Zusammenwirken das schwierige Werk einem glück­lichen Abschlüsse entgegenzuführen.

Die Pflege der Religion und die Fürsorge für das geistige und sittliche Wohl des Volkes werde Ich als eine heilige Obliegenheit betrachten.

Die Sicherheit und Hebung der volkswirtschaft­lichen Interessen — auch durch Weiterentwicklung der Verkehrsmittel, die gleichmäßige Förderung der Ge­werbe und der Landwirtschaft wird eine besondere Sorge Meiner Regierung sein; namentlich ist die Fortbildung der Kulturgesetzgebung in ihren verschiedenen Zweigen eine bereits in Angriff genommene Aufgabe.

Im Finanzwesen bin Ich gewillt, auf den alt­bewährten Grundlagen mit Vorsicht weiterzubauen.

Um die gerechte Verteilung der öffentlichen Lasten sicherzustellen und dem Staate wie den Ge­meinden die Mittel zur Bestreitung ihrer Bedürfnisse nachhaltig zu gewähren, wird einer sachgemäßen Weiter­führung der Steuergesetzgebung Meine volle Auf­merksamkeit zugewendet sein.

Möge über Ihren Beratungen allezeit der Geist der Mäßigung und der Versöhnlichkeit walten, mögen Ihre Verhandlungen getragen sein von der Ueber- zeugung, daß das Glück Meines Volkes die einzige Richtschnur Meines Handelns ist. Dann wird Unfern gemeinsamen Bestrebungen mit Gottes Hilfe der Erfolg nicht fehlen.

Stark durch das unzertrennliche Band gegen­seitigen Vertrauens, welches Fürst und Volk um­schlingt, darf Ich die Erfüllung des heißesten Wunsches erhoffen, der Mich beseelt, daß Meine Regierung dem geliebten Württemberg werden möge eine Zeit der Wohlfahrt und des Friedens!

Das walte Gott!

Marbach, 20. Okt. „Ob's was hilft, bleibt abzuwarten" lautet die Losung für die Gemeinde Murr. So hartnäckig sich die dortigen bürgerlichen Kollegien gegen die Leistung eines Beitrags zur Er­bauung der Bottwarthalbahn gesträubt haben, so be­reitwillig sind dieselben jetzt zur Zeichnung eines solchen. Es wurde nämlich inzwischen ein zweites Projekt genehmigt, in dem diese Genieinde ausge­schlossen wurde.

Gmünd, 20. Okt. Auf dem Kirchweihmarkt wurden gestern zwei Mädchen verhaftet. Die eine versuchte an einem Stand ein Lämpchen zu stehlen, die andere Photographien an einer Photographiebude. Beide wurden auf frischer That ertappt und dem Kgl. Amtsgericht übergeben.

Aalen, 20. Okt. Die Enthüllung des Schubart-Denkmalssoll nach neuerer Bestimmung erst am 22. November stattfinden.

Ulm, 20. Okt. In den letzten Tagen haben die Schiffmeister Gebr. Käßbohrer in Altwassern der

Donau 33 Stück Aale, darunter einige recht schöne Exemplare, gefangen; gewiß ein erfreulicher Erfolg der Bestrebungen der Fischereivereine.

Heidenheim, 20. Okt. Heute mittag hörte man hier, weit besser aber Leute, die auf dem Felde waren, dreimal Hintereinader ein donnerähnliches Rollen, das jedesmal 2—3 Minuten anhielt. Es war an­fangs am stärksten und verlor sich nach und nach. Gewitterwolken waren nicht am Himmel, und man ist nun sehr begierig, ob auch sonst das seltsame Rollen gehört wurde und was für eine Ursache demselben zu Grunde liegt. Man konnte hier feststellen, daß die Bewegung von Südwesten kam.

