Marsches 3 weitere Kilo an Gewicht verloren. Er ist 35 Jahre alt, schmächtig gebaut und Fleischesser, doch aß er während des Marsches nur selten Fleisch, höchsten» am Abend; seine Nahrung war vorwiegend Milch mit rohen Eiern vermengt, Kaffee, Schwarzbrot und Obst. Er marschierte täglich und legte durchschnittlich 80 Kilometer zurück. Um 6 Uhr 52 langte ein Student an, der seinen Namen nicht nennen wollte. Er ist 19 Jahre alt und sank von 60 auf 85 Kilo Gewicht. Er war atemlos und in schlechter Verfassung; er erklärte, er werde so etwas nie mehr mitmachen; es sei rein, um blödsinnig zu werden. Er marschierte täglich 14 bis 17 Stunden und machte durchschnittlich 81, am letzten Tage 83 Kilometer. Um 7 Uhr traf Rentier Goldbach ein. Er ist 43 Jahre alt, sank an Gewicht von 61 auf 57'/, Kilo, ging täglich 14 Stunden und legte durchschnittlich 80 Kilometer zurück. Die Vegetarier sind außer sich vor Freude. Gestern Abend gab der Wiener Vegetarier-Verein den Siegern Peitz und Elsässer ein zweites Bankett mit folgender Speisekarte: Frisches Wasser; Spargel- und Karfiolsuppe mit Knödeln; Grüne Erbsen mit Reis; Gemischter Salat (Häuptel- und Gurkensalat), Erdäpfel und rote Rüben (mit Eiern), in Zitronensaft; Ragoutgemüse (Karfiol, grüne Erbsen, Reis, gelbe Rüben und Pilzling); Mandelpudding mit Chaudeau; Schrotpudding mit Saft; Diverse Torten: Graham und Sandtorte; Frisches Obst und Südfrüchte. Es wurden viele begeisterte Reden gehalten zum Preise des Vegetarismus, aus dem die Kraft und Ausdauer quelle und von dem auch die Lösung der sozialen Frage zu erwarten sei. Auch Peiz und Elsässer hielten Reden: letzterer erklärte, der Vegetarismus sei keine bloße Magenfrage mehr, sondern eine Sache von höchster moralischer Bedeutung. Von zahlreichen Vereinen waren Glückwunschtelegramme eingelaufen, darunter eines aus Berlin mit dem lakonischen viel Heiterkeit erregenden Wortlaut: „Gut Bein!"
Nermischtes.
— Das kommt davon. „Himmel, haben Sie aber ein verschlagenes Gesicht!"-„»Seit
Calw.
Keu- und Aehmdgras- Herkauf.
Nächsten Montag, den 12. Juni, wird der heurige Ertrag der kl. Hummelswiese im Meß von 63 a, vom Hauacker 78 a, von 1 Abschnitt beim Auffüllplatz und von 1 Abschnitt beim neuen Schulhaus im öffentlichen Aufstreich verkauft.
Liebhaber wollen sich beim Eiskeller morgens 7 Uhr einfinden.
Stadtpflege.
_ Hayd.
Verpachtung.
Kommenden Diontag, den 12. ds., morgens 8 Uhr,
wird der Kirschenertrag an der Bahnhofstraße bis zum Krappen auf mehrere Jahre meistbietend verpachtet.
Zusammenkunft beim Bahnhof.
Stadtpflege.
Oberhaugstett.
Langholz-Verkauf.
Am Dienstag, den 13. !Juni, vormittags 10 Uhr, kommen aus hiesigem Gemeindewald auf dem
Rathaus zum Verkauf:
237 Stück Langholz mit 200 Fm. II. bis V. Klaffe.
Kaufsliebhaber sind eingeladen. _Gemeinderat.
§«MlschM>
treffen nächste Woche auf dem Bahnhof Calw ein.
E. Georgii.
acht Tagen habe ich mir nämlich vorgenommen, den Leuten immer die ungeschminkte Wahrheit zu sagen, und nun sehen Sie die Folgen davon!"
ZeichenderArmut. Erstes Dienstmädchen: „Warum gehst Du denn schon wieder aus dem Dienst?"
— Zweites: „Ach, denk' Dir nur, die Leute sind so arm, daß immer Zwei auf einem Klavier spielen muffen."
(Eingesendet.)
Die sachlichen, zahlenbelegten Wahlreden des Volksparteikandidaten Cleß finden im Bezirke allseitig großen Beifall und glänzen darin hauptsächlich, daß sie ohne Phrasen sind und Jedem rin klares Vergangenheits- und Zukunfts-Bild eröffnen.
