haben.
Hierher sind zu zählen die Loskrieger, Caß- ler und röthliche Reinette, die englische Winter - Goldpaomaire, der Karpamcr oder graue Kurz- stiel, der weiße und braune Maiapfel, der rheinische Bohnapfel, die Luiken und andere; unter den Birnen: die wälsche und die ächte Brat- birne, die Bogenäckerin, Harigelbirn, Wildling von Einsiedel, Neichenäckerin. Um diese in hiesiger Gegend noch wenig bekannten, aber sehr vorzüglichen Obstsorten näher kennen zu lernen, wäre es sehr zu empfehlen, wenn einzelne Gemeinden auf passenden Allmaudpläzen solche Bäume anpflanzen würden, damit Jeder an Ort und Stelle sich überzeugen könnte, daß diese Sorten in unsere Gegend passen, wie sie sich in Beziehung auf Fruchtbarkeit u. dgl. verbalten. Der geringe Kosten, welchen eine solche Anlage verursacht, käme nicht in Betracht gegen den großen Vortheil, den die ganze Gegend daraus ziehen würde.
Hat man sich für die eine oder andere Obstart, oder was fast besser ist, für eine zweckmäßige Mischung derselben entschieden, so kommt es darauf an, gesunde und kräftige Bäume zum Sezen zu bekommen. Als Hauptregel gilt dabei, daß man sich an zuverläßige Leute wenden und