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39. Amts- und AnzeigeblaU für den Bezirk (Lalw. 66. IichMA
AbonnemrntSvreiS vierteljährlich in der Stadt So Psg. ui.d 20 Pfg. Trägerlohn, durch di'i- Post bezogen Mk, 1. tö, sonst ?v ganz Württemöl-.z Mk. !. 3b.
Erscheint Di en 8 ta g , Donnerstag und SamStag. Die Einrückungsgebühr beträgt im Bezirk und nächster Umgebung 9 Pfg. die .Heile, sonst !2 Psg.
Donnerstag, den 21. Mai 1891.
Amtliche Bekanntmachungen.
Kskamrtwachrmg.
Die Aushebung im Bezirk-Calw findet am 16. und 17. Juni d. I. statt.
Calw, den 16. Mai 1891.
K. Oberamt.
Supper.
Amtliche DelMttltMchMg,
betreffend das Erlöschen der Maul- nnd Klauenseuche.
Die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindvieh in den Gemeinden Würzbach und OberkoN- Ivangen ist als erloschen zu betrachten.
Calw, den 19. Mai 1891.
K. Oberamt.
Amtmann Bertsch.
Amtliche MrrmrtMluhMg,
betreffend die Aufzeichnung von Kagelfässen.
Die Ortsvorsteher erhalten die Weisung, denjenigen Personen, denen zufolge oberamtl. Anordnung in Nr. 78 Calwer Wochenblatt des Jahrgangs 1889 die Aufzeichnung der Hagelfälle übertragen ist, zu eröffnen, daß nach Verfügung des K. statist. Landesamts vom 14. März d. I. diese Aufzeichnungen in gleicher Weise auch im laufenden Jahr stattzufinden yaben und zwar über alle Hagelfälle, ob Schaden angerichtet wurde oder nicht.
Weitere für die Aufzeichnung zu verwendenden Fragebögen können vom Oberamt bezogen werden.
Calw, den 20. Mai 1891.
K. Oberamt.
Amtmann Bertsch.
Lchrkursirs für Hufschrnieve
An der Lehrschmiede der Königl. Tierärztlicyen Hochschule wird nach Verfügung des Königl. Ministeriums des Innern, betreffend den Vollzug des Gesetzes vom 28. April 1885 über das Hufbesastag- gewerbe, vom 11. Juni 1885, Neg.-Bl. S. 215, ein 12 Wochen dauernder Unterrichtskursus für Hufschmiede in der Zeit vom 13. Juli bis 3. Oktober abgehalten werden. Die Kosten des Unterrichts werden von der Staatskasse getragen; jedoch haben die Schüler für ihren Unterhalt selbst zu sorgen. Ein Staatsbeitrag wird nicht gewährt. Die Teilnehmer an dem Kursus haben sich, am Schluffe des Unterrichtskursus) in Anwesenheit eines Delegierten der Königl. Zentralstelle für die Landwirtschaft, einer Prüfung zu unterwerfen, von deren Erstehen die Berechtigung für den Betrieb des Hufbeschlaggewerbes für den ganzen Umfang des deutschen Reiches abhängig ist.
Hufschmiede, welche diese Gelegenheit zum Zwecke ihrer weiteren Ausbildung und der Berechtigung zur Ausübung des Hufschmiedgewerbes benützen wollen, haben sich bei der Unterzeichneten Stelle, welche im Einverständnis mit der Königl. Zentralstelle für sie Landwirtschaft über die Zulassung zu dem Kursus entscheidet, längstens bis zum 20. Juni zu melden. Dem Zulassungsgesuch sind beizulegen:
1) ein Geburtszeugnis,
2) der Nachweis der mit Erfolg bestandenen Lehrzeit im Schmiedehandwcrk unv einer zweijährigen Thätigkeit als Schmiedgeselle, wobei der Bewerber schon im Husbeschlage beschäftigt gewesen sein muß. Der Nachweis der Lehrzeit, sowie die sonstigen Zeugnisse über die Thätigkeit im Hufveschlag, müssen schultyeißenamtlich beglaubigt sein.
3) wenn der Bewerber minderjährig ist, eine Einwilligungserklärung des Vaters oder Vornrunds,
4) ein von der Gemeindebehörde des Wohnsitzes des Bewerbers ausgestelltes Präditatszeugnis, sowie eine Bescheinigung derselben darüber, daß dem Bewerber die erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung seines Unterhalts während des Unterrichtskurses zu Gebot stehen werdeir,
5) eine von dem Bewerber, und, wenn derselbe minderjährig ist, auch vom Vater oder Vormund Unterzeichnete Erklärung, durch welche die Verbindlichkeit übernommen wird, die der Staatskasse erwachsenden Uuterrichtskosten zu ersetzen, wenn von dein Schüler der Uuterrichtskurs vor dessen Beendigung ohne Genehmigung der Königl. Zentralstelle für die Landwirtschaft verlaßen, oder durch eigenes Verschulden die Entfernung aus demselben veranlaßt, oder die Prüfung binnen einer ihm gesetzten Frist nicht erstanden wird (H 4 Aus. 2 der Verfügung des Ministeriums des Innern vom 11. Juni 1885).
