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LaS amerikanische Patent zu dem Motorzweirad sollen 50V OVO Dollars und für das englische Patent 50000 Pfd. St. geboten sein. Herr Otto Kühn, Fahrradhändler in Stuttgart, wird mit einem solchen Motorzweirad auch in Stuttgart Probefahrten machen.
Leipzig, 19. Juli. Gestern Mittag führte Schneider Dome von Mannheim seinen kugelsicheren Panzer einem geladenen Publikum im Krystallpalast vor. Anwesend waren die Spitzen der Behörden, beinahe das gesamte Offizierkorps und Vertreter der Presse. Der Kunstschütze Martin gab aus einem Jnfantriegewehr Modell 88 einige Schüsse auf den mit dem Panzer bekleideten Dome ab, bei dem nur ein leichtes Zucken nach jedem Schuß bemerkbar war.
Berlin, 19. Juli. Fürst Bismarck hat sich bei seiner Reise nach Varzin in Stettin während eines kurzen Aufenthaltes über seinen Gesundheitszustand ausgesprochen. Er versicherte, daß es mit seiner Gesundheit gut stehe, nur schlafen könne er sehr wenig. Seine neuralgischen Schmerzen nn Gesicht, die ihn hin und wieder auch gegenwärtig plagten, werde er wohl nicht mehr loswerden. Der Fürstin gehe es nicht gut; sie habe sich wahrscheinlich in Friedrichsruh bei der Fahrt in offenem Wagen erkältet. Ihr Befinden mache ihm Sorgen.
Berlin, 19. Juli. Der „Reichsanzeiger" teilt mit, daß bei der aus Petersburg gekommenen erkrankten Frau Cholera festgestellt worden sei. Vorsichtsmaßregeln sind ergriffen, sodaß die Gefahr der Weiterverbreitung der Krankheit nicht besteht.
Berlin, 19. Juli. Der „Lokalanzeiger" erfährt zur Affaire Kotze, die Untersuchung ist soweit gediehen, daß in 8 bis 14 Tagen die Entscheidung erwartet werden kann, ob das Hauptverfahren eingeleitet oder der ganze Prozeß niedergeschlagen werden soll.
Berlin, 18. Juli. Das „Berl. Tageblatt" meldet aus Rom, die nunmehr auch in offiziöse Blätter übergegangenen Nachrichten über den Schwächezustand deS Papstes seien völlig grundlos. Das Befinden desselben sei befriedigend.
Graudenz, 20. Juli. Die Polizei verhaftete einen Holzkaufmann David Rappaport aus Galizien. Von seiner Traft soll am Weichselufer zwischen Thorn und Kulm ein cholerakranker Flößer behufs Vermeidung der Quarantaine ausgesetzt worden sein.
Rom, 18. Juli. Crispi zeigt sich sehr beunruhigt wegen der zahlreichen anarchistischen Drohbriefe, welche ihm wiederum in den letzten Tagen zugingen und worin ihm mitgrteilt wird, daß man sein« in Neapel wohnende Tochter töten werde. — Bis jetzt sind insgesamt etwa 3000 Anarchisten verhaftet worden.
Rom, 20. Juli. Das Schwurgericht verurteilte den Anarchisten Lega zu 20 Jahren Zuchthaus. Nachdem das Urteil verkündet war, schwenkte
Lega seinen Hut und rief „Hoch die Anarchie!" Während des Prozesses wurde vor dem Tribunal ein Anarchist festgenommen der ein Packet rotgedruckter Manifeste bei sich trug.
Lüttich, 18. Juli. Heute früh fand in dem nahegelegenen Hermalle »in Dynamitattentat statt. Die Bombe war vor dem Haus des Bürgermeisters Francotte niedergelegt, sie zerstörte den Balkon und zertrümmerte die Hausthüre und alle Fenster. Francotte ist als Professor der Universität Lüttich bekannt. Er befand sich allein im Haus, während Frau und Kind sich auf einer Villa befanden. Der Grund des Attentats ist unbekannt. Die Polizei soll dem Attentäter auf der Spur sein.
Belgrad, 19. Juli. Aus der Strafanstalt in Poscharcwatz sind sechs gefährliche wegen Raubmordes zum Tode verurteilte Heiducken entwichen.
