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werden. Die Herrn Ortsvorsteher werden er­sucht, vorstehenden Holzverkauf in ihren Gemein­den bekannt machen zu lassen.

Am 9. Februar 1846.

Schuldheiß F aa s.

Unterlengenhardt.

HolzversteigerunH.

Am Dienstag den 24. d. M. Morgens 9 Uhr werden bei günstiger Witterung im Walde bei ungünstiger Witterung auf dem Nachhause in Bieselsberg aus dem hiesigen Gemein­dewald nachstehende Holzquantitäten im Aufstreich verkauft:

148 Stämme Floß- und Bauholz und

12 15 Klftr. forchenes und tannenes Scheiterholz.

Das Holz befindet sich ganz nahe an der Straße von Neuenbürg nach Liebenzcll, von wo es leicht abgeführt werden kann.

Die Kaufsliebhaber, welche das Hol; vorher einzujehen wünschen, können sich jeden Tag beim Waldmeister in Unterlengenhardt dazu einfinden.

Im Auftrag des Schuldherssenamts Waldschüze K l i nk.

Landwirthschaftljches.

Zur Berathung der Vorkehrungen wegen der Sicherung des SaatKartoffelnbedarfs für diejenigen der ärmeren Classe des Bezirks, welche in Folge des Mißwuchses und der all­gemeinen Theurung ihre Vorräche mnst aufge­zehrt haben, versammelt sich der Vercinsausschuß Dienstag den 24. Februar, Nachmittags halb 2 Uhr, im Waldhorn in Höfen.

Zur Theilnahme an der deßfallsigen Berathung werden auch diejenigen Vereinsmitglicder rin­gelnden, welche sich um die Erreichung dieses wohlthätigen Zweckes besonders interessiren und zur Ermittlung einer weiteren Gelegenheit zum Arbeitsverdienste Anträge machen möchten.

Neuenbürg, den 17. Februar 1846.

Der landw. VercinsVorstand. v. M o l t k e.

Privntn ach richten.

Neuenbürg.

Einladung und Bitte an die Frauen und Jungfrauen des OA Bezirks.

Der Nochruf der Armen, denen es an den nochwendigsten Lebensmitteln fehlt, wird von allen Seiten vernommen. Wie die gegenwär­tige Zeit schon das Bild des weitverbreiteten und grenzenlosen Elendes uns vor die Augen führt; so gibt ein Blick in die nahe Zukunft

gegründeten Anlaß zu der ernsten Frage: Was wirds werden, wenn keine Hülfe von Außen kommt, wenn die Entsittlichung und die Ver­brechen, welche meistens im Gefolge der Armuth und äußeren Bedrängniß gehen, auf eine so be­denkliche Weise überhand nehmen? Was wer­den am Ende Diejenigen, welche ihr gutes Auskommen und hinreichendes Vermögen besizen, zu befürchten haben, wenn die Noch der Armen rücksichtslos über die Schranken der Ordnung tritt?

In der Ueberzeugung, daß es Menschen- und Ehristenpflicht ist, hülfteiche Hand zu bieten, so gut man wenigstens kann, und wenn eine gründliche Abhülfe auch nicht möglich ist, wenigstens zur Erleichterung ihrer Lage den Bedrängten ein Scherflein beizusteuern, machen die Unterzeichneten den m m rl i ch e n Frauen und Jungfrauen im O b er- amtSbezirk den Vorschlag, daß von ihnen, wie diß auch sonst zu andern Zeiten und in andern Gegenden des Landes mit so gutem Erfolg geschehen ist, Handarbeiten jegli­cher Art gefertigt oder, wo hiß nicht thunlich wäre, entbehrliche und einigen Werth habende HaushaltungsGegenstände zusammengebracht und sofort im Wege der Verloosung vcrwerthct, der Erlös des Geldes aber dazu verwendet werde, damit für die ärmsten Familien im Oberam tsbezirk Saatfrucht und vor­nehmlich SezErdbirnen angekauft und so, wenn auch für die augenblickliche Noch wenig gesche­hen kann, doch für die dringendsten Bedürfnisse der Zukunft Sorge getragen werde. Die Frauen und Jungfrauen jeden Standes ohne Unterschied, welche Zeit und Mittel und ein Herz für die Armuth haben, namentlich auch die fleißigen Hände der in Näh- und Strickar­beiten geübten Schülerinnen werden angelegent­lich und herzlich um ihre Beihülfe gebeten, ins­besondere aber die Frauen und Töchter der geistlichen und weltlichen Beamten und der Her­ren Schullehrer höflich ersucht, in ihrem Kreise, unter ihren Bekannten und Verwandten dahin zu wirken, daß recht viele Gegenstände der genannten Art beigebracht werden.

Wenn diß geschehen ist, wird weitere Nach­richt von hier aus gegeben und durb ein zu erwählendes Comitv aus der Mitte der Frauen und Jungfrauen des Oberamtsbezirks das Wei­tere eingeleitet und zum Vollzug gebracht werden.

Zur Empfangnahme und einstweiligen Auf­bewahrung der eingebenden Gegenstände, über welche ein genaues Vcrzeichniß geführt werden wird, ist die Decanin Eisenbach in Neuen­bürg erbötig.

Da übrigens diejenige Hülfe in der Noch, welche bei Zeiten kommt, die werthvollste ist, so muß schließlich noch besonders gebeten werden,