verboten, Entfezung von Beamten, neuen Ver- urtheilungen, Erschwerung des Besuchs der Lon­doner Industrieausstellung.

Frankreich.

Die Versuche, ein definitives französisches Ministerium zu bilden, sind gescheitert. Ver­fassungsrevision und Präsideutschaftsverlängerung sind die Hauptfragen. Die erstere laßt heftige parlamentarische Stürme vorhersehen.

Schweiz.

DasJournal de Gentzve" meldet aus London, es bilde sich dort eine Gesellschaft zum Vau der schweizerischen Eisenbahnen; dieselbe scheine geneigt, vom Bundesrath die Concession der drei großen Straßen zu begehren, welche nach dem vorgelegten Projekt das Land durch­ziehen sollen.

T ü r k e y.

Rhodus, 20. März. So eben Nachmit­tags 2 Uhr beginnt die Erde wiederholt von Neuem heftig zu zittern, und es wie­derholen sich in Pausen von je Viertelstunden ziemlich heftige Erdstöße. Alles flüchtet sich ins Freie, und wer kann, auf Schiffe. Gebe Gott, daß wir nicht wieder die Katastrophen der lezten 14 Tage erleben." (So lautet der Inhalt eines an Bord des Lloyddampfers Schild geschriebenen Briefes.)

Miiszellen.

Frühling s Erwachen.

(Von W. Ewald.)

Es brauset der Sturm und er rüttelt mit Macht, Daß die alte Eiche im Forste erkracht,

Sie schüttelt ihr hundertjähriges Haupt Und die nervigen Arme, noch kahl und entlaubt, Es knarret ihr Stamm und stöhnet und keucht; Das ist der Sturm, der den Winter verscheucht.

Und über die Wipfel, da säuselt es lind.

Und Käferchen in dem hölzernen Haus Das reibt sich die Augen und öffnet geschwind Das Lädchen und schauet behutsam heraus:

Ei Mütterchen, sieh' doch nur einmal her.

Im ganzen Forste kein Schneeflöckchen mehr;

Der Winter ist fort, der eisige Mann,

Der unsere Fenster mit Reif überspann!«

Und unten im Moose, wo wurzelt der Baum,

Da regt sich's und windet sich leise,

Da erwachet das Würmchen aus seinem Traum, Den es geträumt hat unter dem Eise.

»Ei,« ruft es, wie es sich umgeschaut,

»Da ist ja Alles schon ausgethaut,

Wie Hab' ich doch so lange geträumt,

Fast hätt' ich ja den Frühling versäumt,

Wie ist doch das Moos so frisch und so schön, Glaub' fast, man könnt' schon spazieren gehn!"

»Holla!« ruft ein Knöspchen den anderen zu, »Wacht auf, ihr Schwestern, aus Schlafesruh,

Mir Hat der Sturmwind mein Häubchen entführt, D'rum Hab' ich so wärmend die Sonne verspürt; Horcht nur, wie durch den ganzen Wald Schon lautes Leben und Weben erschallt!»

Und husch, sind hundert auf einmal erwacht Und Eins sieht dem andern in's Auge und lacht, Und sie lachen und kichern, daß es leise erklingt, Wie wenn der Zephpr sein Morgenlied singt.

Und horch, da ruft es so hell: Pink, pink!

Das ist der Frühlingsherold, der lustige Fink,

Der bei der Eiche im Dachstübchen haus't.

Ein heiterer Bursche, der, wenn es recht braus't Und der Sturmwind dröhnend den Forst durchfliegt. Laut jubelnd auf schwankenden Zweigen sich wiegt; Was braucht ihm zu bangen, wenn der Ast auch bricht. Sein Lied in der Brust verstummet ihm nicht!

Da treibt's auch den Sänger mit starker Gewalt Zur Eiche in den knospenden Wald,

Sic hat ihn als Kind schon in Schlummer gewiegt.

In seine Träume manch' Blümchen gefügt.

Sie hat ihm erzählet manch' liebliche Mähr Vom Waldmeisterlein mit Becher und Speer,

Von luftigen Elfen, die schlingen den Reih'n Mit schimmernden Flügeln im Mondenschein;

Sie hat ihm als Jüngling mit liebender Hand Gefächelt die Wange, der Stirne Brand,

Und lag's auf dem Herzen ihm centnerschwer,

Im Schatten der Eiche empfand er's nicht mehr. Und wie er den Odem des Frühlings belauscht,

Der mit leisem Donner die Zweige durchrauscht.

Und wie freundlich hernieder der Sonnenstrahl schaut. Ist auch in seiner Brust der Winter gethaut.

Sind die frostigen Nebel versunken in Nacht Und die fröhlichen Lieder ihm wieder erwacht

Und Frühling im Herzen, ein Lied in der Brust,

Das ist des Sängers erhabene Lust!

Neuenbürg.

Frachtmarkt-Ergebnisse der testen 4 Wochen.

Verkauft wurden in dieser Zeit je auf 1 Woche: u- 51 Scheffel Kernen zu 630 fl. 24 kr.

L. 68 » » » 877 fl. kr.

o. 91 » » » 1155 fl. 30 kr.

fl. 44 » » » 573 fl. 54 kr.

e. 68 " » » 866 fl. 3 kr.

und waren die Mittelpreise für 1 Scheffel Kernen: u. 12fl 21-/zkr., d. 12fl.53Vrkr., c- 12fl.41kr., fl. 13fl.2-/rkr. e. 12lfl. 44 kr.

Ausgestellt somit unverkauft blieben bei L. 4 Schfl., b. Schfl., o. 20 Schfl., fl- 80 Schfl. e. 60 Scheffel.

Brodpreise

vom 1. März 1851:

4 Pfund weißes Kernenbrod 11 kr.

1 Kreuzerwecken Loth.

Fleischpreise vom 11. Llpril 1851.

Ochsenfleisch ........... 9 kr.

Rindfleisch ..8 kr.

Kuhfleisch.8 kr.

Kalbfleisch 7 kr.

Hammelfleisch .......... 7 kr.

Schweinefleisch unabgezogen ..... 8 kr.

» abgezogen ...... 7 kr.

Neuenbürg den 11. April 1851.

Stadt-Schuldheiß

Gold- 8 Silber-Course. Frankfurt,

Pistolen ..

Preußische Friedrichsdo'r . . Holländische 10 fl. Stücke . . Rand-Dukaten......

20-Franksstücke.

Englische Souverains . . . Preußische Tbaler. .... Preußische Kassenscheine . . 5-Frankenthaler ..... Hochhaltig Silber ....

M ceb.

9. April 1851.

fl.

kr.

9

36-37

9

57-58

9

47-48

5

35-36

9

28-29

11

51-52

1

45V»-°/s

1

45'/«-Vs

2

21V--V«

24

28-30

Redaktion, Druck und Verlag der M e e'h scheu Buchdruckcrei in Neuenbürg.