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Beilage Wochenbl.

Beilage zumCalwcr Wochenblatt"

Jeuicketon.

Nachdruck verboten.

Nuf dem Nosenhof.

Erzählung von H. Moevingus.

Die Schule war eben geschloffen und durch die enge Thür drängte sich eine lärmende und jauchzende Kinderschar ins Freie. Draußen rotteten sich die Buben alsbald zusammen, indessen die Mädchen Arm in Arm zu Dreien und Vieren die Dorfstraße hinabschritten.

Nur eine der kleinen Dirnen verfolgte ihren Weg. Trotz der bitteren Kälte de- Januartages war sie nur mit einem dünnen, fadenscheinigen Röckchen bekleidet, unter dem die blaugefrorenen nakten Füße, rasch über die teils mit Schnee bedeckte, teils vom Winde kahlgefegte Erde dahintrippelten. Aus dem Rahmen eines abge­tragenen, durchlöcherten Wolltuchs schaute» ein rotes Näslein und zwei lebhafte veilchenblaue Augen, während unter dem Hinteren Zipfel ein Paar feuerfarbene Zöpfe schaukelten.

Die kleine Dirne suchte so schnell, als es ihr die erfrorenen Füße gestatteten, daS warme Heim zu erreichen; vielleicht spornte auch noch ein anderer Grund sie zur Eile an. Sie hatte schon vorhin die drohenden Blicke der Buben bemerkt, auch deren Flüstern und Zischeln beim Verlassen der Schule war ihr nicht entgangen. Sie wußte auch, warum keine der Kameradinnen heute mit ihr ging und warum sie so boshaft und hämisch nach ihr schauten. Hätte doch der Herr Lehrer sie lieber nicht öffentlich gepriesen und ihr sogar einen Lobschein nach Hause nntgegeben, während er die anderenfaule, nixnutzige Dinger" geheißen,die sich an der Käthe ein Beispiel nehmen sollten," und dabei gar bedrohlich sein langes, biegsames Rohr geschwungen. So dachte die Kleine sich ängstlich umsehend. Noch standen die Buben auf demselben Fleck bei einander. Der Gefahr so schnell wie möglich zu entrinnen, begann daS Kind, trotz der erstarrten Füße, zu laufen. Doch als kei dies ein verabredetes Zeichen, so setzten sich im selben Moment auch die Buben in Bewegung, mit wildem Geschrei hinter der Fliehenden dreinstürmend. Diese jagte wie ein gehetztes Wild dahin und wäre ihnen wohl auch entronnen, hätte nicht die eisige Kälte die sonst so flinken Füße gelähint. Mt einem leisen Schmerzensschrei sank die Kleine zu Boden, im Fallen noch einen angstvoll flehenden Blick rückwärts werfend. In demselben Augenblick, da sie ihr Gesicht nach den Verfolgern umwandte, bügte sich einer der­selben und schleuderte einen schweren Stein mit gewandter Hand nach ihr.

Hurra! schrieen die Buben. Da liegt sie, die Fleißige, die Brave! Andere Spottnamen folgten, von Hohngelächter begleitet. Plötzlich stieß einer der vordersten einen Schreckensruf aus.

Sie blutet!"

In der Thal war der Schnee dunkel gerötet, das Kind bewegte sich nicht mehr.

Von jähem Schreck erfaßt, standen die Buben, sie getrauten sich nicht näher.

Sie ist tot, sagte einer.

Wer hat's gethan, fragte ein zweiter.

Der Laibacher, flüsterte «in dritter.

Aller Augen richteten sich auf einen großen und schlanken Buben, der starren Blickes auf den sich immer mehr färbenden Schnee schaute.

Du hast sie verschlagen (totgeschlagen), Laibacher, sogte ein kleiner krausköpfiger Bube, gieb acht, jetzt wirst gehend!

Das sollte ein Scherz sein, aber keiner konnte ihn belachen, allen war ange­sichts des blutend daliegenden Kindes der steche Mut vergangen. Im Grunde hatte keiner ihr ein ernstliches Leid zusügen wollen.

Inzwischen hatte der Auflauf der Buben auch einige des Weges kommende Leute veranlaßt, stehen zu bleiben.

Was giebt's denn?

Der Laibacher hat die Käthe verschlagen.