London, 18. Juli. Das Individuum, welches in der Nähe des Parlaments verhaftet wurde, als es den Abgeordneten James überfallen wollte, ist als ein gefährlicher Wahnsinniger erkannt und in eine Irrenanstalt gebracht worden.
Chicago, 17. Juli. Durch die Explosion des Pulverkastens einer Batterie wurden gestern drei Soldaten getötet und zwölf verwundet. Vorübergehende Personen wurden zu Boden geworfen. — Gestern abend entgleiste ein Zug der Grand-Trunk- Eisenbahn bei Battle-Creek (Michigan). Der Heizer wurde getötet, mehrere Personen verwundet. Die Entgleisung soll böswillig herbeigeführt worden sein.
Newyork, 18. Juli. In den Südwestgebieten Mexikos haben gestern schreckliche Erdbeben stattgefunden. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt. Einzelheiten fehlen noch.
San Francisco, 18. Juli. In Oakland haben gestern abermals Streikende versucht, einen Eisenbahnzug mittelst Dynamit zu zerstören. Der Anschlag mißlang und nur die Maschine wurde beschädigt.
Birmingham (Alabama), 17. Juli. In den „Pratt-Minen" fand in dem Augenblicke, wo die Neger, welche die Ausständigen in den Minen ersetzen, die Arbeit verließen, zwischen den Negern und den Ausständigen ein Zusammenstoß statt. Die Ausständigen feuerten und verwundeten drei Neger. Als die Polizei hierauf auf die Ausständischen schoß, entwickelte sich ein Kampf, bei welchem 6 Personen getötet und 20 verwundet wurden.
— InHazleton (Pennsylvanien) explodierte inmitten einer Gruppe von Bergarbeitern eine große Menge Minenpulver. Acht Amerikaner wurden getötet und 150 Neger mehr oder weniger schwer verwundet. — Im Südwesten von Mexiko gab es heftige Erdbeben. Zahlreiche Gebäude stürzten ein. Die Zahl der Verunglückten ist noch unbekannt.
vermischtes.
— Ein Rezept gegen den Biß tolker- Hunde veröffentlicht ein 82 Jahre alter Förster wie folgt: Ich will mein vielbewährtes Mittel gegen den Biß toller Hunde nicht mit in das Grab nehmen, sondern es veröffentlichen; es ist der letzte Dienst, den ich der Welt thun kann. Man nehme warmen Weinessig und laues Wasser, wasche damit die Wunde rein aus und trockne sie. Dann gieße man einige Tropfen Chlorwassersäure auf die Wunde, weil Mineralsäuren das Gift des Speichels zerstören.
WerHiob war. Ein Schulinspektor wendete sich, so erzählt das „N. W. T.", in der Schule an den Lehrer mit der Frage, ob die Kinder auch fest in der Bibel seien. Auf die bejahende Antwort des Lehrers ruft der Schulinspektor einen der Jungen heraus und richtet an ihn die Frage: „Mein Kind, , weißt Du, wer Hiob war?" Der Kleine antwortete ohne Zögern: „Ein Postmeister!" Der durch die Antwort etwas verblüffte Schulinspektor erkundigte sich bei dem Kleinen, wieso er auf diesen Gedanken komme. Der Junge erwiderte unbefangen: „Gestern kam der Herr Lehrer in die Schule und sagte: „Kinder, eine Hiobspost, der Schulinspektor kommt morgen."
Ein Wißbegieriger. Aus Wien berichtet man: Sicherheitswachmann Brücker bemerkte Samstag nach Mitternacht im Donaukanal oberhalb der Stefaniebrücke einen jungen Mann, der mit dem Körper bis zum Halse im Wasser war und sich mit den Händen an einer Platte festhielt. Der Wachmann eilte über die Böschung und zog den vermeintlichen Lebensmüden aus dem Wasser. Auf die Wachtstube gebracht, gab der Bursche, der 22jährige Schriftsetzer Max Mike, an, daß er durchaus nicht lebensübervrüsfig sei, sondern sich nur überzeugen wollte, wie lange es dauern würde, bis ein Sicherheitswachmann zur Rettung herbeikäme. Max Mike wird polizeilich bestraft werden.
Standesamt Kak».
Geborene:
11. Juli. Anna Margarethe, Tochter des Gottliek. Hell mann, Fabrikarbeiters hier.
13. . Friedrich Wilhelm, Sohn des Friedrich
Schweighardt, Carbonniseurs hier.
