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Elisabeche Sauter von Herrenalb nach Speyer in Rheinbayern und

Sophie Caroline Güttinger von Neuenbürg nach Pforzheim im Grosherzogthum Baden. Am 18. Dezember 1843.

K. Oberamt Leypold.

Neuenbürg. Zu dem Regierungsblatt für das Jahr 1844 werden einige Mitleser gesucht. Näheres bei der Redaktion.

Neuenbürg.

5.-6 Wagen Strohdung hat feil

Leo zum Schiff.

Conferenz - Sache.

Die HH. Lehrer aus dem Conferenzbezirk des Unterzeichneten werden andurch benachrichtigt, daß die nächste Zusammenkunft in Conweiler auf den Monat Januar verschoben worden ist. Da noch wenige Beantwortungen der Frage über Zweck und Methode des Realunterrichts in den Volksschulen" eingegangen sind, so wird um sofortige Einsendung der rückständigen Auf- säze gebeten, um so mehr, als die nächste günst­ige Zeit des Monats Januar zur Abhaltung der Conferenz gewählt werden wird.

Herrenalb den 15. Dezember 1843.

Pfarrer Blum.

Nach der, am 15. d. Mts. vorgenommenen Zählung beträgt die Bevölkerung der hiesigen Gemeinde

über 14 Jahre alt: männlichen weiblichen

Geschlechts: Geschlechts:

569 582

unter 14 Jahre alt:

männlichen weiblichen

Geschlechts: Geschlechts:

251 247

Zusammen 1649.

Zuwachs seit 1840 33 Personen. Neuenbürg den 18. Dezember 1843.

Stadt-Schuldheiß

Fischer.

PrivatnaiH eichten.

Ein schöner 172 jähriger Farre von der Simmenthaler Raye des Hrn. Benkiser in Herr­enalb steht billig zu verkaufen, wo? sagt

die Redaktion dieses Blattes.

Miszellen.

Die Seeräuberhöhle.

Im Jahre 1832 (erzählt ein englichcr Reisender) rief mich ein Geschäft von Alexandria nach Smprna. Ich schiffte mich ein auf einer venetianischen Brigg. Da wir ausgezeichnet guten Wind hatten, so daß ich vor der Zeit, die ich mir gesezt hatte, angelangt wäre, kam ich mit dem Capitain überein, einen kleinen Ab­stecher nach einigen Inseln zu machen, welche der Be- netianer entweder auf der Hinfahrt oder auf der Rück­fahrt berühren mußte. An einem Maiabend befanden wir uns nordöstlich von Naxos und genossen die lieb­liche Kühle, welche auf die erstickende Hize des Tages folgte. Nach Sonnenuntergang legte sich allmählig der Wind, und eine feierliche Stille herrschte auf den Ge­wässern. Während das Abendroth über den waldigen Höhen von Antiparos erblich, stieg im Osten majestät­isch der Mond aus der Fluth und erhellte die weite Wasserfläche, so daß wir in der Ferne Spra, Delos und mehrere andere Inseln erkennen konnten.

Ich war in Betrachtung dieses Nachtstückes versunken, als der Capitain mir auf die Schulter klopfte und mit bedenklicher Miene auf ein steiles Vorgebirg, zwei Meilen vor uns deutete. Ich sah hin und gewahrte zwei dunkle Körper, die ich allmählig für zwei lange, schmale drei­mastige Fahrzeuge erkannte. Jedes derselben hatte etwa zwanzig Ruder, und sie kamen gerade auf uns zu. Als sie etwas näher gekommen waren und wir sie deutlicher zu erkennen vermochten, blieb uns kein Zweifel über die Beschaffenheit und Absicht derselben. Es waren See­räuber; ich betrachtete den Capitain. Ich kannte ihn als einen beherzten Mann, indessen bemerkte ich, daß seine Lippe bebte, und daß ihn ein Schauder überlief.

Flucht war unmöglich. Die Windstille war so voll­ständig, daß nicht einmal ein dünnes Schnupftuch, in die Luft gehalten, sich bewegte. Die Seeräuber benuzen solche Augenblicke immer, um ein schweres Fahrzeug mit Bortheil anzugreifen. Wir trugen alle Waffen aufs Verdeck und sezten sie in Bereitschaft. Ich schnallte mei-