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jagen oder zu werfen, genügt nicht. Oder man reibt sie mit Baumöl ein, oder mit dem Safte von Bilsen­kraut; oder auch mit Schnupftabak, von der Sorte St. Omer (Sänt Omeh.), oder legt sie auf einen Sack, wo solcher Tabak aufbewahrt worden ist. Die Pudel und die langhaarigen Spitzerhunde müssen durchaus mit angehendem Sommer geschoren werden, und zwar nicht blos halb, wobei die langen undurchdringlichen Haare gerade an den empfindlichsten und unzugänglichsten Stellen stehen bleiben, sondern am ganzen Leibe gleich.

Die öffentliche Sicherheit fordert von jedem Beacht­ung dieser Vorfichtsmasregeln; überdies ist es ja schon Tierquälerei, die Hunde an Ungeziefer zu Grunde ge­hen zu lasten.

Miszellen

Eine Rente von dreihundert Dollars für eine Ohrfeige.

Revillagigedo, der treffliche Vicekönig von Mexiko, ging oft in den Straßen seiner Hauptstadt umher, nur von einem oder zwei Adjutanten begleitet. Eines Abends wanderte er in der Nähe eines der Thore hin und her und erblickte ein hübsches Mädchen, das allein an der Mauer hinging. Ihr züchtiges Wesen gefiel ihm, aber was wollte sie so spät an einem so einsamen Orte? Er befahl seinen Adjutanten zurückzubleibcn, schritt dem Mädchen nach, holte sie bald ein, redete sie mit kecker Vertraulichkeit an und bot ihr seinen Arm. Eine ent­schiedene Weigerung war zu seiner großen Verwunderung die Antwort, welche er erhielt. „Warum diese Ziererei, meine Schöne?" fuhr Revillagigedo fort; „Du gehst doch nur auf Abenteuer aus." Dabei wurde er noch zu­dringlicher, als das erste Mal. Das arme Mädchen erschrak sehr, gab ohne sich lange zu bedenken, dem Verfolger eine Ohrfeige und en floh so schnell sie laufen konnte. Der Vicekönig blieb stehen, wartete aufseine Adjutanten und rieb sich den schmerzenden rothgewordc- nen Backen. Seine Begleiter hatten von Weitem Alles gesehen und sagten: „Welche Unverschämtheit! Ercellenz, wir wollen.." — „Sprechen Sie nicht schlecht von dem Mädchen," unterbrach sie Revillagigedo ernst; „ihr Be­nehmen verdient Lob. Gehen sie ihr nach und erkundi­gen Sie sich nach den Umständen, die sie nöthigen, so spät und ohne Begleitung auszugehen; sie ist gewiß ein braves Mädchen." Der Vicekönig hatte sich nicht geirrt, das Mädchen gab Unterricht in der Musik, um sich und ihre kranke alte Mutter ernähren zu können. Eine ihrer Schülerinnen wohnte außerhalb der Stadt und von die­ser kam sie mehrmals in der Woche erst um neun oder zehn Uhr Abends zurück. Der Vicekönig wies dem

Mädchen, sobald er diese Auskunft erlangt hatte, eine jährliche Rente von 300 Dollars an. — Sie soll noch jezt, hochbetagt in Mexiko leben und ist gewiß die ein­zige Person, welche sich durch eine Ohrfeige eine Pen­sion verdient hat.

Ehemalige Vorrechte des Nachrichters.

Der Nachrichter von Parks hatte sonst ein eigenthüm- liches Vorrecht, denn alle Personen, die Gemüse auf den Markt brachten, hatten ihm eine gewisse Abgabe zu zahlen. Der Nachrichter ging mit seinen Gehilfen unter den Leuten umher, um das ihm Gebührende in Empfang zu nehmen, und als Quittung machte er dem, welcher bezahlt hatte,, einen Strich mit Kreide auf den Rücken. Erst in »8kr Mittq^es 18. Jahrhunderts wurde diese Abgabe aufgehoben.

Räthsel.

(Der Quell.)

Wo quillt der Quell?, der nur zuweilen fließt.

Und dann sich^bers Ufer schnell ergießt,

Der salzig, «io des Meeres Waßer ist.

Des tiefen Grund die Meßschnur nicht ermißt?

Wie heißt die Fluth, die nie vom Regen schwillt.

Die meistens nur in Unglücksstunden quillt.

Doch oft bei frohen Festen schnell erscheint.

Wenn lang Getrennte neu das Glück vereint?

Der Wunderquell begrüßt Geburt und Tod,

Nur Zauberinnen steht er zu Gebot;

Fließt er zu leicht, ist seine Kraft dahin;

Oft badet sich ein Krokodil darin.

Kernen-Preise in Neuenbürg

vom 17. Juni 1843.

Der Scheffel: ......... 20 fl. — kr.

„ „ .17 fl. 48 kr.

Durchschnitts-Preis:.. 18 fl. 39 kr.

Brodtare:

Pfund Kernenbrod . . . ..10 kr.

Gewicht des Kreuzerwecken 5°/z Loth.

Fleischtare in Neuenbürg vom 19. Juni 1843.

Ochsenffeifch das Pfund . ..12 kr.

Kuhfleisch „ ... . Ilkr.

Rindfleisch „ „ . . . ..11 kr.

Kalbfleisch » 8 kr.

Hammelfleisch „ 8 kr.

Schweincnfl. unabgez.11 kr.

abgezogen. 10 kr.

Revigirt gedruckt und verlegt von C. Me eh in Neuenbürg.

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