Ein ThalienTempel ist in Asch' gesunken.

Es rauchen Trümmer noch in Fcucrsgluth,

Der Säulen schöne Form brach Flammenwuth,

Es herrschetGrab", wo sonst nur Götterfunken. Und wo die Göttin Huld herabgeblickt,

Jetzt tiefer Schmerz darniederdrückt!

Hat RacheGeist wohl Thalien beseelt,

Wars Mitleid für der Zukunft hartes Loos,

Dem Aug verborgen in der Zeiten Schoos? Genug! manch zartes Opfer hat sie ausgewählt. Und wo die Göttin Gnad' hcrabgesandt.

Jetzt tiefer Trauer Klaggewand!

BrandOpfer" meist dem frühen Tode fallen.

Vom Rauch' und Qualme hoher Brunst erstickt, (Ihr zu cntfliehn ist Wenigen geglückt.)

Gedeckt vom Sturz der hohen Tcmpclhallen. Geschehen ist's! Es siegt die Feuersnoth,

Des Dramas Ende ist der schwarze Tod.

Ob mit Entsetzens blaffen Acngsten fliehen Die Priester, mit dem Rufe:rettet Euch!" Vergebens! Leiche reihet sich an Leich',

Umsonst der Rettung angestrengte Mühen!

Doch auf der Lohe steigt der Geist empor. Zum lichten Aether, zu der Engel Chor!

Ein TodesSchrei heult nun auf dieser Stätte,

Er gellet: «Vater, Mutter, Schwester Sohn." Doch fle, cmporgetragen zu des Himmels Lohn, Sind nun im Lichte, frei von jeder Kette.

Dort wölbet sich die Ewigkeit Hoch auf der Tempelhalle Seeligkcit.

-däolxlr Alaier.

Miszellen.

Deutsche, Engländer, Franzosen, Italiener und Spanier.

(Schluß.)

Im Gespräch: Der Deutsche redet wenig und schlecht, aber schreibt gut, der Engländer redet schlecht, schreibt aber auch gut, der Franzose spricht und schreibt gut, der Italiener redet gut, schreibt viel und gut, der Spa­nier redet und schreibt wenig, aber gut. In der Art, sich zu präsentiren: Der Deutsche sieht aus wie ein Dumian, der Engländer gleicht weder einem Narren, noch einem Weisen, der Franzose ist etourlli, der Ita­liener klug, sicht aber aus wie ein Narr, bei dem Spa­nier ist es umgekehrt. In Gesetzen. Die deutschen Gesetze sind so so, der Engländer hat schlechte Gesetze, beobachtet sie aber gut, der Franzose hat gute Gesetze, befolgt sie aber schlecht, der Italiener und Spanier haben 'auch gute Gesetze; jener befolgt sie nachläßig, dieser streng. Die Weiber sind in Deutschland Haus­frauen, in England Königinnen, In Frankreich Damen, in Italien Gefangene und in Spanien Sclavinnen.

Muthig ist der Deutsche wie ein Bär, der Eng­länder wie ein Löwe, der Franzose wie ein Adler, der Italiener wie ein Fuchs und der Spanier wie ein Ele- phant. In den Wissenschaften ist der Deutsche ein

Pedant, der Engländer ein Philosoph, der Franzose weiß von Allem ein wenig, der Italiener ist ein Pro­fessor und der Spanier ein tiefer Denker. Endlich (hört!)die Ehemänner sind in Deutschland Herrens?!), in England Knechte, in Frankreich Gefährten, in Jta- talien Schüler und in Spanien Tyrannen. Man sicht, daß wir Deutsche uns eigentlich am wenigsten zu bekla­gen haben, und wenn der Verfasser nur die abscheuliche Verläumdung wcggelassen, daß wir nicht zu lieben ver­ständen, und so in den Tag hinein behauptet hätte, daß wir als Ehemänner Herren wären, so könnten wir mit unserer Charakteristik leidlich zu rieden sein.

Medicinisches Problem.

Dokior Hill, gekränkt von der königlichen Akademie der Wissenschaften zu London, die ihm die Aufnahme als Mitglied versagte, rächte sich durch einen Scherz ganz neuer Art. Er adrcffirte an den Sekretär der Aka­demie, unter dem erdichteten Namen eines Arztes aus der Provinz, die Erzählung einer Kur, die er kürzlich gemacht habe.Ein Matrose, schrieb er, brach ein Bein. Zufällig war ich gegenwärtig, ich fügte die Lhcile des zerbrochenen Beines genau zusammen, und nachdem.ich sie stark mit Bindfaden umwickelt hatte, begoß ich sie fleißig mit Theerwasscr. In kurzer Zeit spürte der Ma­trose die Wirkung des Mittels, und bediente sich sei­nes Beines nach wie vor." Zu derselben Zeit machte Barkelep, Bischofs von Elopen, sein Buch über die Wirksamkeit des Thccrwaffers bekannt; ein Werk, das viel Aufmerksamkeit erregte, und die Aerzte entzweite. Der Bericht des Doktors wurde sehr ernsthaft in einer öffentlichen Versammlung der Königlichen Akademie vor- gclcsen, und man stritt sich dabei mit dem größten Zu­trauen auf diese wunderbare Kur. Die Einen sahen da­rin einen auffallenden Beweis der Vortrefflichkeit des Theerwassers; die Andern behaupteten, daß entweder das Bein nicht wirklich gebrochen gewesen, oder die Heilung nicht so geschwind erfolgt sei. Man schrieb und druckte dafür und dagegen, als die Akademie einen zweiten Brief erhielt, der dem Sekretär schrieb:In meinem letzten Briefe habe ich vergessen. Ihnen zu sagen, daß das zerbrochene Bein des Matrosen ein hölzernes Bein war." Der Scherz wurde bald in ganz London bekannt, und belustigte lange Zeit auf Kosten der köngl. Akademie.

Frucht-Brod- und FleischPreise in Calw

vom 6. März 1847.

Kernen der Schfl. 28 / 24 er» 27 / 27 er» 26 / 54 er» Dinkel « 12 / - er» i,/ 41 er» II / 24er» Haber 8/30 er» 8/ 17er» 8/ -er»

Roggen das Sri. 2/ 40 er» 2/36er»

Gerste 2/ 24er» 2/ 15er»

Bohnen 3/ 20er» 3/ 12er»

Wicken 2 /er» 1/ 56er»

Linsen 4 /-er»-/-er»

Erbsen 4 / - er» 3 / 48 er»

Brodtaxe. 4 Pf. Kernenbrod 23 er» 4 Pf. schwarzes Brod 20 er» 1 Krcuzerweck muß wägen 3Vg Loth.

»tzn Nagold am 6. März 1846.

Dinkel der^Schfl. 11/36 er» / -er» / -er» Haber ,, 8 / 13 er» / er»/ er»

Gerste 17/52er» - / -er»-/ - er»

4 Pfd. Kernenbrod 23 er» 4 Pfd. Schwarzbrot» 21 er»

Redigirt, gedruckt und verlegt von C. Me eh in Neuenbürg.