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Oppeln — daß der elektrische Strom nicht durch Dampfmaschinen, sondern durch das fließende Wasser von drei kleinen Flüssen äußerst billig erzeugt wird. Das Gefälle ist nämlich so stark, daß die Flüsse trotz der großen Kälte nicht zufrieren. (Obengenanntes Patentbureau erteilt den geschätzten Abonnenten dieses Blattes Auskünfte und Rat in Patentsachen gratis.)
Was Schiller in (oder an) seiner „Glocke" vergessen hat:
„Als er kam zu dieser Stelle:
„Friede sei ihr erst Geläut'",
Aeußerte der Altgeselle:
Meister, Ihr seid zu zerstreut I Fertig, glaubtet Ihr,
War' die Glocke hier.
Und da habt Ihr unterdessen.
Ja den Klöppel ganz vergessen!
Denn wo das Strenge mit dem Zarten,
Wo Starkes sich und Mildes paarten,
Da giebt es einen guten Klang;
Drum prüfe, eh' die Zeit dahin ist,
Ob in der Glock' ein Klöppel drin ist.
Sonst weiß man Deinem Werk nicht Dank. Gefährlich ist's den Leu zu wecken.
Verderblich ist des Nashorns Stoß,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist die Glocke klöppellos.
Und wo man hinbringt eine Glocke,
Die inkomplett, da naht, o Graus,
Der Auftraggeber mit dem Stocke
Und ruft empört : „Der Mann muß 'raus!"
Denn was das Messer ohne Stiel ist.
Und was die Bühne ohne Spiel ist.
Und was der Ofen ohne Kohle,
Und was der Stiefel ohne Sohle,
Und was der Globus ohne Ax' is.
Und was der Turn ist ohne Taxis,
Und was Akustik ohne Schall is.
Und was die Schweiz ist ohne Wallis,
Und waS die Zarin ohne Zar is.
Und was Helene ohne Paris,
Und was der Haushahn ohne Henn' is.
Und was der Lawn ist ohne Tennis,
Und was der Walfisch ohne Thran is.
Und was der Piscis ohne Panis,
Und was das Hemd ist ohne Knöppel —
Das ist die Glocke ohne Klöppel!
D'rum aus Eisen laßt uns machen.
Einen Kloppstock, lang und schwer.
Daß er tönend möge krachen.
Wenn er baumelt hin und her.
So, jetzt ist er da.
Grüßt ihn mit Hurrah!
Seid des höchsten Lobs gewärtig.
Kasernenhofblüte. Sergeant (nachdem er die Rekruten mit allen möglichen Schimpfworten belegt har): Kerls, um mit euch anständig reden zu können, müßte man rein zehn Semester Zoologie studiert haben. (Flieg. Bl.)
Eingesandt.
Alle Freunde schöner, erhebender Musik, machen wir auf die am nächsten Sonntag stattzufindende Aufführung des Kirchengesangvereins aufmerksam. Mit Begleitung des rühmlichst bekannten Prem 'schen Orchesters(10 Violinen, 3 Violoncelli, 1 Contrabaß, 2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Fagotte, 4 Trompeten und Posaunen, 2 Hörner und der Pauken) wird der etwa 65 Mitglieder zählende Chor Mendelfohns größtes Werk (Paulus) vortragen. Wer hat nicht am letzten Reformationsfest mit wahrer
innerer Erhebung den Choral: „Wachet auf, ruft uns die Stimme" mit Begleitung von nur einer: Trompete mitangehört? Bei der kommenden Aufführung bildet eben dieser Choral, in welchem aber .diesesmal die Zwischenspiele als Fanfaren von 4 Trompeten und Posaunen und 2 Hörnern ausgeführt: werden, neben der großartigen Ouvertüre über denselben Choral den Glanzpunkt des Werks.
Der Chor hat keine Mühe gescheut dieses schöne Werk tüchtig einzuüben, als besten Lohn für seinen. Fleiß wünschen wir ihm eine gelungene Aufführung. Trotz der hohen Kosten, welche die Aufführung erheischt, wurde der Eintrittspreis möglichst nieder gestellt um jedem Musikfreund den Eintritt zu ermöglichen.
Standesamt Kalw.
Geborene:
25. Nov. Emilie Elisabethe, Tochter des Josef Ka iser, Fabrikarbeiters hier.
25. „ Konrad Christ., Sohn des Christ. Stürner, Schmiedmeisters hier.
Getraute:
28. Nov. Karl Friedrich Georg Pfr ommer, Bäcker hier und Barbara Mayer von Merklingen OA. Blaubcuren.
Gottesdienste
am 1. Advent, 1. Dezember.
Vom Turm: 90. Der Kirchcnchor singt: „Tochter Zion freue dich" von G. F. Händel. Vredigtlied: 93.
9'/« Uhr Beichte in der Sakristei, 9'/r Uhr Vorm.- Predigt: Herr Dekan Braun. Feier des h. Abendmahls. 3 Uhr Nachm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Schniid. Das Opfer Vor- und Nachmittags ist für den Gustav-Adolf-Verein bestimmt.
Mittwoch, 4. Dezember.
10 Uhr, Betstunde im Vereinshaus.
Revier Stammheim.
Arenn- und Stockhokz- verkauf
Freitag, den 6. Dez., vorm. '/,I0 Uhr, in derRestauration auf Station Teinach aus Waldsteige, Kentheimerberg, Felsenweg, Dickemer- schlößle, BaierSbach, Glattsteige:
Rm.: 5 buch., 33 Nadelh.-Scheiter, 1 eich., 19 buch., 1 birk., 42 Nadelh.-Prügel, 3 buch, und 102 Nadelh.-Anbruch und Abfall. Wellen, geb.: 430 buch., 10 weichgemischte, 40 Nadelh.; ungeb.: auf Haufen und in Flächenlosen (28 Lose) geschätzt zu 3470 Wellen. Aus Dickemerwald: 30 Lose Windwurfstöcke (Wulzen), geschätzt zu 226 Rm.
