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ging er ohne ein Zeichen der Unterwürfigkeit vorüber. Der Kaiser ließ ihn sogleich zurückrufen mit der Er­innerung: er solle seines Sohnes nicht vergessen.- Amphilochius aber erwiederte:es sey ihm genug, den Vater geehrt zu haben, und er frage nichts nach seinem Sohne." Darüber ergrimmte der alte Kaiser und sprach:Willst du allein in meinem Kaiserthum eine Meuterei machen, und mich in meinem Vornehmen ta­deln, daß ich bei Leibesleben sorge, wie nach meinem Tode die Regierung möge bestellt und mein Land ver­sorgt sepn?"Da brach Amphilochius aus:Aller­gnädigster Kaiser und Herr! Kann es Euch verdrießen, wenn man Eures Sohnes nicht achtet, so bedenkt: was wird der große himmlische Kaiser dazu sagen, wenn man Seinen Sohn, unter Eurem Schuze, geringschäzt und Ihn nicht ehren will, wie man den Vater ehret, da es doch der Herr Jesus in Sei­nem Namen selbst geboten hat?

Der Kaiser Theodosius schlug in sich und verbot von dort an die fernere Ausbreitung der arianischen Kezerei.

(Curiosum.) In keinem Lande der Welt ist die äußere Eomplimentiersucht so übertrieben, als in China. Bor lauter Complimenten und Bücklingen kommen die Chinesen kaum zu Athem. Unser feinster Höfling würde in China für einen Flegel gelten. Wenn Ha-to-tsidem Hang-kong-tse begegnet, neigt er sich sechs Mal zur Erde und beginnt:Mein elender Kadaver, der nicht würdig ist, den gemeinsten Staub der Erde zu berüh­ren, lebt vor Freude auf, da ihm das Glück vergönnt ist, in die Sonne Deines strahlenden Antlizes zu schauen." Hang-kong-tse muß nun das Compliment verdoppeln und spricht zu Ha-to-tfi, indem er sich zwölf Mal zur Erde bückt:Ich, der ich nicht halb so viel werth bin, als der Schweif eines verhungerten Esels, als die Klaue des geschlachteten Ochsen, bin von dem herrlichen Strahle Deines Auges erblickt und von dem reinen Glockentone Deiner Zunge angeredet worden, Entzücken ist darum in die verfallene Pforte meines Herzens eingekehrt." Ha-to-tfi läßt ihn aber nicht ausreden, sondern spricht zu Hang-kong-tse:Blume der Männer, Glorie des Volkes des Reiches der Mitte, Dein Gesicht leuchtet wie der Sommermittag, Dein Verstand ist eindringend wie ein scharf geschliffener Pfeil, Dein Mund klingt wie eine Harfe im Himmel, Dein Wuchs beschämt die Tanne und Deine Stärke verspottet den bengalischen Tiger, und wenn ich elender Schuft in den Dunstkreis Deiner beseligenden Nähe komme, schrumpfe ich in mein erbärmliches Nichts zusammen." Jezt unterbricht wieder Hang-kong-tse den Redenden und überbietet ihn wie­der an Selbstverachtung und übertriebener Schmeichelei. Kommt noch ein Dritter hinzu, dann nehmen dieCom- plimente gar kein Ende.

Rrdigirt gedruckt und vrrleo

(Ein Jagdstück.) Im Walde von Raulaing in den Vogesen wurde neulich ein furchtbarer Eber erlegt, wel­chem seit beinahe einem Jahrzehcnd alle Jäger der Um­gegend vergeblich nachgestellt hatten. Nachdem er bereits zweimal scharf angeschoffen war, stürzte er wüthend ge­gen den kühnen Waidmann, einen Herrn Kranz aus Dinoze; in dem Augenblicke aber, wo er mit den Hau­ern über ihn herfallen wollte, wurde er von dem Schüzen, welcher aus den Knieen lag und ihn scharf aufs Korn genommen hatte, auf vier Schritt Entfernung durch einen Schuß in die Stirne leblos niedergestreckt. Dieser Eber war innerhalb eines Jahrzehendes so oft schon an­geschoffen worden, daß man über zwei Pfund Kugeln, Schrot u. dgl. in seinem Felle fand, welches an man­chen Stellen ganz undurchdringlich war. Man zählte mehr als 290 Schußwunden, und rechnete nach, daß das Unthier gegen 50 Wildschweinhunde zu Grunde ge­richtet hatte. Sein Gewicht betrug 678 Pfund.

Bei dem Empfang der Königin von England in Sout­hampton ereignete sich ein Zug von ritterlich-loyaler Höf­lichkeitsbezeugung, welcher in die Zeiten der Königin Elisabeth zurückführte. Als die Königin aus dem Wa­gen stieg, um sich einzuschiffen, war es am Landungsplaze so kothig, daß der Graf Haddington, erster Lord der Admiralität, befahl, man solle etwas herb eibringen, um den Boden zu bedecken. Da zogen die Abgeordne­ten des Gemeinderaths von Southampton, Walter Ra- leighs gedenkend, alsbald, wie auf ein Commandowort, ihre sammetcnen Amtsroben aus und warfen sie auf die kothige Stelle, um der Königin einen Weg zu bahnen. Die Königin zeigte sich sehr erfreut über diesen Beweis von Loyalität, und war sichtlich bemüht, beim Hinüber- schreiten die kostbaren Krügen zu schonen.

Räthsel

für gewiße junge Herren.

Ihr habt französische Künste gelernt?

Nun ja, was französisch,

HM: eine Kunst,ihr könnts deutsch.

Nur gelesen, von selbst,""

Auflösung des Räthsels in Nro. 72.

Die Scheere.

Kernenpreise in Neuenbürg vom 16. Sept. 1843.

Der Scheffel:.. 19 fl. 30 kr.

.19 ff. - kr.

.16 ff. 30 kr.

......... 16 fl. kr.

......... 15 ff. 30 kr.

4 Pfund Kernenbrod.14 kr.

Gewicht des Äreuzerwecken 6 Loth.

von C. Meeh in Neuenbürg.

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