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Die Wähler des Oberamtsbezirks Calw haben mir vor 6 Jahren die Ehre erwiesen, mich als Abgeordneter zum württemb. Landtag zu wählem- Von vielen Seiten aus Stadt und Land ist nun wieder der Ruf an mich ergangen, mich für eine Neuwahl zur Verfügung zu stellen und ich habe — meine persönlichen Bedenken unterordnend — mich hiezu bereit erklärt. Ich werde vor der Wahl in öffentlichen Wählerversammlungen die Ansichten
darlegen, welche mich bei Ausübung des Abgeordnetenmaudates leiten würden, inzwischen aber erlaube ich mir infolge mancher an mich gestellten An
fragen. meine Ansicht über einige besonders wesentliche Programmpunkte auszusprechen. In Betreff der anzustrebenden Aenderungen in Zusammensetzung der Ständekammern, widerhole ich die schon vor 6 Jahren vertretene Ansicht, daß die erste Kammer in ihrer Zusammensetzung den Volksinteressen entsprechend zu reformiren und das Stimmübertraguugsrecht aufzuheben, die Bildung der II. Kammer aber ausschließlich auf Grund allgemeiner direkter und geheimer Wahlen durchznführen ist. Der nunmehr von allen Parteileitungen geforderten Aufhebung der lebenslänglichen Amtsdauer der Ortsvorsteher bei Vereinfachung ihrer staatlichen Aufg oben, werde ich nicht entgegentreten, die Zukunft wird über die Zweckmäßigkeit einer solchen Aenderung Aufschluß geben. Eine Reform der Steuergesetze ist dringendes Bedürfnis. Die Einführung einer mit der Höhe des Gesammt- einkommens steigenden Einkommenssteuer, wie sie andere Länder bereits besitzen, soll die Mittel gewähren, die kleineren Einkommen entsprechend zu entlasten, beziehungsweise bis zu einem gewissen Betrag frei zu lassen, auch die örtlichen Konsumsteuern zu beseitigen. Durch Einführung einer allgemeinen Weinsteuer an Stelle des Umgeldes, wofür ich mich schon vor Jahren verwendet habe, soll die lästige, vielfach nachteilige Keller-
kontrole Wegfällen. Eine gerecht durchgeführte progressive Einkommenssteuer dürfte die Mittel gewähren, der Landwirtschaft, welche unter der
Entwertung aller ihrer Erzeugnisse infolge der übermäßigen auswärtigen Zufuhren schon seit längerer Zeit leidet, mit denjenigen Maßregeln zur Hilfe zu kommen, welche den landwirtschaftlichen Erwerb zu unterstützen geeignet sind. Die Bedürfnisse der Gewerbetreibenden sind mir als Vorsteher einer gewerbereichen Stadt wohl bekannt, ich werde für deren Interessen, wie immer eintreten.
Eine Verbesserung der Nachbarschaftsstratzen , wird der Landwirtschaft sowohl als den Gewerben zu gut kommen und überhaupt Verdienst bringen. Wird ein derartiger Plan von dem Bezirk und den einzelnen Orten energisch in die Hand genommen, so werden auch für unser Oberamt größere Staatsbeiträge zu erwirken sein, wie solche andere Bezirke zu ihrem großen Vorteil schon früher erhalten haben. Durch zweckentsprechende Einteilung läßt es sich herbeiführen, daß die einzelnen Gemeinden nicht empfindlich belastet werden. Ich bin mir der verantwortungsvollen Pflichten wohl bewußt, welche ein Landtagsmandat dem Volk und Vaterland gegenüber mit sich bringt, insbesondere in einer Zeit, in der die Ansprüche an die Bürger und an den Staat sich fortwährend steigern, wo weite Kreise der Bevölkerung einen harten Kampf ums Dasein führen und früher nicht gekannte Kämpfe bevorstehen. Ich unterziehe mich der Kandidatur nicht in Selbstüberhebung oder aus Sucht nach Ehre, sondern lediglich nur deshalb, weil aus weiten Kreisen der Bevölkerung die Aufforderung hiezu an mich ergangen ist. Wenn ich daher glaube, diesem Ruf Folge leisten zu müssen, so geschieht dies in der Hoffnung, vermöge meiner vieljährigen Kenntnis der Verhältnisse unseres Heimatbezirks, sowie vermöge meiner Bekanntschaft mit den Bedürfnißen der Gewerbetreibenden, der Bauern, Arbeiter und sonstigen Stände dem Bezirk und dem Vaterlande nützen zu können. Möge meine Kandidatur wohlwollend ausgenommen werden!
Ealw, den 14. Dezember 1894.
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Calw» 10. Dez. 1894.
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Hiezu ladet freundlichst ein
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Bürgerausschußwahl.
Vorschlag des VEsvereins.
Die Wahl findet am Tonnerstag» den 20. Dezember, von 0 bis- 2 Uhr ohne Unterbrechung statt.
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