Zusammenkunft zum Vorzeigen vorm. 8'/« Uhr unten an der Glattsteige, auf der Herrschaftssteige bei den Brunnen- trögen und bei der Waldbrücke.
Calw.
Stangen-Verkauf
am Montag, den , 2. Dez., vorm. '/-10 > -!) Uhr, im Gasthaus "-Z/zur Linde hier aus U oemStadtwaldHardt- L. wald Abt. Spickel: 559 Stück Derbstangen, 10,1—14 em stark; 793 Stück Hopfenstangen I., II. und IH. Klaffe; 950 Stück Reisstangen, Hopfenstangen IV. und V. Klaffe.
Gemeinderat.
Kausverkauf.
Der Wohnhausanteil der Meßner Kenngott s Witwe hier in der Nonnengasse, wird am
Montag, den 2. Dezember 1895, vormittags 11'/« Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur Versteigerung gebracht.
Stadtschultheißenamt. Haffner.
Die Teilgemeindepflege Oberriedt hat
550 Mark
zum ausleihen.
Vrivat-Aryeigru.
Statt besonäsrsr Lorsixs:
?s.uliii 6 llaMt Ltiristian Niillsr
Verlobt«.
Ldsrsbaed.
Oberhaugstett.
Eine Wiederwahl
als Gemeinderat lehnt höflich dankend ab.
M. Protz.
Gechingen.
Jur Gemeinderalswahl
wird vorgeschlagen
Friedrich O-uinzler, Ludwig Schwarz.
Viele Wähler.
Nächste Woche backt
Lsugrnbretzrln
Hermann Dierlamm.
Stockholz-Verkauf
am Montag, den 2. Dezbr-, vorm. II Uhr,
im Gasthaus zur Linde aus den Stadtwaldungen Altweg, Meistersberg, Mädig «nd Spitalberg:
40 Lose aewulzte Stöcke, geschätzt zu 165 Rm.
Gemeinderat.
Als paffendes Weihnachtsgeschenk empfehle
Gesangbücher,
den dritten Jahrgang enthaltend, in hübschen Einbänden und jeder Preislage, sowie ein neu erschienenes, bedeutend kleineres, sehr gefälliges Format.
Karl Sud, Buchbinder.
Für die Hsgrlbeschsdigten
sind von Bezirksorten an Kirchenopfer und Gemeinde-Kollekten folgende weitere Gaben eingegangen:
Deckenpfronn 33 „4L 25 ^ (früher 26 14 -A, Dachtel 14 „4L 67 -A.
Gechingen 36 „4L (fr. 218 „4L), Zwerenberg 128 „4L 70 (fr. 169 „4L 25 Unterreichenbach 28 „4L (fr. 130 „4L), Liebenzell 36 50 (fr. 83 ^ 20 A
Ostelsheim 16 «4L 30 (fr. 78 20 -H), Simmozheim 20 „4L 69 (fr. 15 «4L
34 -A, Monakam 6 „4L 50 (fr. 45 «4L), Teinach 23 -4L (fr. 143 -4L 60 «H), Zavelstein 30 «^ 25 ^ (fr. 100 „4L), Altburg mit Wsltenschwann und Spindlers- hof 84 „42 50 (frühere Sammlg. 104 -4L 10 -rZ), Kirchenopfer' 37 -4L 64 Calw 147 -4L 78 -A vr. Zahn 10 -4L, Teilgemeindepfl. Neuweiler 80 -4L, Teil- gememdepfl. Hofstett 25 -4L, die Hälfte einer Kollekte in Neuweiler 45 „4L 70 Kollekte in Agenbach 40 -4L 80 --Z, Kirchenopfer in Neuweiler 32 „4L 59 sonstige Gaben von Privaten des dortigen Kirchspiels (bes. von Meistern und Hünerberg) 31 -4L 50 -A zus. vom Kirchspiel Neuweiler 255 „4L 09 Pfarramt Hirsau 38 „4L 50 A
Wir sagen für diese Gaben herzlichen Dank.
Ilür Las Aikfskomite:
Oberamtmann Dekan Stadtschultheiß
Noelter. Wrau». Kaffner.
Der Kirchengeftmgverern
wird am I. Advent, den 1. Dezember, abends 5 Uhr» in der Stadtirche unter gefl. Mitwirkung von Fräul. Anna Federhaff aus Stuttgart, Frau Baninspcktor Bareitz-Staelin aus Ludwigsburg und Hrn. W. Schwämmle und der Orchesterbegleitung durch die Kapelle des 7. Infanterie-Regiments
das Oratorium „Naukus"
von Delir Mendelssohn-Bartholdy
zur Aufführung bringen.
Eintrittskarten einschließlich Text zu 30 (Kinder unter 14 Jahren in Begleitung Erwachsener 20 sind im Laufe der Woche in der Vereinsbuch- handlung und bei Hrn. Kesselbach, am Sonntag bis zum Beginn der Aufführung nur bei Hrn. Kesselbach zu haben.
An den Kirchenthüren findet keinerlei Verkauf statt.
Die Mitgliedskarten berechtigen nicht zum freien Eintritt. Zu der mittags von 12—3 Uhr stattfindenden Hauptprobe haben die Mitglieder oder Angehörige gegen Vorweisung der Jahreskarten freien Zutritt.
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