14. „ Paul Heinrich, Sohn des Jakob Schneider,.
Küfers und Küblers hier. « Gestorbene:
16. Juli. Gottlieb Raißle, Kaufmann hier, 58 I. a.
17. „ Johannes Schnierle, 12 Tage alt, Sohn
des Friedrich Schnierle, Spinners hier..
18. . Johann Georg St einhilb er, Tuchmachers
Witwe, Katharine Barbara geb. Hild- wein hier.
Gottesdienste
am 9. Sonntag nach Hrinitatis.
Vom Turm: 381. Kirchenchor: „Gott deine Güte reicht" (Ges. Nr. 10) von Beethoven. Predigtlied: 378. 9 Uhr Vorm.-Predigt: H. Stadtpfarrer
Schmid. 1 Uhr Christenlehre nnt den Söhnen. 2 Uhr Nachm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Schmid. Mittwoch, 25. Juli. Aetertag Jakovi.
9 Uhr Vorm.-Predigt: H. Stadtpfarrer Schmid».
Amtliche Bekanntmachungen.
Bad Teinach.
Ans Inlksbifest
wird nächsten Mittwoch, den SS. d. M., von nachmittags 3 Uhr an, mit Eselrennen, Wettlauf, Hahnentanz, Sackhüpfen, Klettern und Wassertragen in herkömmlicher Weise hier abgehalten.
Solche, welche sich an Vorstehendem beteiligen wollen, wollen sich zeitig bei dem Unterzeichneten anmelden. Diejenigen, welch« als Hahnentänzer und -Tänzerin auftreten wollen, müssen in Bauerntracht gekleidet sein.
Schultheiß Holzäpfel.
Revier Langenbrand.
Wegsperoe
betreffend.
Die von den Schultheißenämtern Grunbach und Kapfenhardt angeordnete Sperrung der Straße Kapfenhardt— Unterreichenbach wird mit dem Anfügen in Erinnerung gebracht, vaß der Verkehr auf dieser Straße wegen eines oberhalb derselben in Ausführung begriffenen Waldwegbaus zur Zeit stark gefährdet ist.
Die Oeffnung der Straße an den Samstagen, wie in letzter Zeit üblich war, ist gegenwärtig nicht möglich.
Als Ersatz bleibt die Benützung de»
Sträßchens auf der rechten Thalseite eingeräumt.
K. Revieramt. Gönner.
Pflaster- rc. Accord.
1) 200 gm neues Pflaster in der Bad
gaffe,
250 gm neu zu arbeitendes Pflaster, 200 gm Vorlage.
Zu dem neuen Pflaster werden Kuseler Steine von der Stadt geliefert.
2) Die Herstellung eines Trottoirs aus Beton in der Ladgaffe.
3) Grabarbeiten und Legung von 35 lfdn. m Crmrntröhren, ferner Um
arbeitung von ungefähr 200 gm altem Pflaster im Postgäßle. Offerte auf diese Arbeiten sind schriftlich und versiegelt mit Bezeichnung der Arbeiten bis zum 23. ds. abends 5 Uhr einzureichen.
Stadtschultheißenamt.
Haffner.
Privat-Anzeigerr.
Ltatt bosonäersr ^vrslxs:
Willis LskuLiitksr L. fl. l,acsus.i
Verlobte.
Usicksvbsim.
ckuli 1894.
v.-v.
WonatsVerfammtung
nächsten Montag in der „Linde". Nächste Woche backt
Laugenbretzrln
Fr. Pfrommer» oberes Lederrck.
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Loneoröis Lulzv.
Samstag, den S1. d. M.»
abends '/-8 Uhr, findet die jährliche
Generalversammlung
bei Frau Weiß statt.
Tagesordnung:
1) Rechenschaftsbericht,
2) Neuwahl,
3) Aufnahmen.
Die Mitglieder werden zu zahlreichen^ Erscheinen freund!, eingeladen.
_Der Ausschuß.
Kein schmeckendes deutsches
Sct?r»>ci»»efett,
bei 1 Pfund 50 Pfg.,
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„10 „ 48 „
für Wiederverkäufe! billigst, bei
vesKei»Ien.
Klautreurer Portland-, Roman- u. Prima-Cement
trifft nächsten Montag in Althengst ett ein und empfiehlt ab Bahnhof billigst
Stammhrim. Carl Weift»