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g, den 30. März, 1 Uhr,
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Kalb 22 Wochen gute Milcherin, ut Bettlade und ca. 2 Nm. Holz, ind 1 Hahn, l aversationslexikon, chlag 20 und e Gegenstände, in jeden Tag und Ztr. zu ^ 4. —,
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ehmann, Wirt.
Beilage zum „Calwer Wochenblatt
Nro. 36.
Jeuiktet orr.
,- Nachdruck verboten.
Nuf dem Wasenhof.
Erzählung von H. Moevingus.
(Fortsetzung.)
Das Mädchen blieb einen Augenblick stehen und wischte sich den Schweiß mit dem Cchurzzipfel von der Stirn.
Ich schaff', damit Ihr faullenzen könnt, sagte es. Der Tote drin ist Euch allen mit einander nit halb so lieb g'wesen wie mir, und just darum versorg' ich ihm sein Vieh, wie wenn er noch am Leben war! Ich weiß, eS thät ihn kränken, käm' auch nur ein Stückle zu Schaden.
Spiel' Dich doch nit als die Heilige auf, Käthe, höhnte der Knecht, weiß auch, warum Du di« Wurst nach der Speckseite wirfst. Heißen soü's, die Käthe allein hat g'schafft und den Hof versorgt, wenn der Erbbauer kommt, gelt Mädel?
Nimm Du Dein ungewaschenes Maul fein in acht, sagte Käthe, und das eine veilchenblaue Auge funkelt- zornig zu dem Sprecher hinüber. Mit mir such' keine Häirdrl, Anselm, ich rat'S Dir im Guten.
Die Eimer einhakend, ging sie dem Stalle zu.
Ich verwett' mein Leben: die wischt Dir noch mal eins aus, Anselm, lachte ei» Knecht, mit der ist'» nit gut Kirschen essen, die versteht sich auf keinen Spaß.
Ich weiß nit, warum mir das Mädel so gut g'fällt, sagte Anselm, trotzdem sie so rot wie ein Fuchs ist und nur das ein« Aug' hat. Wie ich sie nur anschau, möcht' ich gleich mit ihr Händeln und doch muß ich an mich Halle», daß ich nit über sie herfall' und sie verküß. Sie hat doch was Apartes an sich, etwas, das mich manchmal an den Bauer selig g'mahnt.
Ja, stimmte der vorherige Sprecher, Matthias mit Namen, bei, sie waren beide von einem Schlag. Und Wunder g'nommen hat mich's, wie sie so schäkerig mit einander umgangen sind und wie der Bauer selig, der doch gegen alle rechtschaffen grob und scharf sein könnt', sich gegen die Käthe nie ein Wörtle z'viel erlaubt hat. Ich mein' immer, hier sei noch was Versteckte» auf dem Hof, das nochmal ans Licht kommen wird, ich-
Während er noch sprach, war ein graues, gebücktes Männlein zu den Knechten getreten. ES war Hansel, der Kuhhirt, der nun schon seit zwei Menschenaltern sein Brot auf dem Rosenhof aß.
So. also was Verstecktes soll auf dem Hof sein? Ein verscharrter Schatz, oder em alter Fußboden, oder ein Rattenloch, oder sonst was Rares, wie?
Du, Hansel, kommst so grad' wie g'rufen, und Matthias rückte ein wenig zur Sette, dem Allen Platz zu machen. Da sitz' hin und erzähl' was, aber was g'icheit's, son« richtige Mords- oder Gruselg'fchicht. Geh' bissel raus aus Dir, Hansel, weißt ja alles, was fett 50 oder 60 Jahren hier g'schehen ist. Ich bleib dabei: mit dem Bauer selig war was nit in Richtigkeit. Sag, ,st noch keins auf dem Hof umgebracht?
O ja! an die 2—300 Ochsen und etliche hundert Stück Kalben, die Schaf und das Federvieh garnit g'rechnet.
Ei Du Sakra . . . . , da soll Dich doch gleich das Lichtmännle vom Kniebis mit Deinen faulen Späß'holen! Sei doch bissel umgänglich, erzähl'was, z. B. warum der Bauer selig allerweg so kuriose Augen g'macht hat. Man kriegte ja den Schüttelfrost und '»e Gänsehaut über den ganzen Leib, wenn man nur 'neinschaute. War das immer so?
Matthias blinzelte den andern Knechten zu, offenbar wollte er sagen: nur Geduld er wird schon reden. Hansel schüttelte den grauen Kopf, zog Knaster und Feuerstein aus dem Sack und stopfte sein Pfeifchen.
Nil immer, sagte er lakonisch.
