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Mittel zu Erfüllung dieser Zwecke nicht mehr gegeben werden und insbesondere noch daher, daß die Mitglieder selbst die Bettler, statt sie ab- und an die Obrigkeit zu weisen, immer wieder unterstüzen und hiedurch dem Vereine selbst ge­radezu entgegen wirken. Wie bis in die lezte Zeit dem überhand genommenen Betteln und Hausiren mit Nachdruck und gutem Erfolg ge­steuert wurde, ist bekannt. Dies konnte aber nur geschehen, so lange die Mittel reichten, d. h. die Mitglieder in richtiger Auffassung der Ve- rernsaufgaben das bei Stiftung des Vereins gegebene Versprechen gutwillig erfüllten. Wenn die große Mehrzahl der Mitglieder den Vorstand und Ausschuß im Stich lassen, wie soll er noch weiter den so allgemein anerkannten guten Zweck seinerseits nur für sich erfüllen? Und einzelnen noch wenigen- treugebliebenen Mitgliedern die Beiträge allein aufbürden, wird Niemand verlan­gen, wer billig und rechtlich urtheilt und dabei verständigerweise einsteht, daß die Grundabsicht der Vereinsstiftung nicht ausschließlich darauf geht, nur einzelne Wohnungen von Bettlern und Hausirern zu befreien, sondern in dieser Hinsicht die Ordnung für die ganze Stadt überhaupt herzustellen und zu erhalten und noch weiter das durch das Betteln im Allgemeinen und bei Kindern insbesondere bedrohte sittliche Leben wieder aufzurichten. Sowie der alte Unfug wieder einreißt, ist alles, was bisher dagegen geschehen, nur vorübergehend bewirkt und fiir's künftige umsonst geleistet. Wir nehmen aber nicht an, daß die Mitglieder auf halbem Wege stehen bleiben wollen und wir halten den gegen­wärtigen Zeitpunkt für geeignet, mit dieser An­sprache das früher Gesagte zu wiederholen, den Verein auf's Neue in's Leben zu rufen. Auch glauben wir die Mitglieder mit neuen Einsamm­lungen jezt wieder um so weniger zu belästigen, als die Einzüge eine Zeit lang ausgesezt worden sind, die Leistungen somit bei Jedem im Ganzen keine übermäßigen Opfer seyn können, wie denn wir auch von dem bekannten Wohlthätigkeitssinn mancher hiesiger Einwohner nicht befürchten dürfen, daß sie die Reichung solch mäßiger Un- terstüzung für eine besondere Last erklären werden.

Daß wir die gereichten Beiträge auch künftig den bestehenden Bestimmungen gemäß verwenden und besonders wieder auf strenges Einschreiten gegen Bettler bedacht seyn werden, sollte kaum auf's Neue versichert werden dürfen, da man die früheren Erfolge nur allgemein anerkennen mußte. Wir unsererseits, indem wir den Mit­gliedern nun das Nöthige an's Herz gelegt zu haben glauben, wollen uns wieder der Hoffnung hingeben, daß die Mitglieder ihre Ver­sprechungen halten und uns nicht ohne Mitwir­kung in christlicher Liebe und Theilnahme an den schönen Zwecken des Vereins lassen werden. Sollte dies aber wider Verhoffen dennoch un. terbleiben, so können wir uns selber vor jedem Vorwurf hremit in allem Recht verwahren.

Es wird nun mit Nächstem wieder einge­sammelt, sodann eine Ausschußsizung gehalten und diese zuvor -öffentlich angesagt werden, um - auch Vereinsmitgliedern die Gelegenheit zu geben, dabei anzuwohnen.

Den 4. März 1853.

Vereins-Ausschuß.

W i l d b a d.

Für die

großherzolich badisch privilegirte

Natur-Weiche in Pforzheim

übernehme ich Bleichwaaren jeder Art zu bester Besorgung und empfehle mich zu recht zahlreichen. Aufträgen.

Konditor MvLs.

Neuenbürg.

Danksagung.

Ich glaube einer merkwürdigen Operation, welche Herr Oberamts-Thierarzt Landet an meiner Kuh vollbrachte, öffentlich erwähnen zu müssen. Diese Kuh verschluckte auf dem Wege zum Brunnen aus einem Korbe eine faustgroße Kartoffel, die ihr mitten im Schlunde derart stecken blieb, daß sie troz aller Anstren­gungen weder vor- noch rückwärts zu bringen war. Hr. Lande! öffnete den Hals mittelst eines Messers und führte einen so langen Schnitt in den Schlund, daß er die Kartoffel auf der Seite herausnehmen konnte. Durch seine geübte Hand und seinen Fleiß ist die Kuh wieder so kurirt, daß an ihr nicht der geringste Nachtheil zu bemerken ist.

Indem ich Herrn L a nd el^hiemit öffentlich meinen Dank auSdrücke, anempfehle ich jedem Viehbesizer seine Dienste.

Den 9. März 1853.

Jakob Kuch, Nagelschmiedmeister

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Neuenbürg.

Empfehlung.

^ Nach erstandener Meisterprüfung im A K Jpsergewerbe zeige ich meinen geehrten K K Mitbürgern hiemit ergebenst an, daß ich Ä H nun dieses Geschäft auf eigene Rechnung ^ ^ betreibe und empfehle mich imJpsen und ^ N A n st r e i ch e n denselben auf's Beste. <Z> -V> Stets werde ich mir angelegen seyn lassen, Ä> ^ alle mir in diesem Fache übertragenen H ^ Arbeiten zur Zufriedenheit der Auftrag- ^ K geber auszuführen. K

Z Den 10. März 1853. I

H Jakob Friedrich Walz, H

K Jpser Meister. H>

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