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das Leben genommen. Näheres ist bis jetzt nicht bekannt.

Rottweil, 14. Dez. Aus Anlaß der Er­öffnung der Telephonverbindung haben gestern die bürgerlichen Kollegien und die Handels- und Gewerbe- kammer Danktelegramme an Seine Majestät den König, an Se. Exz. den Ministerpräsidenten Dr. Frhrn. v. Mittnacht und an den Herrn Präsidenten v. Weizsäcker gerichtet und in den Antworttelegrammen Glückwünsche zu der neuen Verkehrseinrichtung em­pfangen.

Vom See, 16. Dez. Die elektrische Be­leuchtung in Friedrichshafen geht ihrer Vollendung entgegen. An der Hafeneinfahrt werden zwei Masten von 10 Meter Höhe errichtet, von welchen je ein Bogenlicht in der Stärke von 2200 Kerzen seine Strahlen werfen wird.

Berlin. Gestern den 16. ds. wurden die Beratungen des Handelsvertrags mit Oesterreich-Ungarn fortgesetzt. Härle (Volkspartei) erklärt, daß der deutsche Weinbau durch diese Handelsverträge, ganz erheblich geschädigt werde. Vom 3. württ. Wahlkreise liegt eine große Menge Petitionen gegen diese Position vor. Die Herabsetzung von 24 auf 20 ^ werde nicht besonders empfunden, wohl aber die Herabsetzung des Traubenzolls, welche nicht weniger als 60 Proz. beträgt. Man würde sich sogar eine weitere Herab­setzung des Weinzolls gefallen lassen, wenn nur der bisherige Traubenzoll bestehen bliebe. Der vorge­schlagene Traubenzoll sei geradezu eine Prämie auf die Einführung italienischer Trauben. Man sei ja auf ein Opfer gefaßt, aber dies sei ein so schmerzliches, daß die Regierung gut daran thun würde, den be­nachteiligten Weinbauern vielleicht auf anderem Wege

die helfende Hand zu bieten. Weiß (Eßlingen, nat.- lib.) schließt sich diesen Ausführungen an. Italienische Weine stellen sich in Süddeutschland höchstens auf 30 pro bl., während die Preise in Württemberg selten unter 40 fallen. Wenn er bedenke, daß den Württembergern neben den Zollherabsetzungen für industrielle Produkte, die bei ihnen besonders herge­stellt werden, bevorstehen, so freue er sich nicht auf den Augenblick, in dem er den Leuten den Trauben­zoll von 4 ^ auf den Weihnachtstisch werde legen müssen. Württ. Staatsrat v. Moser glaubt, daß bei reicher Ernte und geringer Qualität die Einfuhr der ital. Weine zu Verschnittzwecken ein Vorteil sei, indem dieselben dadurch aufgebessert und verkäuflicher werden. Als der Handelsvertrag 1865 mit Frank­reich den Weinzoll herabsetzte sei ein Niedergang unseres Weinbaues ebenfalls nicht zu konstatieren ge­wesen. Pflüger (Baden) hält die Herabsetzung des Weinzolls nicht für so bedenklich. Schnaidt (Demokrat) ist dafür, daß die Reichsregierung den Winzern eine Entschädigung für den Verlust gewähre. Hickel, Sozialist, stimmt für die Herabsetzung. In gesonderter Abstimmung wird die Ermäßigung der Kornzölle von 5 ^ auf 3 ^ 50 mit sehr großer Mehrheit an­genommen. Dagegen stimmen nur die Antisemiten, die Mehrheit der Deutschkonservativen und einige Mit­glieder der Reichspartei. Die Abstimmung über die Herabsetzung des Trauben- und Weinzolls ist eine namentliche. Die Annahme erfolgt mit 200 gegen 66 Stimmen. Lang (Schlettstadt) enthält sich der Abstimmung. Zur Minderheit gehören hier noch die meisten Elsässer und Volksparteiler, sowie einige süd­deutsche Nationalliberale und Zentrumsmitglieder.