Frankfurt, 19. Okt. Dem Bericht über den Schlußakt der elektrotechnischen Ausstellung ist nachzutragen, daß auch Oberbürgermeister Adickes das Wort ergriff. Der Redeakt schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Aus der Rede des Staats­ministers Dr. Miquel ist besonders folgende Stelle zu erwähnen: „Diese Ausstellung wird dazu beitragen, eine schwer verständliche Wissenschaft, die Wissenschaft der Elektrizität und ihre praktische Verwertung volks­tümlich in Deutschland zu machen und das Verständnis in alle Kreise zu tragen, daß wir es hier nicht bloß mit schweren wissenschaftlichen Problemen zu thun haben, sondern mit einer neuen Entwicklung der Physik, die ähnlich wie schon früher die Chemie, die größten Wohlthaten für unser Volk Hervorrufen kann. Zugleich ist es für uns eine besondere Freude, daß auf dieser internationalen Ausstellung unsere deutsche elektrotech­nische Industrie sehr wohl bestanden hat, daß sie den Beweis geführt hat, wenn nicht an der Spitze zu marscyieren, so doch wenigstens den fortgeschrittensten Nationen in dieser Beziehung vollkommen gleich zu sein, und ich hoffe, daß dies der Entwicklung dieser Industrie auch in dem Absatz nach dem Ausland sehr erheblich zu Gute kommen wird. Beim Festmahl eröffnete die Reihe der Reden Finanzminister Miquel mit dem Toast auf den Kaiser, daran knüpfte sich eine endlose Reihe von Toasten auf den Vorstand, die Aussteller, die Ingenieure, auf die Zukunft der Elektrotechnik, auf Miquel, Helmholtz, v. Miller, Sonnemann; Herr v. Miller überreichte in kurzem Toast auf die Ingenieure ihnen ein Andenken seitens des Vorstandes (achtzehn goldene antimagnetische Uhren). Nach einer Berechnung der „Franks. Ztg." hat die Stadt Frankfurt von der Ausstellung 4—5 Millionen eingenommen. Hoteliers, Wirtschaften, Theater, Pferde­bahn, alle dürfen auf eine glänzende Saison zurück­blicken. In Betracht kommen auch die großen Summen, welche für die Bauten der Ausstellung Unternehmern und Handwerkern zugeflossen sind. Es handelt sich um mindestens zwei Millionen, die auf die Aus­

stellungsverwaltung und die Aussteller etwa zu gleichen Teilen fallen. Der Besuch der Ausstellung betrug 1,175,000 Personen.

Köln, 22. Okt. Der militärische Petersburger Korrespondent der Köln. Ztg. meldet: In allen russi­schen, angeblich auch in französischen Waffenfabriken wird die Fabrikation von 1,790,000 neuen Ge­wehren derart beschleunigt, daß spätestens Juli 1894 die gesamte russisch-europäische Feldarmee und die Reservetruppen damit versehen sind.

Berlin, 21. Okt. Die Eröffnung des Reichs­tags wird auf 26. oder 28. November erwartet. — Die ausgetretene sozialdemokratische Oppo­sition gründet hier eine neue Vereinigung. Die gestrige erste Versammlung derselben zählte 1000 Teil­nehmer. Die Jungen waren ganz unter sich, die Alten mußten sich entfernen. Es wurde eine Reihe von Resolutionen angenommen.

— Direktor Oskar Carrs schreibt gegenüber der Meldung der Nordd. Allg. Zeitung, welche be­hauptet hatte, daß er seine Entschädigungsforderung wegen des Eisenbahnunglücks zu Kirchlengern in Höhe von 1'/- Millionen Mark geltend gemacht habe, folgen­des: „Diese Behauptung ist unbegründet. Ich habe durch meinen Anwalt bereits vor längerer Zeit ein­zelne Positionen meiner Entschädigungsansprüche an­gemeldet, über welche eine Entscheidung seitens der K. Eisenbahnverwaltung bisjetzt nicht getroffen worden ist. Von neuerdings geltend gemachten Ansprüchen ist mir absolut nichts bekannt."

Standesamt ßakw.

Geborene:

13. Okt. Jda Johanna, Tochter des Heinrich Vinqon, Schullehrers hier.

20. „ Maria Katharine, Tochter des Georg Michael

Strinz, Schuhmachers hier.

20. „ Maria Emilie, Tochter des Johann Creutz-

berg er, Bäckers hier.

Gestorbene:

17. Okt. Regine Elisabethe geb. Lutz, Witwe des ft Johann Christian H eldmai er, Schlosser­meisters hier, 78'/- Jahre alt.

Gottesdienst

am Sonntag, den 25. Oktober.

Vom Turm: 427.

Vorm.-Predigt: Herr Stadtpfarrer Eytel. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern. 2 Uhr Missionsstunde im Vereinshaus: Herr Missionar Hesse.