»Deine Red' kann man just auch mit dem Eü'stock messen! Bist ja verdammt maulfaul heut.
Hansel that einen kräftigen Zug.
'»kommt mir nit zu, über den zu schwätzen, der mich, seit ich denken kann, g'kleidet und g'füttert hat. Er war mir ein guter Brodherr, der Bauer selig; ich wünsch ihm alles Gute droben und ein ku.zes Fegfeuer. — Ich glaub'» ja selber, daß ihm was schwer aufs Herz druckt — was es war, das weiß ich selber nit, Hab' auch nie drum g'sragt. 's hat em jed's sein Päckle z'tragen, da mutz man nit nachspüren, was drm ist.
War denn der Bauer auch mal vergnügsam?
O ja! Seit selbiger Stund aber, wo er ms Holz ging, hat er nimmer g'lacht.
Et was Du sagst! Wann war denn das?
Wie viel Jahre es her sind, weiß ich nit so g'nau. Der Franzel war damals ein Bübbz von 5 oder 6 Jahren. Eine» Tages ist der Bauer selig ins Holz gangen. Dazumgl stand auf der Wiese am Btümlitzb-rg noch Baum an Baum blü zum See hinunter. Der Bauer wollt das Teil abholzen lasten und sich au« Buchau Arbeiter holen, denn die unseren hatten sich anderswo für etliche Wochen verdungen. — Der Bauer ging also, und wie er gerade durchs Hosthor schritt, kam ich ihm mit dem Franzel entgegen. Der Knirps faß rittlings vor mir auf dem Gaul und hielt sich mit den dicken Patscheln an der Mähne fest. Schau, bist ern kecker ReiterSmanr» Frrmzel, sagte der Bauer und der Bub' lachte und ich lachte und der Bauer lachte auch, daß eS eine Lust war anzuhören. So lachend ging er fort ... wie er aber wirderkam — 's muß zwischen 3 und 4 in der Früh des nächsten Tages g'wesen sein — ist ihm das Lachen rurgangen gewesen und seither hat er nie mehr auch Nur die Lippen verzogen.
Und die ganz' Nacht war er sott?
Hansel nickte.
Ja, die ganze Nacht. Ich wacht' in Angst und Sorge um ihn Stunde um Stunde. Wie der Tag graute, schlich ich hinaus, am Thor nach ihm zu spähen —
richtig, da kam er daher g'schwankt wie ein schwer Ang'trunkener. Ich will aber verdammt sein in Ewigkeit, wenn auch nur zwei Tropfen Wein über seine L'ppen kommen sind. Er hat nie früher oder später ein geistig G'tränk zu sich g'nommen, ich weiß auch vom Wirt, daß er nit den Fuß in die Schcnkstub' g'setzt hat.
I, wo war er denn? Doch nit bei den Geistern im Blümlisberg?
Hansel machte ein gar ernstes Gesicht und zuckte die Achseln.
Ich weiß nit, wo er war, ich weiß nur, daß er von da ab wie ausg'wechselt war. Seine Stimme sank zum Flüstern herab. Spott' nit über die Geister vom Blümlisberg, Matthias. Schlag' ein Kreuz und bet' ein Ave und sei froh, wenn Du sie nit z'sehen kriegst. Damals sollen sie um'gangen se.n jede Nacht zornentbrannt d'rüber, daß der Bauer den Wald wollt abholzen lasten. Hüpfende Irrwische, Stimmen, Nebelstreifen und anderer höllischer Spuk ist im Wald g'sehen worden. Wer kann's wissen ob die Unholde ihren Grimm nit am Bauer ausg'lasten haben? Warum hätt' er daAWäldle sonst stehen lasten noch volle fünf Jahr? Und warum ist jetzt auf der Wiese so ein kärglicher Graswuchs, wie sonst nirgends? Ich sag' Euch, die Geister Hausen noch in der Scholle, und lasten kein Hälmle aufkommen.
Bleib mir mit Deinen G'spenstern vom Leib, Hansel, ich hör' wohl ganz gern von ihnen erzählen, aber dran glauben thu ich nit. Müßt' ja sonst weiß Gott dümmer sein, wie das Vieh im Stall. Aber recht Hab' ich doch und was ich Euch vorhin schon sagte — und Matthias sah sich triumphierend im Kreise um — das mit dem Mord und dem Aengstel, Ihr wißt'S schon — das ist jetzt voll g'wiß wahr!
Hansel fuhr bei dem Worte »Mord" zusammen. Er erwachte aus tiefem Sinnen.