Zur Weinzollfrage fand am Sonntag in

Neustadt a. d. Haardt eine zahlreich besuchte national­liberale Vertrauensmänner-Versammlung der Pfalz statt, zu welcher auch die Reichstagsabg. Dr. Buhl, Brünings und Klemm erschienen waren. Rechtsanwalt Hecht, der Vorsitzende des Zentralausschusses, legte Verwahrung gegen die Durchpeitschung der Handels­verträge ein. Hierauf sprach Reichstagsabg. Dr. Buh l. Derselbe erklärte sich als ausgesprochener Anhänger der Nertragspolitik, äußerte sich dagegen höchst pessi­mistisch den Weintarifen gegenüber, in letzterem Punkt­sich eins wissend mit einer Kollektiverklärung der. pfälzischen Landtagsabgeordneten. Die allgemeine Stimmung war gegen die Handelsverträge.

Standesamt ßalw.

Geborene.-

9. Dez. Friedrich Hans, S. des Gottlob Heizmann, Rotgerbers hier.

12. Karl Erhardt, Sohn des Oskar Beutter,

Oberpräzeptors hier.

13. Hermann Julius, Sohn des Karl Binder,

Maschinenstrickers hier.

13. Friedrich Hermann, Sohn des Michael Dürr,

Fabrikarbeiters hier.

Gestorbene:

10. Dez. Gottliebin Rosine geb. Kübler, Witwe des ch Tuchmachermeisters Karl Ziegler hier, 86 Jahre alt.

16. Wilhelmine Moll, ledige Kleidermacherin hier,

60 Jahre alt.

Gottesdienst

am Sonntag, den 20. Dezember.

Vom Turm: 84.

Vorm.-Predigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern. 7 Uhr Weihnachtsfeier des Jünglingsvereins im Vereinshaus.

Womasfeicrtag, 21. Dez.

Vorm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel.

ärutlichk Kkkanlltnllichllllgkii.

Bei der heute vorgenommenen

Burgerausschutzwahl

haben von 548 Wahlberechtigten 398 abgestimmt. Gewählt wurden:

1) Held maier, Georg, Schlosser ...

2) L>chlatterer, Gustav, Seifensieder .

3) Ziegler, Adolf, Metzger ....

4) Staudenmeyer, Emil, Verw.-Aktuar

5) Schuster, Johann, Schuhmacher . .

6) Bozenhardt, Karl jun., Rotgerbereibesitzer

7) Wagner, Gustav Heinrich, Fabrikant

8) Wagner. Georg, Fabrikant

9) Bühner, Ludwig, OA.-Geometer

10) Dreiß, Eugen, Kaufmann . .

11) Widmann, Wilhelm, Fabrikant

12) Hippelein, Ernst, Fabrikant .

13) Beißer, Gottfried, Siebmacher

14) Beißer, Louis junior, Uhrmacher

15) Zoeppritz, Emil Fabrikant Gemäß Art. 75 des Gesetzes vom 21. Mai 1891 sind die Bürgerausschuß­mitglieder Ziffer 1 bis 8 auf die Kalenderjahre 1892, 1893 und 1894, Ziffer 9 bis 15 auf das Kalenderjahr 1892 gewählt.

Einsprachen gegen diese Wahl sind binnen 8 Tagen entweder bei dem Ortsvorsteher oder dem K. Oberamt anzubringen.

Calw, den 17. Dezember 1891.

Stcrötfchul'tHeißenanrt.

Haffner.

mit 228 Stimmen, 227

?S1

221

213

210

210

210

209 -

207

205

205

203

200

200

Diejenige« Personen, welche

Wandergewerbescheine

für das Jahr 1892 zu erhalten wünschen, werden unter Bezugnahme auf den ober- amtl. Erlaß vom 12. ds., Wochenblatt Nr. 148, aufgefordert, ihre diesbezügl. Gesuche unter Vorzeigung des etwaigen Wandergewerbescheins vom Jahr 1891 bis 28. ds. Mts. beim Stadtschultheißen­amt anzubringen.

