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Aufruf
z« Gunsten der durch die Uederjchwemrrrung im O1rernrntslre;irk Salingejn betroffenen Unglücklichen. Obdachlosen und Waisen.
In der Zeit vom 4. bis 7. Juni d. I. ist der GÜeramtsbezirk Balingen infolge von unerhörten, bis jetzt nie und nirgends in unserem Vaterland vorgekommenen Zleberschwemmnnge« den gräßlichsten Verwüstungen ausgesetzt gewesen. Auf weite Strecken des Bezirks haben die Hochwasser der Eyach- und Schmiecha-Bäche Verheerungen angerichtet, die in ihrer ganzen Furchtbarkeit nicht geschildert werden können.
Siebe» Gemeinden des Bezirks sind eine Stätte unermeßlicher Not und größten Elends geworden; viele Bewohner dieser Orte sehen an Stelle ihrer seitherigen Heimat nur noch Trümmerhaufen und stehen an den Unglücksstätten, an welchen sie seither in Fleiß und Arbeitsamkeit ihr Brot verdienen konnten; sie sind ihrer Wohnungen, ihres Viehstandes, ihrer ganzen Habe beraubt worden.
Auf den Markungen dieser — wie auch 5 weiterer Gemeinden — sind die Feld- und Futter-Erträge der ohnehin armen kleinbäuerlichen Bevölkerung teilweise vernichtet; die Hoffnung auf eine ergiebige Ernte, welche die Schäden des Futternotjahres 1893 ausgleichen sollte, ist zerstört.
Groß ist daher die Not und das Elend dieser vielen Unglücklichen, unbeschreiblich der Jammer der schwer Heimgesuchten.
Die reißenden, übermächtigen Wasser haben 46 Opfer an Menschen gefordert und mehrere Waisen und Hinterbliebene zurückgelassen, für welche zu sorgen ist.
Gegen 20V Wohnungen und Gebäude sind teils sortgeschwemmt und zerstört, teils mehr oder weniger beschädigt, so daß deren Wiederherstellung nahezu unerschwingliche Geldopfer erfordert; und doch sollte den Obdachlosen wieder eine Wohnung und eine Wohnungs-Einrichtung, den Haustieren wieder der Stall, den Feld- und Futter-Erzeugnissen wieder die Scheuer, dem armen Bauern wieder das nötige Vieh und die Ackergeräte, den Gewerbetreibenden wieder der Handwerkszeug geschaffen werden.
Zwar läßt es unser geliebter König, welcher die Unglücksstütte sofort besucht, und die Herzen, welche Verzweifeln wollten, wieder aufgerichtet hat, an landesväterlicher Fürsorge nicht fehlen; zwar läßt die K. Staatsregierung eine ausgiebige Thütigkeit zur Beseitigung der durch die Ueberschwemmungen an öffentlichem und privatem Eigentum angerichteten Schaden entfalten.
Trotzdem ist der Bezirk auf den Gemeinsinn, die Hilfe und Unterstützung unserer deutschen Mitbrüder angewiesen und erheischt die Linderung der Notlage der vielen Unglücklichen große Mittel, die nur im Wege der Privatwohlthätigkeit aufgebracht werden können; denn der entstandene Schaden geht weit über 1 Million Mark hinaus.
Solch große Not hat immer und zu allen Zeiten werkthätige Hilfe gefunden.
So ergeht den» an alle Menschenfreunde von nah und fern der Aufruf, das Klend uud die Armut unserer Bezirksbewohner lindern zu Hellen.
Gemeinsame Not erfordert gemeinsame Hilfe^ schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe; in schneller Hilfe liegt die Kraft, in die verzweifelnden Herzen Hoffnung, Trost und neuen Lebensmut zurückzuführen.
Balingen, den 9. Juni 1895.
Dccs WezrrksHitfskorniLe.
Der Borfitzende:
Oberamtrnarm Filser.