Aeiertag Simonis und Iudä, 28. Oktober. Vorm.-Predigt um '/-10 Uhr: Herr Dekan Braun. Areitag, 30. Oktober.

Vorbereitung und Beichte, 10 Uhr, Herr Stadt­pfarrer Eytel.

Kontrolversammlungen

im Bezirke der II. Kompagnie Calw finden statt: für die Dispositionsurlauher, die Reservisten, die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften und die Halbinvaliden, welche noch im reservepflichtigen Alter stehen;

1) in der Station (des Kontrolbezirks) Neuweiler am 4. November 1891, vormittags 9 Uhr, beim Rathause;

2) in der Station (des Kontrolbezirks) Gechingen am 5. November 1891, vormittags 9'/- Uhr, bei der Kirche;

3) in der Station (des Kontrolbezirks) Liebenzell am 5. November 1891, nachmittags 3 Uhr, beim Rathause;

4) in der Station (des Kontrolbezirks) Calw am 7. November 1891, nachmittags 3 Uhr, beim Bezirkskommando.

Die Einteilung der Kontrolbezirke ist die gleiche wie bisher. Militärpaß und Führungszeugnis sind bei Strafvermeidung zur Stelle zu bringen; auch sind Orden und Ehrenzeichen anzulegen.

Calw, im Oktober 1891.

Bezirkskommando.

Simmozheim.

Aufruf und Benachrichtigung au Lrtrschafls-

glaubiger.

In der Verlaffenschaftssache des ft Johann Jakob Schwämmle, gew. Lammwirts und Bierbrauers in Simmozheim, besteht der Nachlaß in

Liegenschaft im Anschlag von. 10,000 ^ A

Fahrnis, tariert zu. 312 „ 35 „

10,312 ^ 35 --lj.

Hierauf haften

Pfandschulden.8,101 ^ 68

unversicherte Schulden . . . 2,753 „ 74 „

Sondergutsforderung der Witw e 5,438 „ 28 „ 16,293 ^ 70

somit Ueberschuldung. 5,981 ^ 35 A

Sämtliche Erben haben die Erbschaft ausgeschlagen. Etwaige unbekannte Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche binnen zwei Wochen bei der Unterzeichneten Stelle anzumelden und zu erweisen. Nach Ablauf dieser Frist wird, wenn bis dahin kein Antrag auf Eröffnung des Konkurses gestellt ist, die vorhandene Aktivmasse veräußert und der Erlös abzüglich der Kosten unter die bekannten Gläubiger nach den außerhalb des Konkurses geltenden Grundsätzen verteilt. Den 15. Oktober 1891. Namens der Teilungsbehörde:

K. Gerichtsnotariat Calw.

A.-V. Lay er.

KaMeinl'ieferungs-

Accord.

Die Teilgemeinde Oberriedt ver- accordiert am

Mittwoch, den 28. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr,

auf dem Rathaus in Alzenberg die Bei­lieferung von 20 cdm Kalksteinen auf die Calw—Altburger Straße, Oöerriedter Markung. Lieferungstermin 1. Februar 1892. Accordslustige werden hiemit ein­geladen.

Gemeindevorstand.

Horrheim.

Die allgemeine

beginnt hier am Mon­tag,den 26 . Oktober d. I., Ertrag ca. 500 kl rot Gewächs (im Vorjahre 2500 Kl). Das Erzeug­nis verspricht ein gutes zu werden, da die Trauben in den letzten Wochen in Folge der günstigen Witterung sich über­raschend schön entwickelt haben. Einige Käufe zu 150 ^ pr. 3 Kl sind bereits abgeschlossen. Neuer Wein kann Ende nächster Woche gefaßt werden und sind Käufer freundl. eingeladen.

Den 22. Oktober 1891.

Schultheißenamt.

Hörnlen.

Prwat-Ameigen.

fiir jedernullm

Sonntag, den 25. Okt., 4—5 Uhr, im Dreih'schen Saale,

über „WröeutfcSe Avt". Am Schluß Fragebeantwortung je nachdem. — Freier Eintritt.

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Heute (Samstag) abend wird die Sammelbüchse des Deutschen Schulver­eins bei Sprenger z. Traube geleert.

He. Oderkarff Mller.

Nächste Woche backt

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Samstag und Sonntag giebt's

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bei

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