Calw, den 18. Dez. 1891.

Stadtschultheißenamt. _ Haffner.

Speßhardt.

Kalksteinbeifuhr.

Am nächsten

Montag, den 21. d. M., vormittags 10 Uhr,

wird bei Wirt Lörcher dahier die Bei­fuhr von 20 Kubikmeter Steinen auf die Straße von CalwSpeßhardt im Ab­streich veraccordiert.

Den 17. Dezember 1891.

Anwalt Pfrommer.

Altbulach.

Schcrfweiöe- MevpccchLnng.

Am nächsten Dienstag, den 22. Dez., vormittags 10 Uhr, wird die M hiesige Schaf-

_ r- werde auf 3

Jahre, von Lichtmeß 1892 bis dahin 1895, auf hiesigem Rathause verpachtet.

Gemeinderat.

Röthenbach.

Langhotz-Uerkauf.

Montag,

»s den 21. d. M., ' mittags 12 Uhr, verkauft die Ge- smeinde 319 Fest­meter gereppelte Rotforchen schöner Qualität auf dem Rathaus.

Gemeinderat.

Urivat-Arrzeigen.

Calw.

Traueranzeige.

Allen Verwandten, Freun­den und Bekannten gebe ich die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber unvergeßlicher und treu­besorgter Gatte, Vater, Bruder und Schwager Donnerstag mittag 2 Uhr unerwartet schnell an einem Herzschlag gestorben ist.

Um stille Teilnahme bittet

die tieftrauernde Gattin:

Pauline Charrier.

Beerdigung Sonntag mittag 2 Uhr.

Feuerwehr.

Kamerad Schreiner Char­rier ist gestorben. Die Be­erdigung findet morgen Sonn­tag nachmittag 2 Uhr statt. Die lV. Kompagnie hat aus­zurücken, die andern Kom- r» pagnien werden zu zahlreichem Anschluß eingeladen.

Das Kommando:

E. Georgii.

Todesanzeige.

Teilnehmenden Freunden «und Bekannten widmen wir »die traurige Nachricht, daß 'unser lieber Vater Carl Schnaufer, Metzger, heute Donnerstag abend 9 Uhr sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Die Beerdigung findet Sonntag Mittag 3 Uhr statt.

Die Hinterbliebenen.

Visitoulrartoii

Imkert iu sodöustsr ^usküdruug äis vruelrerej ä. 81 .

IMitär-Verein.

Abstimmung.

Heute abend 8 Uhr findet bei Kamerad- Schaub z.Stern"

Monats-

likrsllliilllklig

statt. Tagesordnung: Weihnachten betr. und

Ter Vorstand.

Einladung.

Wir beehren uns hiermit, Freunde und Bekannte zur Feier unserer Nachhochzeit auf Sonntag, den SV. Dez.» in das Gasthaus zur Sonne hier freundlichst einzuladen. Matthäus Maier. Khristiaue Maier.

Einladung.

Alle im Jahre 1851 auswärts i Geborenen und in Calw Ansässigen laden wir zu einer geselligen Unter- . Haltung am Sonntag, den 20. Dez., i bei Fr. Schechinger freundlichst ein. Mehrere Altersgenosse«.

Abbitte.

Ich habe am Donnerstag den 17. ds. vormittags über die Ernstine Rizzi, Witwe in Calw, in der Wirt­schaft des Metzgers Heinrich Beißer in Calw beleidigende Aeußerungen gethan, die ich hiemit zurücknehme und bitte die­selbe öffentlich um Verzeihung.

Valentin Knoll,

Maurer in Calw.

Infolge vermehrten Viehstands kann ich noch einige

Milchknnden

annehmen

Hux« kau.

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