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Malitiöse Mode. In Paris greift eine malitiöse Mode sehr um sich; die Gläubiger lassen nämlich Medaillen auf ihre Schuldner schlagen, ungefähr mit der Aufschrift: Herr., schuldet Herrn-, die Summe von., seit zehn Jahren. Diese Medaillen werden auf der Straße vertheilt.
Zur Warnung für alle Schießlustige.
Zn Lommatzsch (Königreich Sachsen) hatte sich ein mit dem Schießgewehr wohlvertrauter Bürger aus der Apotheke zu Meißen Schießbaumwolle zu sechs Schuß kommen lassen, welche er auch schon in sechs Portionen adgethcilt erhielt. Man ladcte eine Doppel- (Jagd) Flinte, und die beiden ersten Schüsse, welche die Schrotkörner allerdings weiter forttrugcn, als dies m t demselben Gewehr früher beim Schießpulver gewöhnlich war, gingen glücklich von statten. Beim dritten Schuß jedoch, wozu die Ladung von derselben Person mit der möglichsten Sorgfalt und Kraft aufgesetzt worden war, zersprang das Doppelgewehr in mehrere Stücke mit der größten Gewalt, so daß man mehrere Thcile desselben, namentlich ein Schloß, trotz des eifrigsten Suchens nicht wiedcrfänd, die übrigen aber in bedeutender Entfernung. Der Schutze verdankte seine Rettung nur dem Umstand, daß er das Gewehr auffallend kurz hielt.
Ucberall beruhigende Aussichten.
Wo trübe Aussichten wegen Gctreidemangels vorhanden waren, haben Regierungen, Gemeindebehörden und Memchenfreundc für Herbeischaffung von Getreidcvor- räthcn Fürsorge getroffen. So z. B. die Württembergischc und Badische Regierung, viele AmtsCorporationcn und Gemeinden in Württemberg. In Nürnberg hat ein Herein von Menschenfreunden 1200 Scheffel Roggen in den Donauländcrn aufkaufen lassen. In Augsburg läßt der Magistrat täglich 1400 Laib Roggenbrot» zu 3 und 6 kr. backen und an dortige Einwohner abgebcn; und auf ähnliche Weise sorgen in Württemberg viele Gemeinden.
— Die Wintersaaten sollen allerotten vortrefflich stehen.—
In England sind augenfällig die höchsten Kornrreise erreicht worden, aber für jetzt vorüber. Das Sinken der Fruchtpresse ist sowohl Folge der starken Zufuhren^ als der günst gen Berichte von Amerika. Es wird nicht mehr über Mangel an Korn, sondern über Mangel an Schiffen geklagt, um dasselbe zu transportiren. Aus Ncw-Iork werden fortwährend große Massen Getreide und Mehl ausgessihrt. Bon der Ausfuhr von Lebensmitteln aller Art aus Amerika nach England wirb man sich einen Begriff machen können, wenn man erfährt, daß allein am 27. Oktober fünf Schiffe in Liverpol einliefen, welche folgende Quantitäten mitbrachten: 40,000 Scheffel Waizen, 7700 Faß Mehl, 200 paß Zwieback, 1400 Faß Rind- und Schweinefleisch, 1420 Faß und 3200 Tönnchen Speck. 300 Faß Butter, 7600 Schachteln Käse und 1500 Faß Acpfel. In Italien ist hinlänglicher Kornvorrath, so daß die Ausfuhr nicht verboten ist. — Nur in Frankreich sind die Fruchtpresse durchschnittlich etwas gestiegen, doch ist keine Gefahr wegen Hungcrs-
Nedigirt, gcdruckund oerlegt von
noch vorhanden. Die Getreide,erfuhren aus Odessa und Petersburg sind in Breimn sehr beträchtlich. Wir dürfen also hoffen, daß die Fruchtpreise auch bei uns nicht höher steigen, im Gegentheiie etwas zurückgchcn werden.
Das ist der große Fehler heutiges Tages, das man die Töchicr mehr für vre kurze Zeit des.Brautstandes, als für die lange Zeit des ehelichen Lebens erzieht. Wir haben daher reizende Bräute, aber selten reizende Ehegattinnen.
Sittnspruch.
Es ist nicht genug zu wissen, man muß auch anwendeu.
Göthe.
N«rflösmr,h deö EoldatenNati sels in Mro. vv.
Zapfenstreich.
Math fel.
Tic ersten sind ein Unterthan, Die dritte ist ein Unterthan,
Das Ganze ist ei» Umerthan, Der von dem zweiten Unterthan Wird unter den ersten Unterthan Ganz uiiterthänigst gcthan.
Neuenbürg.
Schtanrerizeittl vom 14. November 1840.
Kernen wurde verkauft:
4 Schst. L 25 fl- 12 kr.100 fl. 48 kr.
29 „ „ 25 fl. - kr. 725 fl. - kr.
9 « „ 24 ff. 45 kr. 222 fl. 45 tr.
10_^ ^ „ 24 fl. 30 kr. 245 fl- - kr.
52 Scheffel . 1293 ff- 33 kr.
Mit'elrreis 24 fl. 53 kr.
MitOlGewicht 280 -°/sz M.
Taren:
für 4 Pfund Keruenbrod ...... 21 kr.
» 3 Schwarzorod. 14 kr.
I Kreuzerweck muß wägen 4-/, Loch.
StadtSchuldheifsenamt. Fischer.
WforzheiMer
Frucht-, Krod-, Fleisch-, u. Vi ktu ali enP r e i sc vom II. November 1846.
Das Malter: Kernen 20 F 53 LE Waizen — ^ — LE Gerste 1 t F 30 LE Haber 5 MOLE Erbsen 3-S 20 LE Linsen 3 F 20LE Wicken - ,/ß - LE (* Ein Malter enthält 10 Sester, und 7 württem- bergische Simri sind ungefähr gleich 1 bad. Malter, j Krad: das Paar Wecke (Wiißbrod) zu 2 LE wiegt 7 Loch — der 2pfündige Laib Halbwcißbrod kostet 12 kr. der 4 pfundige Laib Schwär,brod aus Kerncnmehl kostet 19 LE der 2 pfüudige dto. IOLE Fleisch: d. Pfd. Ochsenflcisch IOLE Rindfleisch 9 LE Kalbst. 9 LE Hammelfl. 8 LE Schwcinenfl. t 1 LE Uiktuatien: d. Pfd. Rindschmalz 28 LE Schweinen- schmalz 26 LE Butter 24 LE Unschlitt 11 LE Lichter 22 LE Seife 14 LE Grundbrrnen d. Sri. 29 LE Eier 5 Stck. 8 LE
Holz d. Klft. buchen <8 F 30 LE eichen 11 -4 —LE tan- nen 10-2 LE 100 Bd. Stroh 16 /§ —LE He» der Cntr. 1 ^ 30 LE
C. Mreh in Neuenbürg.