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man» zu sehen, daß das Licht sich bewege, daß es falle. von der Verzweiflung erfaßt, stürzte er hinzu. Wie aber sollte er das Licht herausheben? die leichteste Berührung konnte den abgebrannten Docht in das Pul­ver fallen machen. Mit einer unbeschretbbaren Geistes­gegenwart umschloß er das Licht mit seinen beiden Hän­den, preßte die Flamme und den Docht zwischen sein­en Fingern fest zusammen, und hob auf diese Weise dasselbe glücklich aus dem Fasse heraus. Er trug das Licht sorgfältig durch den Gang, seine Hand war ver­brannt, er achtete nicht daraufdie Seelenangst aber war zu groß gewesen am Ende des Ganges sank er ohnmächtig zu Boden, der Schreien hatte ihn über­wältigt. Er verfiel in ein heftiges Fieber, von dem er erst nach mehreren Wochen genas.

Auf der Eisenbahn von Paris nach Orleans ist neu­erdings ein Unglücksfall vorgekommen. Ein junger 24 jähriger Mensch ging Abends zwischen die Schienen und suchte glühende Kohlen, um seine Pfeife anzuzünden. Plözlich benachrichtigt ihn die Dampfpfeife von der An­kunft des Pariser Zuges. Er springt augenblicklich, um die Gefahr zu vermeiden, zwischen den Schienen des andern Gleises. Doch in demselben Momente gellt ein zweiter Pfiff; es war der Zug von Orleans, der gerade an dieser Stelle dem Pariser begegnete. Das Geräusch der Lokomotiven hatte ihn den Pfiff nicht früher ver­nehmen lassen, als bis es zu spät war, auszuweichen. Aber eben an dieser Stelle find die beiden Geleise so nahe an einander, daß zwischen ihnen kaum für einen Mann Plaz ist. Die Wagen überraschten ihn zwischen beiden Geleisen und die ersten Räder schnitten dem Un­glücklichen beide Füße ab. Da er sich nicht länger auf­recht erhalten konnte, stürzte er rücklings nieder, aber statt nach außen, zwischen die Räder, die ihm fast den ganzen Kopf (bis auf das Hinterhauptbein,) Wegnah­men. Das Gehirn sprizte zehn Schritte weit umher. Der Wagenzug, welchen man nicht aufhalten konnte, nahm an seinen Rädern blutige Fleischstücke bis auf die Station mit.

(Die Gustos sind verschieden)

Die Kaffern ziehen die Fledermäuse den Rebhühnern vor, und die Neger in Juta finden das Hundefleisch besser als das Fleisch der übrigen Thiere. Einige Tarta- ren haben die Gewohnheit, die Hunde vorher zu ver­schneiden um sie zu mästen und ihr Fleisch schmackhafter zu machen. Viele tartarische Völkerschaften leben von Pferdefleisch und ziehen Stutenmilch der Kuhmilch vor. Die Hottentotten essen Läufe. Was uns auffressen will, sagen sie, muß von uns aufgefreffen werden. Auch

die Mexikaner behaupten, es sey rathsamer fie zu essen, als zu tödten. Im Königreich Arrakan ißt man die Fische nicht eher als bis fie stinken. Eine Heiligkeit des Jaguirs und Fakihr in Hindostan besteht darin, daß fie alle ihre Speisen mit Kuhmist würzen. Bei vielen Malabaren ist es gebräuchlich, daß Jeder sein eigenes Lrinkgeschirr hat, dessen sich kein anderer Mensch bedie­nen darf. Wenn die Maldiver essen, so verbergen fie sich in die abgelegensten Winkel ihrer Hütten und verfinstern ihr Gemach, um von keinem Menschen ge­sehen zu werden. Kein Brasilianer ißt zum Trinken, und Keiner trinkt zum Essen. Die Malabaren halten die Berührung der Speisen mit der linken Hand für ein Verbrechen. Die Jakuten Pflegen bei Festmahlen nackt zu erscheinen, um desto mehr essen zu können.

Charade.

Erste Sylbe.

Die Erdewar es einst, und wird es einst zu seiner Zeit, Und manches auf derselben ist's für manchen heut.

Am Sonntag ists die Woche, jeder Tag am Morgen, Doch jedes Ding nur einmal; ist's Dir noch verborgen ? Zweite Sylbe.

An was der Schüler sinnend schafft und der Professor, Das kann das Hirschlein in dem Wald viel besser. Umfallen darfs dem Sezer nicht, dem Redner nicht

entfallen.

Verlieren würd's, wer wetten wollt', cS fall' nicht ein

Euch allen.

,,. ^ Das Ganze.

Banj' JbrS zusammen, wird entsteh'n Ein Dörflein auf des Schwarzwalds Höhn.

Auflösung des Rathsels in Nro. 67.

Das Bett.

Kernenpreise in Neuenbürg vom 26. August 1843.

Der Scheffel: ..22 fl. kr.

, 16 fl. 15 kr.

16 fl. kr.

» . 15 ff. 36 kr.

,, 14 fl. - kr.

Durchschnitts-Preis . ..16 fl. 38 kr.

4 Pfund Kernenbrod ......... 14 kr.

Gewicht des Kreuzerweckcn 6 Loth.

Fleischtare in Neuenbürg vom 8. August 1843.

Ochsenfleisch das Pfund ..12 kr.

Kuhfleisch ..11 kr.

Rindfleisch . . . ..Iikr.

Kalbfleisch . . ..10 kr.

Hammelfleisch .......... 10 kr.

Schweinenfl. unabgez. ........ 13 kr.

abgezogen ........... 12 kr.

Redigirt gedruckt und verlegt von E. Meeh in Neuenbürg.