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sizt, hat so eben ein großartiges Eisenwerk in der Nähe von Krems in Betrieb sezen lassen, welches alle jene Vortheile vereinigen soll, die man bei Eisenwerken im Auslande, namentlich in England findet.
Ausland.
Frankreich.
Aus dem Elsaß wird geschrieben, daß von dort die Ausfuhr von Getreide sehr stark ist, seit der Eingangszoll an der deutschen Grenze aufgehoben wurde. Man erwartet im Laufe dieser Woche noch viele Schiffe mit Getreideladungen aus dem südlichen Frankreich, wovon wohl der größere Theil nach Deutschland kommen werde.
Großbritannien.
Der kirchliche Kampf in Irland droht mit neuer Kraft zu entbrennen. Für Gründung einer katholischen Universität sind durch Subskription 30,000 Pf. St. zusammengcbracht, an jährlichen Beiträgen sind 500 Pf. St. unterzeichnet. In mehreren Distrikten hat der katholische Klerus beschlossen, fortan keinen Candidaten für das Parlament zu unterstüzen, der sich nicht verpflichte, jedes Ministerium zu bekämpfen, welches sich nicht dazu verstünde, den Interessen der katholischen Kirche in Irland vollständig Rechnung zu tragen.
Amerika.
Auf der Erie-Eisenbahn ereignete sich am 17. Febr. ein gräßliches Unglück. Der Personen- zug nach New-Aork wurde als er eben rasch um eine Kurve bog, von dem 30 Fuß hohen Damm in den Delaware-Fluß hinabgeschlcudert. Maschine und Wagen durchbrachen Vas Eis des Stromes, der zum Glück hier nicht so tief war, baß die Reisenden ganz unter Wasser kamen. Dafür litten sie, bis es möglich wurde, eine Art Noth- brücke aus Baumstämmen vom Ufer aus zu bereiten, in der Mitte des Eises furchtbar von der Kälte und den erhaltenen Verleznngen. Endlich gelang es, zu ihnen hinanzukommen. Das Dach des Wagens wurde mit einem Beile geöffnet und auf diese Weise die halb Erstarrten und Verwundeten ans Land befördert. Haare und Kleider waren an den Körpern der Frauen festgefroren.
Miszellen.
Der Heerwurm.
(Eine Dorfgeschichte.)
Die Straße, die vom Alpdorf Sirchingen, welches, seiner schönen verkieselten Korallen halber, jedem Geog- nosten in ganz Schwaben bekannt ist, gegen das steil abfallende Ermsthal hinführt, gingen vier hübsche, kräftige Mädchen hinaus. Schon sank die Sonne, doch war die Hize des Julitages noch nicht vorbei und die bräunlichen Gesichter glüheten. Bald war der kühle Wald erreicht, der die schroffe Wand bis zum scharfen Grat bekleidet, und langsamer gingen die Mädchen im duftigen Schatten breitastiger Buchen, schlanker Ahorne und alter Steinlinden, bis fie auf einem breiten Felsaltan sich bequem auf die üppige« Blüthen des Steinbrech und in schwellendes Moos
sezten. Wohl achthundert Fuß tief unter ihnen lag in der grünen Sohle des Thales die Georgenau, «ine klappernde Mühle und der weiße Mühlknappe schürte eben den neben dem Werk dampfenden Meiler, der natürlich ihm einige derbe schwarze Flecken anhing, daß die lachenden Mädchen ihn einer Elster verglichen. Vor dem Brausen der jungen Erms, die oben wie ein silbernes Band sich ausnahm, hörte er ihr Spotten nicht und sprang hurtig davon, als das Schellengeraffel drinnen das Leerlaufen des Ganges anzeigte.
Drei der Mädchen betrachteten das wildromantische Thal mit dem Behagen der Gewohnheit und begannen plaudernd Kränze aus den langen Ranken des Bärlappenmooses zu winven und die Enden von sieben Grashalmen zu knüpfen, ob sie im Ring zusammenhielten, oder auseinanderfielcn. — Die vierte aber starrte überrascht mit den großen Braunaugen die ungewohnte Scene an; sie war vom Buffen, dem alibe- rühmtcn Schwabenberge, hergekommen, am Jakobi- feiertag den Schäferlauf in Urach mit anzusehen, und war Geschwisterkind mit den anderen. Die gewaltige Felsenmasse, auf der die Ruinen Hohenwittlingens wie ein Adlerhorst kleben, fesselten ihren Blick am längsten. — Wie die Leute noch in dem Schloß da gewohnt haben, begann sie endlich, ist gewiß auch oft eins her- untergcfallen, und wie erschreckt von der eigenen Idee schauderte sie zusammen. Die Mädchen lachten; wir fallen da ja auch nicht hinunter, sonst wär's Ereile schon lange dem Müller auf's Dach gekommen, weil sie so fleißig hinabguckt, spottete die Brigitte. — »Ich wart oben, bis er mich holt, dann fahren wir die Steige hinab, wenn's auch um ist,« gab die Geneckte zurück, »schaut, alle sieben Hälmle sind ein Kranz geworden.» (Fortsczung folgt.)
Gold-Course. Stuttgart, den 15. März 1852.
Württemberg. Dukaten (Fester Cours) 5 fl. 45 kr.
Andere Dukaten.5 fl. 38 kr.
Neue Louisd'or.11 fl. — kr.
Friedrichsd'or.fl. 42 kr.
20 FrankS-Stücke.S fl. 32 kr.
K. Staatskassen-Verwaltung.
Neuenbürg.
Kien- und Besenverkauf betr.
Der Ausschuß des Almosen-Vereins hat beschlossen, keine Besen und Kienstücke mehr abzunehmen, da die leidige Wahrnehmung gemacht wurde, daß sich die Holzfrevel in Beziehung auf Besenreis und Kien vermehren sollen, auch verschiedene der Verkäufer derlei Erzeugnisse nach und nach in immer geringerer Beschaffenheit liefern; solche Mißbräuche aber nicht geeignet sind, der Unterstüzung gewürdigt zu werden. ES wird also auf dem RathhauS kein Besen noch Kien mehr gekauft. Nichtsdestoweniger ist und bleibt aber das Hau- siren mit Besen und Kien dennoch verboten und werden die Besen- und Kienhändler, wie bisher so auch ferner, zum Fcilbieten auf den Woch enmarktplaz gewiesen.
Den 12. März 1852.
Stadtschuldheiß Me eh.
Redaktion, Druck und Verlag der M e eh'scheu Buchdruckerei in Neuenbürg.