Smttgart, den rl. Mai 1891.
Direktion der K. Tierärztl. Hochschule.
Fricker.
Tayes-Uenistkeiten.
* Calw. Am Freitag morgen ließ sich in der Nähe des Tunnels oberhalb Wildberg ein Mann von einem Eisenbahnzug überfahren. Der Körper wurde furchtbar zugerichtet und lagen Teile desselben auf dem Bahnkörper umher. Die Person des Selbstmörders; der den Arbeiterständen anzugehören scheint, konnte noch nicht festgestellt werden.
Wildbad, 15. Mai. Gestern ist S. H.
1 1 1 6 1 ^ » Nachdruck verboten.
Die Spionin.
Roman aus dem russischen Nihilistenleben.
Nach den Aufzeichnungen eines Petersburger Polizeibeamten.
Von Willibald Mencke.
(Fortsetzung.)
„O noch tausendmal lieber", sagte er, indem er sie in seine Arme schloß. Vera hatte mittlerweile eine Flasche Sherry geöffnet und zwei Gläser vollgeschenkt, die sie auf den Tisch gestellt. „Dein Wohl, mein Kind!" rief er aus — „und auf das Glück unserer Liebe." Er stieß an und trank das Glas auf einen Zug aus und das Feuer des Weines teilte sich ihm ebenso behaglich mit, wie die Wärme des Zimmers.
„Aber sollen wir" — fuhr er fort — „über dieses Glück die heilige Sache vergessen, welcher wir uns gewidmet haben? Wir haben beide denselben Eid geleistet und das Schicksal hat uns denselben Weg gewiesen. Die Pfade, welche uns von ihm ablenken, mögen uns zu seligen Gefilden führen, in denen sich gut wandern und ruhen läßt, wo Rosen blühen und Nachtigalen singen. Aber für die Jugend, welche das Joch abschütteln will, das auf uns Allen lastet, blühen diese idyllischen Freuden nicht; sie muß in geschlossenen Reihen ihren Weg weiter wandern, wie eine Armee, welche den Feind aufsucht, bereit, zu siegen oder zu sterben."
„Zu siegen oder zu sterben" — sagte sie, indem sie nachdenklich dem Rauche ihrer Cigarrette nachblickte. „Aber ich will nicht sterben, Dmitri! Oh, wie schrecklich muß der Tod sein, wenn man jung ist und liebt und geliebt ist! Ich will das Leben genießen, welches sich mir so freundlich aufgethan hat. Kann ich dafür, wenn mein Herz anders empfindet, als mein Kops denkt? Ihr Männer habt es eben leichter, wenn bei Euch Neigung und Pflicht in Konflikt kommen, nur der Pflicht
zu folgen. Ihr könnt nicht so lieben wie wir Frauen. Bei Euch ist die Liebe ein Schmuck des Lebens, bei uns ist sie das Leben selbst. Sie füllt kaum Euer Herz aus, bei uns nimmt sie von unserem ganzen Wesen Besitz. Wenn ich aufstehe, so denke ich, Dmitri kommt heute, und die süßen Ahnungen Deiner Gegenwart lasten mein Blut schneller fließen; und wenn ich mich Abends zur Ruhe lege, denke ich: Dmitri war da, und ich rufe mir jedes Wort in die Erinnerung zurück, das in unserem Gespräche fiel, und jeden Kuß, den Du mir gegeben, fühle ich noch einmal auf meinen Lippen. Siehst Du, so lieb ich Dich!
„Du süßes, liebes Kind."
„Ich denke nur an Dich. Aber Du — Du denkst gewiß noch an andere Frauen."
„Du kleine Zweiflerin!"
„Ich würde sehr traurig sein, wenn ich einmal erfahren würde, daß Du auch zu einer anderen Frau, wenn auch nur um des Reizes einer stück tigen Unterhaltung willen, wie ihr Männer sie nicht entbehren könnt, Beziehungen unterhältst. Die arme Vera würde sich grämen, aber was bliebe ihr übrig, als sich in ihr Schicksal zu ergeben? Wenn Du mich aber verlassen rvmd-st, weil Du eine andere noch mehr lieb gewonnen, wenn auch Dein Herz mir untreu geworden, dann Dmitri, dann — könnte ich Dich töten."
Fast erschreckt von diesem Ausdrucke der Leidenschaft, der ihr Auge aufflammen ließ, wich er zurück. „Wie hätte ich denken sollen", sagte er dann lächelnd, „daß die ruhige und verständige Vera, wie ich sie vor einem Monate kennen lernte, eine so leidenschaftliche Natur ist?"
„Hab' ich's doch damals selbst nicht gewußt", meinte sie. — „Aber wcht wehr, das ist thörichtes Zeug, das ich da schwatze? Du liebst mich und wirst nie eine Andere lieben. Schwör'« mir, Dmitri, schwör's mir!"
Er schloß ihr den M md mit Küssen. Unter zäUIichem Geplauder floß ihnen allzurasch die Zeit dahin. Die Uhr auf dem Schreibtische zeigte die erste Stunde nach Mitternacht, als er sich erhob.