Kein Wunder, daß jeder Volksmann mit Stolz auf ihn blickt und in ihm den rechten Mann des im Untersinken begriffenen kleineren Volksstandes erblickt, ehe derselbe vollends ganz dem Sozialismus in die Arme fällt.
Es ist höchste Zeit, daß der Radschuh eingelegt wird, denn das Steuerbuch des Volkes — im Gegensatz des oberen Standes — spricht mehr als alles.
Wenn unser 4 Millionenheer in einem Kriege so leichthin vernichtet werden sollte, so helfen auch die paar tausend Mann Halbtauglichen, mit welchem die Vorlage mit der Volksvertretung in Differenz steht, nichts mehr und ist es dann noch gut oder um so besser, wenn das zivile Volk,
— dessen Gut und Blut doch nur schier allein herhalten muß — noch einige Kraft hat, den eindringenden, übrig gebliebenen Mordbrennern den Weg zu zeigen.
Ein Volks«««« und Fkldsoldat _ von 1870/71 _
Kitterarislhes.
Us m schwäbisch« Volksleaba. Eine Sammlung heiterer und ernster Erzählungen im schwäbischen Dialekt von Wilhelm Unseld. Brosch. ^ 4.—. Elegant geb. 5.—. Ver
lag von vr. E. Albert L Co., in München.
Ein brillant ausgestattetes Buch, das indes auch literarisch manche Schöpfung ' ähnlicher Tendenz weit überragt. So spricht, denkt und fühlt das Volk; da ist kein verzerrtes Wort, keine gemachte Pointe. Wenn alle Jene, die sich Dialekt-Dichter heißen und als solche sogar mitunter von Unkundigen gepriesen werden, trotzdem sie von der Mundart, in der sie zu schreiben vorgeben, oft keine blaffe Ahnung haben, halb so Gelungenes zu Stande brächten, wie Wilhelm Unseld, der Dichter von „Us d'r Hoimat", Dialektwerke würden leichter Absatz finden. Unseld lebt im Volke, von dem er uns erzählt; seine Gestalten sind keine Schemen, alles was er zu sagen weiß, ist unverfälscht. Wir verzichten darauf, dies oder jenes als besonders wohlgeraten hervorzuheben. Alles klingt in diesem Buche echt und wird jeden befriedigen, der Verständnis für Dialektdichtungen hat.
Standesamt Kak«.
Geborene:
5. Juni. Paul, Sohn des Friedrich Schnürte, Baumwollspinners hier.
5. . Anna Maria, Tochter des Josef Merkt,
Hilfsbremsers hier.
Getraute:
3. Juni. Wilhelm Rudolph, Steuerwächter in Forch- tenberg, OA. Oehringen und Fricdricke Haydt hier.
8. „ Theodor Wieland, Apotheker und Eugenie
Federhaff hier.
6. » Ignaz Salber, Zugmeister und Katharine
Martin hier.
Gestorbene:
2. Juni. Christian Stäudle, Damenschneiders Ehe
frau Karoline geborene Finkbeiner hier,- 56 Jahre alt.
3. . Friedrich Schill, Spanner hier, 64 Jahre a.
Gottesdienst
am Sonntag, den 11. Juni.
Vom Turm: 310. Predigtlied 297. Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern. 2 Uhr Nachm.-Predigtr Herr Stadtpfarrer Eytel.
Mittwoch früh 7 Uhr Betstunde.
Mache einem hiesigen und auswärtigen Publikum bekannt, daß ich am
nächsten Sonntag, den 11. und Montag, den 12. ds. Mts., mein elegantes
DoppelLarousek,
sowie meine neugebaute englische
Luft-Schiff-Schaukel
auf dem Brühl zur gefälligen Benützung aufgestellt habe. Zu einer recht zahlreichen Beteiligung an der Luftfahrt ladet ergebenst ein.
F. St- 11 .
Z»
luek — ku6>L8l<in — Kammgsi-n-Ltoffen
L kdeviols
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heiten für den Sommer.
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Teinach
Im „Hirsch" hier hat sich ein gelber
- Rattenfänger
eingestellt. Der Eigentümer kann denselben gegen die Einrückungsgebühr und Futtergeld daselbst abholen.
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Laugenbrrtzeln
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von
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Blaubeurer, trifft dieser Tage wieder- ein Waggon in Althengstett ein und ist ab Bahnhof, sowie ab Lager Althengstett, Gasthaus z. Rose, und hier- stets billigst zu haben.
Stammheim. Carl Weist.