Drittel Kinder ohne allen Unterricht aufwachsen. So ist es auch in Amerika, wo die gebratenen Tauben den Leuten nicht mehr ins Maul sondern an der Nase vorbeifliegen, und wo der Herr Vetter und die Frau Base aus Deutschland einstweilen, bis das Schiff aus Ophir kommt, Steine klopfen ans der Strasse und Schubkarren führen. In Philadelphia sind Fünfzig Tausend Deutsche, die nicht einmal eine rechte Schule haben, und von fünfzehn Hundert Deutschen Familien ist im vorigen Jahr ein Landsmann aus dem Nekarsulmer Oberamt herausgeschickl worden, daß er in der alten Heimath Geld sammeln soll, um davon in Philadelphia eine Schule zu bauen und einen Schulmeister zu besolden. So ist eben überall in der Welt ein Hacken, und nicht nöthig, daß man wegen des Häcklcins in der Heimath über Land und Meer geht und sein Vaterland mit dem Rücken ansieht.
Der Lumpensammler.
In wiefern weise Sparsamkeit, Redlichkeit und unausgesezter Fleiß, auch aus den scheinbar unbedeutendsten Gegenständen Nuzen und selbst Reichthum zn ziehen vermag, möge folgendes Beispiel beweisen, das uns aber auch zugleich als Vorbild dienen kann, auch über die unbedeutendsten Kleinigkeiten nachzudenken, nichts für zu gering zu achten, als daß nicht noch irgend ein kleiner Nuzen daraus erzielt werden könne, überhaupt mit Umsicht bei der Betreibung eines jeden Geschäfts und Erwerbs zu verfahren, und sich jeden nur möglichen erlaubten Vortheil zu verschaffen.
Ein Holländer, welcher nach Paris reiste, nahm Wechsel von 100,000 Thlr. mir; dort angekommen, fährt er zu dem Manne, auf welchen sie lauten, und welcher in der Vorstadt St. Morceau wohnt. Er erkundigt sich nach dem Herrn, und ein Mann in zerlumpter Kle «düng, welcher in einem schmuz. igen Hofe Lumpen sortirt, gibt sich als solchen zu erkennen, indem er fragt: „was steht zu Ihren Diensten?" Der Holländer erschrickt; das Aussehen des Mannes verspricht ihm nichts Gutes, und es wird ihm u m sein Gesch äft Herzlich b ange.
Redigirt gedruckt und verlegt v
Der Mann lieSt die Unruhe des Holländers vor dessen Stirne, und weidet sich innerlich an seiner Angst. „Aber, die Summe ist ziemlich stark," preßte der Holländer ängstlich aus. — „Ich weiß eS an meinen Büchern, crwiederte Jener, treten Sie nur ein. Sie sollen sogleich befriedigt werden."
Sie traten in ein Haus, und giengen durch eine Reihe hoher Zimmer, welche mit Ballen von Lumpen gefüllt waren. „Dieses ist meine Musterkarte; meine Magazine sind anderswo," sagte der Pariser. Je weiter sie nun kommen, um so reinlicher werden die Zimmer, bis sie endlich höchst elegant und prachtvoll wurden.
Der Holländer befindet sich nun in einem eleganten Kötel, von einem schönen englischen Garten umgeben; die Tochter steht auf und prä- sentirt ihm einen Stuhl, während der Vater -inausgeht, um sich anständig umzukleiden.
(Schluß folgt.)
Kernenpreise in Neuenbürg.
Am 14. Januar 1843.
Der Scheffel.15 fl. 42 kr.
„ „ ..i 5 fl. 48 kr.
Durchschnitt— . 15 fl. 45 kr. B r 0 d t a r e.
4 Pfund Kernenbrod ... — »3 kr.
Gewicht deS Kreuzerwecken 5 Vi Lotb.
Frucht-und Brod, Preise in Calw.
Am 7. Januar i 84 Z.
Kernen der Scheffel ....
iS fl. 36 kr.
..
15 fl. 2 kr.
„ „
14 fl. 36 kr.
Dinkel „
* , . . »
6 fl. 52 kr.
......
6 fl. 4« kr.
6 fl. 2g kr.
Haber „
„ » . . . *
6 fl. 30 kr.
6 fl. 26 kr.
6 fl. 12 kr.
4 Pfund
Kernenbrod . . .
— 13 kr.
Gewicht des Kreuzerwecken 6 V- Loth.
Auflösung deS RäthselS in Nro. 4.
W i l d b a d.
C. Me eh in Neuenbürg.