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zum Ausbruch gekommen, was jedoch aus Rück­sichten für den Geschäfts- und Fremdenverkehr möglichst zu vertuschen gesucht wird. zSt.A.t

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Entschließung das erl. Forstamt Ellwangen dem Oberförster v. Seuiter zu Mer­gentheim die Pfarrei Uihingen, Del. Göp­pingen dem Pfarrer Kaufmann zu Voll, dessel­ben Dek., die Pfarrei Ebersbach, Dek. Göp­pingen, dem Pfarrer Keppler zu Merklingen, Dek. Leonberg, -- die Pfarrei Rekargröningen, Dek. Ludwigsburg, dem Pfarrer Goldmann zu Hausen, ob Verena, Dek. Tuttlingen die erl. Kanzleiasslstentenstelle bei dem Ministerium des Innern dem Oberamtsaktuar Widmayer von Reresheim die Kanzlistenstelle bei der Ne­gierung des Nekarkreises dem Kopisten Lantzer daselbst die Aktuarsstclle bei dem K. Ober- amtsgerichie Neckarsulm dem Referendar erster Klasse Steeb daselbst gnädigst übertragen die dem Pfarrer Göller in Unlermünkheim Dek. Hall, von dem Fürsten zu Hohenlohe-Walden­burg ertheilte patr. Nomination auf die evang. Pfarrei Untersteinbach, Dek. Oehringen, hat die landesherrliche Bestätigung erhalten.

Diensterlcdigungen.

Die Assistentenstelle bei dem Forstamt Rott­weil.

Der Schuldienst zu Oberbolzheim, Dekan. Giberach wurde dem Schulmeister Deschlcr in Hausen ob Verena die Mädchenschulstclle in Balingen dem Schulmeister Taris in Burgfel­den der Schuldienst zu 24 Höfen, Dek. Sulz, dem Unterlehrer Erhard zu Freudenstadt der zu Effringen, Dek. Nagold, dem Schulmeister Kautter zu Kniebis, der zu Klein-Villars, Dek. Knittlingen, dem Unterlehrer Hörz zu Metz­ingen und der zu Altenstadt, Dek. Geislingen, dem Schulmeister Eitele in Eltingen übertragen.

Erledigt:

die Schulstelle in Oberspeltach, Dek. Crailsheim der Schuldienst zu Heilungen, Dek. Göp­pingen der zu Heuchstetten, Dek. Heidenheim.

Stuttgart, 8. August. Eine reifliche Erwägung soll bei der Regierung die Lebens- mittel frage gefunden haben, und es wird versichert, daß, falls nicht Bundesmaßregeln in naher Aussicht stehen, von der Regierung energische Maßregeln getroffen werden sollen, dem wucherischen Getreidespekuliren, besonders dem Zeitkauf oder vielmehr Nichtkauf bei bloßem Herauszahlen von Differenzen, Einhalt zu thun. Mittlerweile ist die Beaufsichtigung der Lebens­mittel aut den Wochenmärkten im Kleinen ver­schärft, lezten Samstag Seitens der k. Stadt- direktion eine strenge Controle geübt und viel verfälschte oder schlechte Waare wegzenommcn worden. (F I.)

Vom oberen Schwarzwalde wird dem St.- Anz. geschrieben: Die katholische Kirchenfrage, die von Seite der Geistlichen so lebhaft verhan­delt wird, läßt bei uns die Masse des katholi­schen Volkes, die sich bei den bisherigen Zustän­den keineswegs bedrückt und beeinträchtigt fühl­te, ganz gleichgiltig, so daß hinter den Bischöfen wohl die Geistlichen, keineswegs aber hinter diesen die Laien stehen dürften. Besonders in den Städten, wo viele gemischte Ehen statt ha­ben, sprechen sich die Gebildeten, eie allein an der Frage Theil nehmen, entschieden mißbilli­gend über die betreffenden Kundgebungen aus.

In Heilbronn wurden am 10. August die ersten gefärbten Klevnertrauben gefunden.

Auch in Stuttgart fand man in den südlich gelegenen Weinbergen am 8. gefärbte Trauben.

Aus Calw wird geschrieben, daß sich von der Kartoffelkrankheil hie und da Spuren ge­zeigt, doch bis jezt noch nicht allgemein. Die Aepfelbaume versprechen einen guten Ertrag, nicht so die Birnen und Steinobst.

Baden.

Ueber den angeblich an einem württemb. Schäfer im Murgthale verübten Naubanfall, wird der Bad. Land.Ztg. auS Neuenbürg ge­schrieben, daß der Tharbestand ein ganz anderer sey: Der Geraubte und am Leben Bedrohte ist aus Calw und der Thäter er selbst. 'Nach­dem derselbe das aus den Schafen gelöste Geld auf bis jezt noch nicht bekannte Weise für sich verwendet, vermeinte er durch Erdichtung eines Naubanfalles, den er mit einigen Rissen in Ge­sicht und Kleidern glaubhaft machen wollte, der Strafe von Seite seines Vaters, Besizers der Schasheerbe, zu entgehen.

Nassau.

Wiesbaden, 8. August. Der König von Württemberg beschließt am 15. d. seine Kur in Lchlangenbad und wird nach Stuttgart zurück- kehrcn.

Ausland.

Türkev.

Die Pforte hat aus Frankreich zur 'Besei­tigung ihrer augenblicklichen Verlegenheit 12 Mil­lionen Franken ausgenommen. Es ist eine ent­schiedene Neigung der türkischen Regierung ge­gen Oestrcich bemerkbar, weil sie in ihrer be­engten Stellung nur von dort eine glückliche und baldige Lösung der hängenden Frage er­wartet. Daß hierzu außer der Politik auch die Persönlichkeit des Jnternuntius viel beigetragen, ist unleugbar; kurz Oestreichs Ansehen und Be­deutung hat in den lezten 14 Tagen bedeutend zugenommen, und cs bereitet sich ein überwie­gender Einfluß der östreichischen und russischen Regierung auf den Gang der Dinge im Oriente vor. Die Moldauer scheinen die russischen Gäste mit Resignation, die Walachen aber mit großem Widerwillen empfangen zu haben. (Tr.Z.)