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meinen Brandversicherungsanstalt, sind unter Anderem die Gebäude und die als deren Zube- börden bezeichnten Maschinen der nachfolgenden Fabrik-Etablissement von der Verbindlichkeit zur Theilnahme an der Landesanstalt befreit und können bei den im Lande zugelafsenen Privat- Feuerversicherungsamtalten versichert werden: Bierbrauereien mit englischen Darren, Chemische Produkten-Fabriken, Cichorien-Fabnken,
Stearin-Fabriken,
Maschinen-Webereien,
Woll-Spinnereien für Kamm- und Streich- Garne,
Appretur-Anstalten für Baumwollenzeuge, Tapeten- und Buntpapier-Fabriken, Strohhut-Fabriken,
Papier-Fabriken,
Glas-, Smalte- und Spiegel-Fabriken, Emaillir-Werkstätten,
Metall-Lakier-Fabriken,
Porcellain-, Fayence-, Töpfergut-Fabrikcn, Hurten-, Hammer- und Walzwerke und Gießereien,
Vorrathsgebäude für Holz- und Torfkohlen und Koaks,
Gebäude mit größeren Dampfkessel-Feuerungen.
Der »Deutsche Phöni r" übernimmt zu äußerst billigen Prämien die Versicherung gegen Feuersgefahr von Gebäuden, in welchen vorstehend bezeichnte Fabrikationszwcige betrieben werden.
Indem wir die Herren Industriellen hieraus aufmerksam machen, sind wir zur Eriheilung jeder weiteren Auskunft mit Vergnügen bereit-
Die Bezirks-Agentur:
Gebr. Meeh.
K r o n i k.
Deutschland. Frankfurt» 19. Juli Die Besorgnisse wegen des Ausfalls der nächsten Ernte sind nunmehr gänzlich geschwunden. Man ist bereits mit Einheimsung der Wintergerste und des Korns in manchen Gegenden des südlichen Deutschlands beschäftigt. Beiderlei Fruchtgattungen liefern einen überaus reichlichen Ertrag und auch die Heuernte, die durch die jüngsten Regcn- wetter Gefahr lief, hat ein alle Erwartungen übersteigendes Ergebniß geliefert. (F.J.)
Württemberg.
Dienstnachrichten.
Seine Königliche Majestät haben vermöge höchster Entschließung die evangelische Pfarrei Nellingen, Del. Eßlingen, dem Psarr- Verweser Hopfenstock daselbst gnädigst übertragen.
Diensterledigungen.
Die evangelische Pfarrei Münchingen, Dek. Leonberg.
Stuttgart, 17. Juli. Gestern ist unserer Regierung die vielbesprochene neue Denkschrift der Bischöfe der oberrheinischen Kirchenprovinz übergeben worden, welche, wie die ultrakarho- lischen Blätter mitgeiheilt haben, eine Art Ultimatum der Herren Bischöfe an die Regierungen enthalten soll. Daß dadurch eine wesentliche Veränderung in dem eintrercn werde, was die Negierungen in ihrer Konferenz der katholischen Kirche zu gewähren beschlossen haben und daß weitere Konceffionen gemacht werden, rst nicht wohl anzunehmen; wenigstens wird dies von allen Denen als bestimmt versichert, welche die Stimmung in höheren Kreisen kennendF.J.)
Ulm, 19. Juli. Die Eisenbahnbauten auf dem rechten Donauufer nehmen einen solch' erfreulichen Fortgang, daß die Ulm-Augsburger Linie mit Ausnahme drr Strecke von Burgau bis Dinkelscherben, wo Pferde mit Omnibussen den Dienst versehen werden, am hohen Geburtsfeste unseres Königs Majestät von Neu-Ulm an eröffnet werden kann. (St.A.)
Baden.
AuS dem Großherzogthum Baden, 12. Juli. Auf die weitere Entwicklung der kaiholisch-kirchlichen Verhältnisse in untrem Lande den Bestrebungen der Bischöfe der oberrheinischen Kirchenprovinz gegenüber ist noch immer die Aufmerksamkeit des Publikums gerichtet. Dabei stellt sich jedoch die Ueberzeugung immer fester, daß unsere hohe Staatsregierung so wenig wie die k. württembergische und die andern betreffenden Regierungen keine Uebergriffe in wohlbegriindete Rechte des Staats je zugeben wird. Diese Ansicht theilen fast alle Proiestan- ten und Katholiken. Wie wenig wir uns in Beziehung auf unsere Staatsregierung täuschen, beweißt indirekt die ganze Haltung unser Staats- «Karlsruher) Zeitung. Sie theilt den Armee- Befehl des Königs von Preußen über die gemischten Ehen vollständig mit, in welchem der König erklärt, daß er jeden Officier seiner Armee, welcher den geforderten, den Mann wie das evangelische Bekenntniß entehrenden Schritt unternimmt, sogleich aus seinem Heeresdienst entlassen werde. (F.J. 1
Baden, 16. Juli. Gestern Nacht wurde in die Bude des Juweliers Mellerio eingebrochen und an Uhren und Schmuckgegenständen der ungefähre Werth von 8000 Fr. entwendet. Noch ist man nicht auf die Spur des Thäters gekommen, obwohl zwei verdächtige Personen in Untersuchung genommen, aber sogleich nach dem Verhöre wieder entlassen worden sind. Auch die Spielbank hatte in gleicher Nacht Unglück; sie wurde von einem der hier anwesenden vornehmen Russen gesprengt, mit einem Verlust von mehr als 16,000 fl-, wie man sich erzählt.
Redaktion, Druck und Verlag der M eeh'schen Buchdruckerei in Neuenbürg.