Bald stürzte alles neugierig aus den Häusern. Die Käthe liegt ermordet auf der Straße, hieß cs, es sei schon ein Bote nach dem Pachelhäusel unterwegs, der Bäuerin das Unglück zu melden.

Die wird ganz froh sein, daß sie den Findling los ist, meinten die Leute. Sie hat vier eigene Kinder und die Supp' fließt ihr just auch rnt über den Napf.

Im scharfen Trappe kam jetzt ein Reiter dahergespengt. Die Leute wichen zur Seite, ihm Platz zu machen.

Der Laidacher vom Rosenhof war ein gewaltig ansehnlicher Mann. Er hatte eine Gestatt, wie ein Riese und ein Gesicht wie aus Stein gehauen. Wer m seine tiefliegenden dunklen Augen sah, den überkam ein Grauen, er wußte selber nicht wovor.

Was ist hier geschehen? fragte er vom Pferde herab und seine Stimme tönte hell und voll, wie der Klang einer Glocke.

Die Käthe vom Pachelhause liegt tot auf der Straße.

Und der Franz soll's 'than haben, wie?

Er hat ihr einen Stein zug'worfen.

Der Laibacher sprang vom Pferde und stieß die den Weg Versperrenden bei­seite. Er beugte sich über das Kind und schob das blutige Wolltuch zurück.

Jesus Maria rief er der ist das Aug' 'rausg'schlagen I

Es war ein Anblick, der wohl einen beherzten Mann erschüttern konnte.

Der La>bacher legte sein Ohr an des Kindes Mund und hielt ihm die Hand auf die Sette.

Tot ist sie ntt, murmelte er, aber ein Emaug' bleibt sie ihr Lebtag. Er wandte sich zu den Umstehenden: Spring' eins hurtig auf den Rosenhof. Der Laurent soll den Fuchsen vor die Schleife (niedriger Schlitten) spannen. Ich schaff dar Kind zu mir. Wo ist der Franz?

Von dem Buben war keine Spur, er hatte sich wohl längst heimlich aus dem Staube gemacht.

In weniger denn einer Viertelstunde war der Laurent zur Stelle. Der Laibacher zog sich den dicken, warmgefütterten Rock ab, breitete ihn über die Schleife und legte vorsichtig das bewußtlose Kind darauf. Dann bedeutete er den Knecht, langsam heimmfahren, während er selbst sich aufs Pferd schwang und vorauSrttt. Noch ehe er den Rosenhof erreichte, begegnete ihm die Bäuerin vom Pachelhäusel, die atemlos daher kam.

Jst's denn wahr! schrie sie, ist denn die Käthe wirklich tot? O du heilig« Mutter von Einsiedeln, wer soll mir jetzt die Kinder warten? O ich arme Frau, jetzt Hab ich gar keine Hilf' mehr!

Tot ist sie nit, sagte der Laibacher, der sein Pferd anhielt, aber krank wird sie sein auf etliche Wochen hinaus. Zu Euch kommt sie nun nimmer zurück, Pachel- bäuerin. Mein Franz hat sie zum Krüppel g'schlagen, da ist's wohl nur recht und billig, wenn ich von jetzt ab für sie sorg'.

Er ritt rasch davon und die Bäuerin blieb mit offenem Munde stehen.

So, wenn er schwätzt, da kann unsereins sich nur den Mund wischen! Hab' ich die Käthe darum großgefüttert, daß er sie mir jetzt wegfischt, als ob er ein Recht auf sie hätt'?

In einer der schönen großen Stuben des Rosenhofes lag das kranke Kind. DaS kleine magere Gesicht verschwand fast in den hochaufgetürmten Kiffen, und hätten sich nicht die roten, lockigen Haare von dem weißen Linnen scharf abgehoben, man hätte es gar nicht gewußt, daß in dem großen Himmelbett ein lebend Wesen lag. An den Fenstern der Krankenstube vorbei tanzten die weißen Flocken, um sich dann weich und dicht auf die Stelle herabzusenken, über die noch vor kurzem warme» Blut geflossen.

