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genstand dem für die Kriegsmarine bestellten Ausschüsse zur Besorgung des Weitern zu überlassen, gieng man sofort auf den die Tagesaufgabe^ bildenden Entwurf einer Geschäftsordnung über.
Oeftreich.
Ein richtiger Jnstinct hat dem Kaiser eingegeben, sich nach deutschen Tyrol zu wenden, obwohl ihm von verschiedenen Seiten gerathen worden seyn soll, sich den Böhmen in die Arme zu werfen. Es wäre dieß ohne Zweifel das Signal einer furchtbaren und blutigen Crise gewesen. Die Böhmen sind so sanguinisch, zu hoffen, der Kaiser werde nach Prag kommen und das neue slavisch-habsburgische Reich aufrichten. ' Baden.
Karlsruhe, 1. Juni. Wie Anfangs Mai das Gerücht den 15. als den Tag eines großen Schlages bezeichnte — der denn auch wirklich in Berlin, Wien, Paris und Neapel versucht wurde —so werden jezt die Pfingsttage wieder roth ausgezeichnet. Braucht sich die Negierung auch nicht zu fürchten vor solchen Drohungen, die ihr nicht verborgen bleiben können, so ziemt es ihr doch, zu zeigen, daß sie bereit sey und gerüstet.
Schleswig-Holstein.
Wie man aus guter Quelle vernimmt, ist der vielbesprochene Waffenstillstand von England vorgeschlagen und wird von Rußland unterstüzt. Die Bedingungen sind, daß die deutschen Bundestruppen sich aus Jüttland und dem nördlichen Schleswig zurückziehen, dagegen auch Dänemark den noch besessen Theil Schleswigs, namentlich Alsen, räumt, die Schiffe herausgibt, die Blo- caden aufhebt auch alle Gefangenen ausgewechselt werden. Preußen für Deutschland hat diesen Waffenstillstand angenommen. Die dänische Erklärung fehlt aber noch.
Ausland.
Frankreich.
Paris, 31 Mai. (Südd. P.Z.) Das „Journal des Debats," das in auswärtigen Fragen meist aus guten Quellen schöpft, bringt heute einen Brief aus Kopenhagen vom 24., worin auf das Bestimmteste gemeldet wird: der Kaiser von Rußland habe am 13. Mai ein Ultimatum an die preußische Regierung gerichtet, wonach, falls die deutschen Truppen nicht bis zum 28. Mai Jütland, Schleswig und Holstein ganz geräumt und sich auf das andere Ufer der Elbe zurückgezogen haben würden, der Kaiser dieses als eine Kriegserklärung zwischen Rußland und dem deutschen Bund betrachten müsse und sogleich die Feindseligkeiten zu Wasser und zu Lande beginnen werde.
Unter den Proposttionen, welche in der Nationalversammlung von den Antragstellern motivirt wurden, befand sich auch eine des Hrn. Faucher für Bewilligung eines Credits von 10 Mill. Frs. für Ausführung von Erdarbeiten auf mehreren Eisenbahnlinien. Höchst be- mcrkenswerth ist, was der Antragsteller zur Begrün- dnng seines Vorschlags vorbrachte: »Ich will nur einige Worte zur Unterstüzung meines Antrages sagen. Die
in Paris den Arbeitern eröffneten Nationalwerkstätten find zu einer wahren Plage der Industrie geworden, zu deren Unterstüzung sie bestimmt waren. Der Staat ist, ohne Zweifel gegen seinen Willen, ein Concurrent der Privatindustrie geworden. Die Arbeiter verlassen die Werkstätten, wo sie Beschäftigung finden würden, um sich in den Werkstätten des Marsfeldes eintheilen zu lassen, wo sie bezahlt werden, ohne etwas zu thun zu haben. Wir sind da von einer ungeheuren Arbeitseinstellung bedroht, die täglich mehr und mehr zunimmt weil sie den Trägen troz ihrer Faulheit ein Auskommen verschafft. Der Staat erschöpft da seine Mittel ohne allen und jeden Nuzen. Ein solcher Zustand der Dinge könnte nicht fortdauern. Man muß darauf bedacht sehn, um jeden Preis und aufs schleunigste die Nationalwerkstätten zu schließen, die zugleich ein großes Uebel für die Arbeiter, welche sie demoralisiren, eine Gefahr für die unablässig bedrohte Staatsgesellschaft ein immerwährendes Agitationselement, welches die Wiederkehr dcS Vertrauens verhindert, sind. Ich könnte die Nationalversammlung, die Regierung nicht dringend genug ersuchen, daß die schleunigsten und energischsten Maaßregeln ergriffen würden, um der Industrie, dem Ackerbaus dieses »Heer von Arbeitern» wiederzugcben, die, wenn sie einem gewissen Einflüsse zugänglich würden, die Prätorianer der Republik werden könnten.» Die Versammlung beschloß die Verweisung dieses Antrages an das Arbeits-Eomite und an das Comite der öffentlichen Arbeiten. Die theoretische Weisheit des Hrn. Louis Blank, welcher die Erhabenheit der socialistischen und kommunistischen Lehren durch die practische Anwendung derselben der Welt klar machen wollte, stellt sich mehr und mehr als die größte Thorheit und Lächerlichkeit heraus. Der socialistische Unsinn kostet die Kasse der französischen Republik schon etwa zehn Millionen Frs. und welch ungeheuren Schaden hat er der Privatindustrie, den fleißigen .und tüchtigen Arbeitern und dem öffentlichen Vertrauen gebracht!
Vermuihliche Witterung im Juni 1848.
Anfangs Gewittcrfolgen und deren Wiederholung, abwechselnd mit Regen, dabei erst noch warm, dann kühler und windig bis 7.; warm bis heiß vom 8. bis 11., führt leicht zu Regen; dann heißer bis 14., 15.; daraus Gewitter mit Hagel und abnehmende Hize bis 17.; kühler, windig, abwechselnd Regen, leicht auch Hagel bis 21.; zunehmend warm bis heiß bis 26-; nochmals gewitterhaft und kühler am 27., 28., zulezt Meder heiter und heiß.
Im Allgemeinen warme Sommerwitterung mit mittlerer Regenmenge, 12 und mehr heiße Tage bis zu 26 Grad und darüber, abwechselnd Gewitter und Regen, da und dort verderblich, auf dieselben keine zu starke Abkühlung. (Pros. Stieffel's Zeus.)
N e u e n b u r g.
Schrnmieuzettel vom Z. Inui 1848.
Kernen wurde verkauft:
5 Schfl. L 15 fl. 12 kr. . . . 76 fl. - kr.
12 » ä 15 fl. - kr. . . . 180 fl. - kr.
4 » ä 14 fl. 50 kr. ... 59 fl. 20 kr.
12 » ä 14 fl. 48 kr. ... 177 fl. 36 kr.
7 » ä 14 fl. 40 kr. . . . 102 fl. 40 kr.
2 » L 14 fl. - kr. . . . 28 fl. - kr.
42 Schfl. .. 623 fl. 36 kr.
Mittelpreis 14 fl. 50 kr. Kernen blieb ausgestellt 14 Sch. Roggen wurde ausgestellt: 5 Schfl.
Taren:
für 4 Pfund weißes Kernen- oder Waizenbrod 13 kr- 4 Pfund Rückenbrod ...... 11 kr.
4 Pfund schwarzes Brod.10 kr.
1 Kreuzerweck muß wägen 6V» Loth.
Stadtschuldheiffenamt. Wessinger, A.V.
Rcdigirt, gedruckt und verlegt von C. Meeh in Neuenbürg.