Mög's mir der Herrgott vergeben, daß ich mich verschwätzt Hab', 's war Unrecht, ich hätt's nit thun sollen. — Wahr' Deine Zung' Matthias, daß sie da« Wort nicht wiederholt, das einen braven Mann verunglimpft, der noch dazu Dein Brotherr war und jetzt nimmer am Leben ist. Ich Hab' oft d'rüber nachg'dacht, was in der Nacht hat g'schehen können, aber nimmer ist mir der Gedanke an eine Unthat auf- g'stiegen. Der Bauer hatte keinen Feind, es war ein stllltr, nüchterner Mann, der sich auf keine Händel einließ. — Und glaubst denn, so was bleibt verborgen und käm nit doch unter die Leut? Und wenn er auch emS umbracht hätt', so müßt' doch das nachher verschwunden sein, gelt, man hätt's doch vermißt und g'sucht. Nein, Matthias, das ist ein schändlich Unrecht, das Du dem Toten dort anthust, büt's ihm ihm Stillen ab.
In diesem Augenblick ließ sich Pferdehufschlag und Peitschengeknall vernehmen.
Die Knechte sprangen auf.
Das ist der Erbbauer!
Der Franzel! und Hansel humpelte auf feinen alten Füßen so schnell er Vermochte zum Hosthore. Eine kräftige jugendliche Männergestatt schwang sich eben vom Sitze herab.
Dem alten Hansel traten Thränen in die Augen.
Das ist der Franzel — das ist mein Franzel, o Du gütiger Gott, er ist wieder da, der herzige Bub! Grüß Euch Gott, Erbbauer, grüß Euch Gott!
Der junge Bursche fing den Alten in den Armen auf.
Hansel, alter Hansel, grüß Dich Gott!
Ich fühl Euch — Ihr seid's — schluchzte der Alte und wie — wie schmuck! Ihr habt Eures Vaters G'stalt, und Eurer Nlutter G'ficht, die di« schönste war, die ich je g'sehen.
Der Hansel hing wie eine Klette an dem jungen Burschen. Von allen Setten kamen nun Knechte und Mägde herbei, den Erbbauer zu begrüßen. Die meisten starrten ihn an, als käme er schnurstracks vom Monde.
Hast je schon so'n Rockschnitt g'sehen? flüsterte einer der Knechte.
Und die gültene Kett', und den Ring, und die Nadel in der Schlupfschlinge?
Und die feinen Stiesel!
Der könnt' nur g'faüen, raunt eine junge Magd ihrer Kameradin zu. Schau nur die prächtigen Haar' und das herzige Schnauzdärtle und die guten Augen, wo er hat — ich wollt', er rühm mich zur Frau, ich thät ihm auch alle Tag' die Händ' dafür kästen.
Die andere gab ihr einen Schlag auf den Mund. Schwätz' nit verrückt! Der nimmt Dich und mich nit, für den ist ein Prinzcßle grad' gut g'nug.
Der Erbbauer musterte das Gesinde scharf, als suche er jemand, er sagte aber nicht wen. Indem er dem Hause zuschritt, kam Käthe mit den leeren Trankkübeln vom Stalle her. Sie blieb stehen, und auch er stand still, und einige Sekunden sahen sie sich stillschweigend an. Dann rief der Erbbauer: Grüß Gott, Käthe; Er hatte bemerkt, wie das Gesinde scharf nach ihm und der Dime schaute. Grüß Gott, Erbbauer, gab das Mädchen zurück, und die Kübel ergreifend, ging sie der Küche zu. Dort stellte sie rasch die Geräthe fort. Ihre Brust hob und senkte sich ungestüm. Wie ganz anders hatte sie sich das Wiedersehen gedacht, wie viel herzlicher und ft rundlicher. Daß sie auch just im Stalle hatte sein müssen, während er kam und daß keine der Mägde ihr ein Wörtlein davon gesagt! Und dann sein plötzlicher Anblick >m Hof, sein kurzes, so hochfahrig kündendes Grüß Gott, Käthe — ja, was wollte sie denn eigentlich, wie hätte er sie denn begrüßen sollen? Und was war sie denn, welche Ansprüche durfte sie machen?
Käthe bedurfte einiger Zett. um äußerlich wenigstens ruhig zu erscheinen. Zum Glück gelang ihr dies, als Hansel in die Küche trat.
Hab's trotz meiner siebenzig Jahr noch nit erlebt, daß eine so den Bauern grüßt, wie Du, Käthe, polterte er. Grüß Euch Gott Erbbauer, und nix mehr und denn vorbeig'sprungen, als ob er schon zehn Jahr auf dem Hof wär und Dich gar nix anging. Ist das Manier, schickt sich daS, he?
(Fortsetzung folgt.)
Seilage Wochenbl.