* *

*

Im Mai und Juni ist's thalauf und thalab nirgends so schön wie auf dem Rosenhof. Der große wohlgepflegte Garten, der sich hinter dem Wohnhaus« ein wenig bergan zieht, gleicht dann einem Blütenmeer. Da ist ein Leuchten und Duften, daß einem vor Farbenpracht und Wohlgeruch schier schwindelig wird. Hier schimmert's schneeweiß, dort purpurrot, hier zart getönt rosa, dort wieder hell- und orangegelb. Dian sollte es gar nicht meinen, welch gut Stück Geld solch eine Rosen­liebhaderei verschlingt und man sollte cs auch gar nicht meinen, daß solch ein schlanker Rosenstock mit seinen vielen leuchtenden Knöpflein einem Menschen fester ans Herz gewachsen sein kann wie Haus, Hof und Kinder dazu. Und doch war das bei dem Laibacher der Fall. Im Mai und Juni da ging ihm inmitten seiner Rosen so recht die Seele, auf, da saß er zwischen seinen Lieblingen und konnte sich nicht satt an ihnen sehen. Die schönsten Exemplare hatte er umgetauft. Da war derfaule Türkenkopf", der seine wundervollen, blaßgelben Blüten meist dann erst entfaltete, wenn alles rings um ihn schon im Flor stand, dieschlanke Magdalen'", eine MooS- rose, die diesen Namen einer halbverwischten Jugenderinnerung des Laibacher ver­dankte eindicker Ulmer," der nicht fetten an die 200 Blüten trug, einkrummer Heinrich" und andere mehr.

Wenn mir unser Herrgott nur das z'Lieb thät', daß er mich unter meinen Rosen sterben ließ, hatte der Laibacher oft gesagt.

Und der Herrgott hatte ihm den Wunsch erfüllt.

Auf der Bank unter demkrummen Heinrich" saß der Laibacher eine» Morgen» tot. Der Schlag hatte ihn gerührt.

Es war ganz still auf dem Rosenhof. Die Fensterläden waren geschloffen, die Arbeit eingestellt, so lange der tote Besitzer noch nicht hinausgetragen war zu seiner letzten Ruhestätte. In ihren besten Kleidern saßen Knechte und Mägde feiernd auf der Thürschwelle und unterhielten sich mit gedämpfter Stimme über den Verstorbenen.

Streng war er, aber gut und gerecht, sagte ein Knecht. Ja, stimmte ein anderer bei, das war er. Nur ang'schaut Hab' ich ihn nie gern, 'S war was Kuriose» in seinen Augen, was ganz Besonderes. Dabei räusperte er sich, als ob er eigentlich mehr habe sagen wollen und nur aus Rücksicht für den Verstorbenen schwiege.

Wie meinst denn das, fragten mehrere neugierig. Der Knecht sah sich nach allen Seiten um, dann winkte er die andern näher. Horcht, was ich Euch sag', aber plauscht es ntt gleich den Dirnen aus, bei denen rinnt alles durchs Sieb. Ich Hab' mir sagen lassen, daß, wenn ein Mörder sein Opfer vor sich verenden sieht, ihm da vor Entsetzen der Augapfel erstarrt und er ihn nimmer hin und her bewegen kann. Guckt, just so war's beim Laibacher Gott Hab' ihn selig! Will ihm g'wiß nit Übels Nachreden, aber sagt Ihr selber: hat er ntt immer den ganzen Kopf drehen müssen, wenn er nach rechts oder links schauen wollt', wo ein anderer doch nur die Augen hinwendet?

Traun, ja Du hast recht, so war's.

Und deshalb hat's mir immer vor seinen Augen graut und vielen anderen auch, das weiß ich für g'wiß. Pst, da kommt die Käthe eben nur vor der'« Maul g'hatten, sag' ich.

Eine füllige und kräftig emporgewachsene Mädchengestalt schrill quer über den Hof. Über die Achseln hing ihr eine Stange, an der zwei Eimer voll Mehl­trank beftstigt waren. Das Mädchen war nicht hübsch, aber auch nicht so häßlich, daß man ihr um seines schönen Wuchses willen nicht doch gerne nachgeschaut hätte. Zwei lange, fast armdicke rote Flechten hingen ihm im Nacken, über dem linken Auge trug es eine schmale schwarze Binde.

Holla, Käthe, Du schafft ja, als ob's Dich garnix anginge, daß der Bauer erst unlängst den letzten Schnaufer than hat und noch ntt unter der Erde liegt! rief ihr ein Knecht zu.

(Fortsetzung folgt.)