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droht, auf welchem er einen Galgen errichten werde für die Aufrührer. Aber man bereitet das Volk auf einen heiligen Krieg vor. Die Popen erzählen dem Volk daß es auf seine heilige Religion abgesehen sey. Der Papst stehe nämlich an der Spize einer allgemeinen Bewegung der lateinischen Kirche gegen die griechische. Weil die Fürsten, welche alle mit Rußland in Freund­schaftsbündnissen gestanden, diesem feindlichen Vorhaben nicht beigestimmt hätten, habe der Papst sie entweder mit ihren Völkern veruneinigt und von der Allianz mit Rußland abgezogen, wie in Italien, oder ganz verjagt wie in Frank­reich. Ja, jezt habe er selbst die ältesten Alliirten des Kaisers, Oestreich und Preußen, mit dem­selben verfeindet, indem er in diesen Staaten Revolutionen angezettelt habe, und nun würde er es auch mit denjenigen Provinzen des russischen Reichs versuchen in welchen die lateinische Kirche vorherrschend wäre, in Polen; dann würde der allgemeine Krieg gegen die heilige griechische Religion beginnen. Selbst den Erbfeind der gan­zen Christenheit habe der Papst gegen Rußland aufzureizen versucht, und deßhalb, das erstemal seit der Entstehung des Islam ihn mit einer Gesandtschaft durch einen katholischen Priester beschickt. Aber Rußland habe schon einmal ganz Europa widerstanden, und Gott dem heiligen Volk damals sichtbar beigestanden. Er werde dieß auch jezt thun, wenn es bei seinem heiligen Glauben treu verharre und seinem heiligen Ober­haupt, dem Kaiser, ergeben bleibe. Deßhalb werde Rußland so sagt der Pope nicht angreifen. Einen Angriff von außen aber wird man in dieser Idee auslegcn, und ein Aufstand in Polen wird als dessen Anfang angesehen, und ibm mit dem heiligen Krieg begegnet werden.

Krossbritannien.

London, 11. Mai. (F. I.) Nach der Times" hatte sich der Prinz Friedrich von Hessen in London entschlossen, seinen Ansprüchen auf die dänische Krone zu entsagen. DieTi­mes" schlägt Demnach v^r, den neunzehenjährigen Sohn des Herzogs von Augustenburg als Kö­nig von Dänemark und Herzog von Schleswig- Holstein anzuerkennen und Schleswig mit Hol­stein vereinigt, zum deutschen Bunde gehören zu lassen.Die unbestimmte Deklamation, in welcher einige deutsche Schriftsteller und Redner sich häufig ergangen haben, den regierenden König abzusezen und die Herzogtümer von Dänemark loszureißen, wird sich als reine Chi­märe ausweisen. Eine solche Eroberung kann nicht versucht werden, ohne Europa in einen ernstlichen Kampf zu verwickeln." Die dä­nische Regierung hatte in England 10,000 Flin­ten bestellt von denen 2000 bis jezt abgeliesert waren. Die übrigen 8000 sind jezt abbestellt. Gestern war große Tafel im königl. Palaste, unter den Gästen befanden sich auch der Prinz von Preußen und der Prinz Friedrich von Hessen,

der also noch nicht abgereist ist. Fürst Met­ternich, der in seiner bisherigen Wohnung öfters unangenehme Beweise von der Ungunst seiner Landsleute empfing, hat eine Wohnung am Eaton Square bezogen.

Frankreich.

Aus dem Elsaß, 11. Mai. Eine große Thätigkeit entwickeln jezt die Remonte-Commiffio- nen. Da indessen die Pferdcausfuhr in Deutsch­land verboten ist. so sucht man namentlich rm niederrheinischen Departement alle Pferde auf­zukaufen, die nur im entferntesten für den Kriegs­dienst tauglich sind. In Weissenburg, Hagenau sind aus diesem Grunde die Pferde außerordent­lich im Preise gestiegen. Troz aller Maßregeln der Regierung und der ungeheuren Rüstungen, die sie vornimmt, will doch Niemand an einen Krieg glauben. Man hofft, daß das friedliche Element in der Nationalversammlung den Sieg davontragen werde. Nächste Woche soll der Dienst der Dampsschiffahrt auf dem Oberrheine beginnen. Die Reiselust wird wohl in diesem Sommer ausserordentlich beschränkt bleiben, und was die Güierversendung mittelst der Dampf­boote betrifft, so kann dieselbe erst dann wieder eine Bedeutung für uns erlangen, wenn die Häfen in Mainz und Mannheim ihren gewöhn­lichen Verkehr erhalten.

Italien.

Ein Privatschreiben aus Mailand berichtet, England habe dem Könige Karl Albert die Er­öffnung zukommen lassen, daß es nicht dul­den werde, daß er die Etsch über­schreite; England biete seine Vermittlung in der italienischen Frage an und wünsche, Oe­streich einen Theil seiner italienischen Besizungen zu erhalten.

Amerika.

Die vereinigten Staaten von Nordamerika sind noch das einzige Land der Christenheit, in welchem der Menschenhandel gesezlich gestattet und geschüzt wird und wo es hinreicht, nur eine mißbilligende Meinung gegen diesen die Mensch­heit entehrenden Handel zu äußern, um ohne Weiteres durch die modernen Republikaner ge­steinigt oder gehängt zu werden.

Neuenbürg, 18. Mar. Der gestrige Abend, als Vorabend der Eröffnung des deutschen Reichstages in Frankfurt wurde durch Schießen und Feuerwerk auf dem Schloßberge beschlossen; zum Zeichen der Begei­sterung und Erkennung der für das ganze deutsche Volk so wichtigen Bedeutung des neuen Reichstages. Möge, wie das Echo der Schüsse in unfern Bergen, so die beginnende Einigung in allen deutschen Herzen wiederhallen.

Mit einer Beilage, ferner

die Preis-Regulative des K. Forstamts Neuenbürg für 1848 über Stammholz, Rinden und Brennholz; b. über Klein-Nuzholz; ebenfalls als 2 Beilagen zum heut. Blatt.