Die Mitglieder:
Dekan Kern. Oberamtsrichter Sieger. Kameralverwalter Lippoth. Oberamtsarzt vr. Hopf. Stadtpfarrer Schüz. Stadtschultheiß Eisele. Fabrikant Behr. Fabrikant Martz. Kaufmann Luppold. Oberamtspfleger Roller.
n. Bescheinigung für eingegangene Haöen.
L. B. 3 W. St. 1 M. L. 5 Fr. Sch. 3 H. u. W. K. 3 K. W. 1 CH. H. 1 N. N. 1 C. K. Wwe. 20 W, W. 6 G. L. 1 Geschw L. 1 G. M. 1 Schutzm. B. 50 A H. L. 50 -A H. G. 3 W. Sch. 3 C. St. jr. 5 G. Sch. 1 G. W. 3 I. K. 2 Gräfin Normann- Ehrenfels 10 Bk. S. 100 L. S. 50 W. C. 3 ^ VI. Kl. des Reallyceums 7 ^ 50 A Fr. W. N. 2 K. 1 Z. 3 I. N. 2 I. G. F. 1 I. N. 50 ^j, E. Sch. We. 6 I. G. 4 Fr. W. v. Sth. 3 von G. Krimmel übergeben 10 ^ 50 -A von demselben nach Ebingen übersandt 57 10 A L. R. 1 G. P. 2
We. R. 1 A. M. 3 C. W. 10 H. K. 5 Brt. Kr. 5 S. B. 1 A. S. 5 N. N. 3 K. S. 5 Pr. D. 5 Zöglinge 3 N. N. 4 C. B. sen. 50 C. B. jun. 10 P. B. 10 N. N. 40 A. A. 4 L. A. 2 H. G. 3 N. N. 1 ^ 50 --Z, G. O. 3 L. B. 3 We. St. 1 vr. K. We. 5 N. N. 1 K. H. E. 1 We. A. 1 We. G. 1 I. B. 3 N. N. 2 N. N. 1 ^ und versch. Kleidungsstücke, C. G. 2 F. St. I F. W. 1 C. B. jr. 1 M. 20 -g. C. St. 1 ^ 50 -Z, N. N. 1 E. S. 20 Fr. Sch. 2 D. N. 50 L. H. We. 3 N. N. 20 H. W. 1 C. E. 3 C. B. 3 AN. Sch. T. 6 XYZ 3 H. H. 3 G. W. 3 C. D. 2 BW. B. 1 CH. D. 2 Sp. 3 N. N. 3 N. N. 2 S. 10 N. N. 2 N. N. 40 S. 2 N. N. 60 H, N. N. 1 E. F. H. 2 A. G. 1 Chr. G. 50 ^ C. S. 2 VII. Klaffe des Reallyceums 3 F. K. 4 I. G. 1 I. D. 50 I. F. 20 ^ I. W. We. 50 N. N. 3 C. B. 50 H, K. K. 50 H N. N. 1 N. H. 3 E. G. 15 N. N. 5 R. I F. St. 1 We. W. 1 Chr. I. 1 G. H. We. 3 Fr. N. I N. N. 3 C. L. S. 20 N. N. 6 N. N. u. N. N. 4 C. Sp. 20 N. N. 3 N. N. 5 W. K. 3 I. G. 1 L. L. 2 und 6 Paar Socken, Obf. P. in L. 3 A. G. 3 H. Sch. 2 H. M. versch. Kleider und Leibweißzeug, N. N. Leibweißzeug, M. St. 1 Ueberzieher, 6 Paar Socken und Kinderkleider, S. W. 1 Paar Stiefel, 6 Paar Strümpfe, K. Sch. We. versch. Kleidungsstücke, G. Z. versch. Kleidungsstücke, C. B. Leibweißzeug und 1 Paar Hosen, We. Sch. 6 Paar Strümpfe und 1 Kiffenzieche, L. S. We. 1 Rock und 3 Paar Socken.
Namens der Unglücklichen sage ich herzlichen Dank Allen, welche so edelmütig zu Linderung der großen Not rergctragen haben. Heute wurden von mir 1000 ^ an das Hülfskomüe in Balingen abgesendet.
Zu Empfangnahme weiterer Gaben bereit
Stadtschultheiß Haffner.
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