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tiger Unterstüzunz der Münsterrestaurcilron zu verwenden.
Die Reut!. Gürgerztq. schreibt: Reutlingen, 17. Nov. Soeben läuft das Gerücht durch die Stadt: man habe Robert Fuchs in Schaffhausen in Gewahrsam genommen, und werde es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß er es in st'gura sey, da das Signalement mit dieser ilbereinstimmt; derselbe habe seinen Weg einem Kleiderhändler in Balingen, an den er Kleider verkaufte, über Schaffhauftn nach Lasel bezeichnet.
Baden.
Karlsruhe, l6. Nov. Man spricht davon, daß der Befehl erlassen s>y, die Jesuiten hätten binnen lO Tagen Laden zu verlassen.
(Fr. I.)
Aus Karlsruhe geht der „N. Pr. Z." die Nachricht zu, daß die östr eichische Regierung in dem Streite zwischen der baden- fchen Regierung und dem Erzbischöfe von Freiburg ihre V er m i ttel u n g angeboren habe, die auch von dem lcztern bereits angenommen seyn soll.
P r e u s: en.
Köln, 14. Nov. Dem Vernehmen nach dürfte dem seitherigen Mangel an effektivem Getreide in der Kürze durch zahlreiche Zufuhren auf dem Rheine ein Ende gemacht werden. Für's Oberland sind in den lezien Tagen viele Schiffe mit Getreide an Köln vorbeigefahren.
Ausland.
Frankreich.
Paris, 20. Nov. Königin Donna Maria II. da Gloria von Portugal l geb. am 4. April 1819) ist im Wochenbette gestorben. Während der Minderjährigkeit des Kronprinzen lgeb. am 16. September 1837) führt der König Don Ferdinand, Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha, die Regierung. <F-J.)
Paris, 17. Nov. Der heutige „Moniteur" enthält in seinem nicht-amtlichen Tbeile einen Artikel über die Getreidesrage, worin es heißt: Die Regierung konnte sich nicht mit Getreidehandel befassen, ohne den ganzen Handel zu zerrütten. Der vorhandene Mangel betrage etwa zehn Millionen Hektoliter, doch dürfte die Frage der Nabrungsmittel keine Lesorgniß mehr einflößen z 3,600,000 Hektoliter seyen bereits eingetroffen, und man erwarte noch eine große Quantität. (K.Z.)
T ü r k e v.
Bukarest, 9. Novbr. «eit drei Stunden hört man Kanonendonner. Das russische Hauptquartier ist in Budetschi, 35,000 Mann sind daselbst concentrirt. Abends dauerte der Kanonendonner fort.
Bukarest, 13. Nov. Die Türken sind durch die Bewegungen des Fürsten Gortschakoff bei Oltenitza über die Donau zurückgewichen und auch bei Giurgewo zuriickgedrängt worden.
Wien, 19. Nov. Fürst Gortschakoff ist nach dem Hauptquartier zuriickgekehrt. Die Russen beabsichtigen jezt gegen die kleine Walachei vorzurücken. Die Türkin stehen noch bei Kalafat.
Nach dem Berliner Korrespondenz-Bureau beabsichtigen die Großmächte jezt einen mehr- monailichen Waffenstillstand zwischen beiden krieg- sübienden Theilen berbeizuführen, um während dieser Zeit eine Ausgleichung anzubahnen. Die Witte» ungöverhäliiiisse, die ohnedies bald ein Einstcllen der Feindseligkeiten nöihig machen, kommen diesem Bestreben zu Hülfe.
M iszellen.
Die »Morning-Post» erzählt dem Großherzog von Toskana folgende Geschichte nach, die, wenn auch vielleicht nicht wahr, doch jedenfalls gut erfunden ist. In Lucca goß Jemand ein Gefäß mit Wasser auS dem Fenster, gerade als der Großherzog vorbeiging, so daß Vieser ganz durchnäßt wurde. Der Unvorsichtige eilie, sobald er den Großhcrzog erkannte, heraus und bat ihn knieend um Verzeihung. Der Großherzog antwortete lachend: »Es thut nichts, es thut nichts; es ist nur gut, daß das Unglück nicht einen Engländer getroffen hat. Dann wäre ich in einer halben Stunde in eine diplomatische Correspondenz verwickelt.»
Wie bedauernswerth oft die Lage armer Deutscher in den vereinigten Staaten ist, wenn sie durch Krankheit verhindert werden, sich ihren Unterhalt durch Arbeit zu verdienen, zeigt das folgende, durch die »St.-Louis- TageS-Chronik» mitgetheiltc Beispiel: Wir trafen gestern drei arme Deutsche, welche nur einige Monate in unserm Lande sind, auf der Straße, von Ficberfrost geschüttelt und unfähig, hundert Schritte weit zu gehen. Wir brachten zwei davon nach dem Stadtspitale und einen nach der Countyform. Die Armen hatten schon Wochen lange gelitten, wurden gepflegt, so lange sie Geld hatten und wie Hunde vor die Thar gestoßen, als der lezte Cent für Kost und Medizinen aufgezehrt war. Ihre Lage war wirklich bedauernswerth und unwillkürlich drängte sich uns der Gedanke auf, wo das vielgepriesene deutsche Gefühl und die wirksame Menschenfreundlichkeit unserer Landsleute geblieben ist-
Neuenbürg.
Ergebniß des Fruchtmarkts am l9. November 1853.
Cs wurden verkauft:
Kernen:
5 Scheffel ä 25 fl. 48 kr. . . 129 fl. - kr.
14 » ä 25 fl. 15 kr. . . 353 fl. 30 kr.
2 2 ä. 24 fl. 40 kr. . . 542 fl. 40 k r.
41 Scheffel 1025 fl. 10 kr.
Mittelpreis 25 fl. V» kr.
Haber:
2 Scheffel » 6 fl. 48 kr. . . 13 fl. 36 kr.
Aufgestellt blieben:
Kernen.32 Scheffel.
Brodtaxe vom 22. November 1853:
4 Pfund weißes Kernenbrod 21 kr.
1 Kreuzerweck muß wägen H /4 Loth.
Fleischtaxe
vom 22. November 1853.
Ochsenfleisch.10 kr.
Rindfleisch. 8 kr.
Kuhfleisch .. 8 kr.
Kalbfleisch .. 8 kr.
Hammelfleisch ......... 9 kr.
Schweinefleisch unabgezogen .... 12 kr.
abgezogen .. 11 kr.
Stadt-Schuldheissenamt.
Weßinger.
Redaktion, Druck und Verlag der M e eh'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.