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Calmbach. Da es auf hiesiger Markung öfters vorkommt, daß die Flößer ohne alle Schonung ihre Flöße an den Brücken und Wässerwehren anhängen, wodurch großer Schad­en angerichtet werden kann, so werden dieselben hiemit öffentlich verwarnt, und die Herren Ortsvorsteher ersucht, den Betreffenden dieses zu eröffnen, damit sie nicht Strafe und Schad­en-Ersaz sich selbst zuziehen.

Den 20 Mai 1843.

Schuldheißenamt

Barth.

Landwirthsch aftlich es.

Einiges von nützlichen Vögeln.

Lezthin treff' ich auf einer kleinen Wander­ung durch die benachbarten Dörfer einen jungen Menschen, der ein Rothschwänzchen, wie es eben auf einem Pfahl sizt und bald rechts, bald links nickt, herunterschießt.

Warum hast du denn das arme Thierchen getödet? frag' ich. Ei, das arme Thierchen! Die L...r da fangen mir alle Bienen weg; da­rum wo ich eines erwischen kann, bleibts dabei, ich schieße sie alle todt. Damit nahm er die Flinte wieder unter'n Arm, und gieng seines Wegs. Ich aber stieg über'n Zaun, und brachte das Thier'chen, das im Todeskampf am Boden noch zappelte und zuckte, aus Mitleid vollends um. Armes Ding, dachte ich, hast du müssen aus dem Frühling heraus, und mit dir ist nun auch das Nest voll Junger hin, die Hungers sterben müssen. Es könnte doch vielleicht einem oder dem andern von euch Geschöpfen wohlbekommen, wenn man's wieder einmal ausspräche, was ihr für Nuzen schaffet, und das will ich auch gleich versuchen.

Sv? also du schießest alle todt? Du auch, lieber Leser? weißt Du denn auch, was Du thust? Weil solch ein Vögelchen unter 100 schädlichen Insekten aller Art, die es wegfängt,

hie und da aus Verwechslung eine Biene mit- ^ nimmt, so muß es sterben, und all seine 99 Wohl- thaten werden vergessen? Aber siehe, so ist es! Gerade daß das Thierchen manchmal auch eine Biene frißt, ist ein Beweis daß es überhaupt Geschmeis frißt, und so gewiß, als es unendlich mehr andere Insekten gibt, als nur Bienen, ^ / so gewiß frißt es auch unendlich mehr schädliche Raupen, Mücken, Schnacken, Käfer, Bremsen, ^

Spinnen, Heuschrecken rc. Denn es ist nicht so f wählig mit seiner Nahrung, wie mancher Mensch f mit seinem Leibessen, daß es Bienen gerade am t liebsten fräße, sondern ein rechtes Maul voll K

ist ihm lieber, als ein süßes. k

lForisezung folgt.Z ;

PrivatnachrirHLen.

Wildbad. sHaus - Verkaufs Martin Schwitzgäbele beabsichtigt sein dahier besizendes dreistockigtes Wohnhaus dem Verkaufe auszu- ^

sezeu. Dasselbe steht in einer ganz guten Lage in der Nähe der Bäder, ist mit 3 heizbaren Zimmern und Stallungen zu Pferden versehen.

Es würde sich vermöge seiner vortheilhaften ! Lage zu einem jeden Gewerbe, vorzüglich zu einer Bäckerei eignen, da eine solche schon ein­gerichtet ist.

Die Kaufsliebhaber werden auf nächstkommenden Pfingstmontag den 5. Juni d. I. Nachmittags 2. Uhr

in das Gasthaus zum Lamm dahier zu einer Aufstreichs - Verhandlung höflich eingeladen, wo- '

bei die näheren Bedingungen bekannt gemacht Werden. ^

Langenbrand. Reisach-Verkauf. ^

Carl Ri eg er von Horrheim verkauft am 5. ^

Juni d. I. als am Pfingst-Montag in sein- j cm auf Langenbrander Markung liegenden Wald ? ungefähr 8000 Stück tannene Reisach - Wellen im öffentlichen Aufstreich, je Hundert Stück, wofür der Kaufschilling bis Bartholomäi bezahlt I werden muß. Die Zusammenkunft ist Nachmit- ^